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Verbrechen im Mädchenpensionat

Verbrechen im Mädchenpensionat

Titel: Verbrechen im Mädchenpensionat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Und nun
muß ich Ihnen die Tatsachen, soweit sie die beiden betreffen, mitteilen, so
unangenehm das für Sie beide sein mag.«
    Miss
Bannister hob ein wenig den Kopf. »Bitte weiter, Lieutenant«, sagte sie ruhig.
    »Ja«,
sagte Miss Tomlinson und schob das Kinn vor. »Erzählen Sie uns alles.«
    »Sie werden
das, was ich Ihnen berichte, als Wahrheit hinnehmen müssen«, sagte ich. »Es ist
geprüft, analysiert und dann durch jedermann im College bestätigt worden. Es
ist überprüft und nochmals überprüft worden.«
    »Wir
verstehen«, sagte Miss Tomlinson kalt.
    »Hoffentlich«,
sagte ich. »Hier in diesem College haben die Frauen — natürlicherweise — ein
Übergewicht gegenüber den Männern. Abgesehen von den Lehrerinnen gibt es
fünfzig Schülerinnen. Was letztere betrifft — und ich
zitiere ihre eigenen Aussagen — , werden von den vier Lehrern nur zwei als
attraktiv und annehmbar bezeichnet. Das sind Mr. Pierce und Mr. Dufay.«
    »Widerwärtig!«
schnaubte Miss Tomlinson. »Wenn ich gewußt hätte, daß eine solch frivole
Denkweise im College vorherrscht, hätte ich dafür gesorgt, daß die Mädchen sich
beim Volleyball mehr anstrengen! Nichts hilft so gut, von unangemessenen
Gedanken abzulenken, wie ein steifes Genick oder ein angeschlagenes
Schienbein!«
    »So
war die Situation«, sagte ich schnell, als sie innehielt, um Luft zu holen. »Was
nun zwei der Mädchen anbetrifft — genauer gesagt, die beiden ermordeten Mädchen
— , so betrieben sie eine Art Spiel. Sie pflegten miteinander zu konkurrieren,
indem jede versuchte, sich in einer Woche öfter mit einem der beiden Männer zu
verabreden als die andere. Die Sache war bis zu einem Punkt gediehen, wo
bereits Wetten abgeschlossen wurden.«
    »Heilloser
Unsinn!« sagte Miss Tomlinson laut.
    »Sie
können nicht erwarten, daß wir das glauben«, sagte Miss Bannister ärgerlich.
    »Vergessen
Sie nicht, was ich am Anfang gesagt habe«, bemerkte ich geduldig. »Und bitte
hören Sie aufmerksam zu — dies ist äußerst wichtig für alle Betroffenen. Beide
Männer gingen willig auf Verabredungen mit attraktiven Schülerinnen ein, und da
diese Schülerinnen zumeist sehr attraktive junge Frauen sind, befanden sich die
beiden Männer in der vielleicht erfreulichen Situation, heftig gefragt und
dabei in der Lage zu sein, unter den Mädchen auszusuchen und auszuwählen.«
    »Ich
kann es nicht mehr ertragen!« sagte Miss Bannister schwach.
    »Ich
fürchte, Sie müssen es«, sagte ich kalt. »Ich habe Sie nicht hierherbringen
lassen und ich erzähle Ihnen dies alles nicht, damit Sie mich am Ende im Stich
lassen. Wenn ich nun zu den den Morden
vorangegangenen Stunden komme, so kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, daß
Jean Craig einen der beiden betreffenden Männer bedroht hat. Welcher Art diese
Drohung war, weiß ich nicht — da läßt sich alles und jedes vermuten — , aber es
muß sich um eine erschreckende Drohung gehandelt haben. Eine, die einen Mann
dazu brachte, ihretwegen einen Mord zu begehen.
    Und
ich nehme an, daß er, nachdem er Jean Craig umgebracht hatte, überlegte, daß
ihre beste Freundin und Partnerin in diesem Verabredungswettbewerb
wahrscheinlich von dieser Drohung wissen würde und daß er, um sie davon
abzuhalten, zur Polizei zu gehen, sie ebenfalls umbringen mußte.«
    Miss
Tomlinson war halb von ihrem Stuhl hochgesprungen. »Wollen Sie behaupten,
Lieutenant, daß mein Augustus wagen würde, ein anderes Mädchen auch nur anzusehen,
nachdem er bereits verlobt ist — mit mir?«
    »Mit
einem Wort«, sagte ich gelassen, »ja!«
    Sie
ließ sich in ihren Stuhl zurückfallen. »Ich kann es nicht glauben!« flüsterte
sie. »Ich kann es nicht glauben, daß mein lieber Augustus mich derart betrügen
würde!«
    »Entspricht
das Ihrer Vorstellung von einem Späßchen, Lieutenant?« fragte Miss Bannister
barsch. »Amüsiert Sie das?«
    »Es
amüsiert mich nicht im geringsten«, sagte ich. »Der einzige Grund, weshalb ich
die Mühe auf mich nehme, Ihnen das alles zu erzählen, ist der, daß ich Ihre
Hilfe brauche. Sie stehen den beiden am nächsten, nun, nachdem Jean Craig und
Nancy Ritter beseitigt wurden, natürlich. Und Sie sind hoffentlich in der Lage,
mir irgendwelche Bemerkungen weiterzuerzählen, die die beiden Männer in den
letzten paar Stunden gemacht haben und die im Licht dessen, was Sie jetzt
wissen, von Bedeutung sein könnten.«
    Ich
blickte die beiden erwartungsvoll an.
    »Augustus
kam zu mir gerannt wie ein kleines Lamm zu

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