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Verdächtige Geliebte: Roman (German Edition)

Verdächtige Geliebte: Roman (German Edition)

Titel: Verdächtige Geliebte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keigo Higashino
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dass der Diebstahl angezeigt wurde. Er hielt noch ein weiteres Fahrrad bereit, das er sich eine Haltestelle vor Mizue, in Ichinoe, angeeignet hatte. Es war alt und das Schloss kaputt. Er hatte dem Ingenieur das neue Rad gegeben, und sie waren zum Alten Edogawa gefahren.
    Sooft Ishigami an das, was nun folgte, dachte, verdüsterte sich sein Gemüt. Er hatte sein Opfer auf gleiche Weise und mit derselben Mordwaffe getötet wie Yasuko ihren Ex-Mann. Der Ingenieur hatte nie erfahren, warum er sterben musste.
    Der zweite Mord musste unter allen Umständen geheim bleiben. Niemand durfte etwas davon wissen. Schon gar nicht Mutter und Tochter Hanaoka. Togashis Leiche hatte Ishigami in seiner Badewanne in sechs Teile zerlegt und diese einzeln in mit Steinen beschwerten Tüten im Sumida versenkt. Erhatte dies in drei verschiedenen Nächten an drei verschiedenen Orten getan. Sicher würden sie irgendwann gefunden, aber das spielte keine Rolle. Die Polizei würde die Leichenteile nie identifizieren können, denn in ihren Akten war Togashi bereits tot. Und kein Mensch konnte zweimal sterben.
    Als Einziger hatte Yukawa seine List durchschaut. Daraufhin hatte Ishigami entschieden, sich der Polizei zu stellen. Auch diese Eventualität hatte er von Anfang an eingeplant und bereits alle Vorkehrungen getroffen. Yukawa würde mit Kusanagi sprechen, und Kusanagi würde seine Vorgesetzten informieren. Aber der Polizei wären die Hände gebunden. Es ließ sich nicht mehr nachweisen, dass die Identität des Opfers falsch war. Bald würde man Anklage gegen Ishigami erheben. Er konnte nicht mehr zurück. Es gab auch keinen Grund dafür. Ganz gleich, wie scharfsinnig die Hypothesen des Physikprofessors waren, gegen das Geständnis des Mörders hatten sie keine Chance.
    Ich habe gewonnen, dachte Ishigami.
    Das Summen, mit dem Besucher angekündigt wurden, ertönte. Sein Wachmann erhob sich.
    Nach einem kurzen Austausch betrat jemand den Zellenbereich. Kusanagi stand vor Ishigamis Zelle. Der Wachmann forderte ihn auf, seine Zelle zu verlassen. Er durchsuchte ihn kurz und übergab ihn Kusanagi, der die ganze Zeit kein Wort gesagt hatte.
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte Kusanagi nun.
    Ishigami konnte nicht erkennen, ob es sich um reine Höflichkeit handelte, ob der Kommissar die Frage ernst meinte oder ob eine gewisse Absicht dahintersteckte.
    »Ich bin natürlich ein bisschen müde. Ich würde das juristische Prozedere gern möglichst schnell hinter mich bringen.«
    »Wahrscheinlich wird dies das letzte Mal sein, dass wir uns begegnen. Da ist jemand, der Sie sehen möchte.«
    Ishigami runzelte die Stirn. Wer konnte das sein? Hoffentlich nicht Yasuko.
    Kusanagi öffnete die Tür zum Besucherzimmer. Manabu Yukawa blickte Ishigami niedergeschlagen entgegen. Die letzte Hürde, dachte Ishigami, sich innerlich wappnend.
    Eine Weile saßen die beiden brillanten Naturwissenschaftler einander schweigend gegenüber. Kusanagi stand an die Wand gelehnt und beobachtete sie.
    »Du hast abgenommen«, sagte Yukawa schließlich.
    »Wirklich? Dabei habe ich ordentlich gegessen.«
    »Das freut mich. Aber es gibt etwas, das ich dich fragen wollte.« Yukawa fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Ist es dir nicht unangenehm, als Stalker zu gelten?«
    »Ich bin kein Stalker«, sagte Ishigami. »Ich habe Yasuko Hanaoka heimlich beschützt. Das habe ich immer wieder gesagt.«
    »Das weiß ich. Und du beschützt sie immer noch.«
    Einen Moment lang sah Ishigami wütend aus. Dann schaute er kurz zu Kusanagi auf. »Ich kann mir nicht vorstellen, welchen Nutzen dieses Gerede für Ihre Ermittlungen haben soll.«
    Kusanagi schwieg.
    »Er kennt meine Hypothese«, sagte Yukawa. »Er weiß, was du wirklich getan hast. Und wen du getötet hast.«
    »Du kannst über deine Hypothesen reden, mit wem es dir beliebt.«
    »Ich habe auch Yasuko Hanaoka davon erzählt.«
    Ishigamis Züge erstarrten vor Schreck. Doch gleich darauf gelang ihm ein dünnes Lächeln.
    »Hat die Frau wenigstens ein bisschen Reue gezeigt? Istsie mir dankbar? Ich habe gehört, sie tut, als hätte sie nichts mit mir zu tun, obwohl ich sie von diesem Blutsauger befreit habe.«
    Kusanagi beobachtete beklommen, wie Ishigami das Gesicht verzerrte und sich gebärdete, als sei er wütend. Wie sehr doch ein Mensch einen anderen lieben konnte, dachte er verwundert.
    »Du scheinst zu glauben, dass die Wahrheit, solange du nur schweigst, nie ans Licht kommen wird, aber da irrst du dich«, sagte Yukawa. »Am 10. März

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