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Verbrechen im Mädchenpensionat

Verbrechen im Mädchenpensionat

Titel: Verbrechen im Mädchenpensionat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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seiner Mutter«, sagte Miss
Tomlinson. »Er brauchte Schutz, das arme Lamm, und den gab ich ihm.« Sie
starrte mich finster an. »Es ist absolut ungeheuerlich, ihm zu unterstellen, er
könnte auch nur einen Blick auf eine andere Frau werfen.«
    »Was
Edward anbetrifft, so wundert es mich, daß Sie überhaupt fragen, Lieutenant«,
sagte Miss Bannister steif. »Sie haben gesehen, in welchem Ausmaß er bereit
war, mich zu beschützen. Er hat sogar zum Revolver gegriffen, um mich zu
beschützen!«
    »Leider
bin ich anderer Ansicht als Sie beide«, sagte ich ruhig. »Mir ist lediglich das
Ausmaß klar, in dem Sie beide bereit sind, die Männer zu beschützen!«
    Es
klopfte, und die Tür öffnete sich plötzlich. Slade streckte den Kopf herein. »Kann ich Sie eine Minute sprechen, Lieutenant?«
fragte er ängstlich.
    »Natürlich«,
sagte ich und folgte ihm aus dem Büro.
    »Sie
sind eben angekommen«, flüsterte Slade . »Der Sheriff
und Lieutenant Tighe und noch ein halbes Dutzend
Leute von der Mordabteilung. Sergeant Polnik ist vor
zwei Minuten zu ihnen hinausgegangen. Er hält sie auf, so gut er kann, aber er
sagt, mit mehr als äußerstenfalls einer Viertelstunde könnten Sie nicht
rechnen!«
    »Danke,
Freund«, sagte ich. »Gehen Sie hinaus und sehen Sie zu, ob Sie Polnik beim Aufhalten nicht behilflich sein können.
Versuchen Sie, sie so lange wie möglich am Betreten des Hauses zu hindern.«
    Ich
ging ins Büro zurück und setzte mich wieder hinter den Schreibtisch.
    »Ist
Ihnen inzwischen etwas eingefallen?« sagte ich.
    Sie
starrten mich beide mit fest zusammengepreßten Lippen an.
    »Ich
muß Sie an die Gefahr erinnern, der Sie sich beide aussetzen«, sagte ich. »Ein
Mann, der zweimal gemordet hat, wird nicht zögern, erneut zu morden. Und das
nächste Mal könnte es eine von Ihnen beiden sein.«
    Miss
Tomlinson stand auf.
    »Lieutenant
Wheeler«, sagte sie, »ich kann nicht glauben, daß ein Mann in einer solchen
Vertrauensstellung, wie sie ein Polizeilieutenant innehat, so tief sinken könnte, um ein solches Lügengewebe zu erfinden! Wenn
ich es nicht mit eigenen Ohren gehört hätte, würde ich es nicht für möglich
halten.«
    Sie
ging zur Tür und blieb dort einen Augenblick stehen.
    »Ich
gehe zu Augustus zurück«, sagte sie. »Er braucht mich, er vertraut auf mich.
Und ich vertraue ihm.« Sie ging hinaus, den Kopf hoch erhoben, die Schultern
gestrafft. Ich überlegte, daß sie Glück gehabt hatte, nicht zweihundert Jahre
früher geboren zu sein, sonst hätte sie sicher irgendein Pirat an den Bug
seines Schiffes geklatscht.
    Die
Tür schlug hinter ihr zu. Ich zündete mir eine weitere Zigarette an und hoffte, Polnik hätte Lavers und die
übrigen dazu überredet, irgendwo in ein tiefes Loch zu fallen. Miss Bannister
stand auf und blickte mich an.
    »Ich
frage mich, ob Ihnen der Gedanke nicht gekommen ist, Lieutenant«, sagte sie
leise, »daß die Argumente, die Sie gegen Edward und Dufay ins Feld führen, sich genausogut auf die beiden Frauen, die ihnen so
zutiefst ergeben sind, anwenden lassen.«
    Ich
antwortete nicht.
    Sie
blickte mich noch immer unentwegt an, und ich dachte, man sollte wirklich ein
Gesetz gegen Frauen erlassen, die außer ihren anderen schrecklichen Waffen auch
noch mit Verstand behaftet sind.
    »Wenn
Ihnen dieser Gedanke kam«, fuhr sie langsam fort, »dann müssen Sie diese
Besprechung in der Tat sehr sorgfältig geplant haben — und nicht nur die
Besprechung, sondern auch deren unvermeidliches Resultat und...«
    Ihre
Augen weiteten sich. »Sie Teufel!« flüsterte sie, drehte sich dann abrupt um
und ging auf die Tür zu.
    »Empfehlen
Sie mich Mr. Pierce, Miss Bannister«, rief ich hinter ihr her, und als Antwort
schlug die Tür
    Zehn
Minuten später öffnete sich erneut die Tür, und Lavers stürmte ins Büro, gefolgt von Lieutenant Tighe von
der Mordabteilung, dem wiederum Polnik folgte. Die
übrigen sah ich draußen im Korridor stehen.
    »Wheeler«,
sagte Lavers , und sein Gesicht war tief scharlachrot,
»ist Ihr Sergeant da ein kompletter Idiot?«
    » Polnik !« sagte ich.
    »Ja,
Lieutenant?« fragte Polnik erschöpft.
    »Sind
Sie ein kompletter Idiot?«
    »Nein,
Lieutenant.«
    Ich
blickte Lavers mit höflicher Aufmerksamkeit an. »Er
sagt, er sei kein kompletter Idiot, Sir.«
    Lavers schürzte die Lippen. »Nun gut«, sagte er
schließlich. »Wo fangen wir an? Dieser Trottel von einem Sergeanten hat uns
einen Rundgang um das Gebäude herum machen lassen! Wir haben das

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