Verdammt (German Edition)
bis der nächste Platz frei wurde. Schließlich wandte sie sich an Emma: »Einfach geradeaus, zu Dennis hinten rechts.«
Kopfschüttelnd packte Eric Emma am Arm, dann wandte er sich der Wärterin zu. »Wir warten auf den nächsten. Lassen Sie jemand anders vor.«
Die Wärterin wollte schon protestieren – vermutlich passte es ihr nicht, dass ihr jemand ins Handwerk pfuschte –, doch im nächsten Moment zuckte sie lediglich die Achseln und winkte den nächsten heran. Emma sah Eric verwundert an, aber ein anderer Spender wurde frei, ehe sie ihn fragen konnte.
Hinterher kam sie sofort auf das Thema zu sprechen, während sie zum zentralen Bereich des Hauses zurückgingen. »Was sollte das denn? Mit dem Spender? Warum hast du mich aufgehalten?«
»Weil der Typ verrückt ist«, antwortete Eric.
»Es sind Spender«, meinte Emma. »Sie sind alle verrückt.«
»Nicht so wie er. Er war es nämlich, bei dem Rhea gestern Abend gewesen ist, und ich an ihrer Stelle würde nicht mit ihm in einem Raum sein wollen. Er ist total durchgeknallt. Der Typ des komplett besessenen Stalkers.«
Emma überlegte und schüttelte dann den Kopf. »Na ja, aber schließlich haben wir ja sonst keinen Kontakt mit den
Spendern. Es besteht sicher kein Anlass zur Besorgnis.« Sie legte eine Kunstpause ein. »Aber es wundert mich ein bisschen, dass du so besorgt um sie bist.«
Eric erkannte diesen Ton und begriff, dass er sich auf gefährliches Terrain gewagt hatte. »Nicht gerade besorgt. Ich kenne sie ja kaum – aber nachdem ich gestern Abend mit dem Typen geredet habe, hätte ich jeden vor ihm gewarnt.«
»Du hast gestern eine Menge Fragen nach ihr gestellt.« Emma war offenbar noch immer nicht von seinem mangelnden Interesse überzeugt. Seufzend musste er einsehen, dass er Emma nun in Bezug auf Rhea hellhörig gemacht hatte.
»Ich habe mich nur nach Stephens Verlobung erkundigt. Komm schon, Em. Beschwör nicht etwas herauf, was gar nicht existiert.«
»Okay.« Grinsend drückte sie seine Hand, und er hoffte, dass das Thema damit ein für alle Mal erledigt war. »Schauen wir mal, was Jared geplant hat.«
Was Jared geplant hatte, war eine Schnitzeljagd. Sowie sich die Gäste – oder vielmehr die, die es schon aus dem Bett geschafft hatten – draußen versammelt hatten, erklärte ihr Gastgeber ihnen die Regeln. Alle würden in Teams von zwei Personen aufgeteilt und erhielten einen zufällig ausgewählten Hinweis. Dieser Hinweis würde dann zu einem weiteren Hinweis und dieser zum nächsten führen und so weiter, bis eines der Teams den gesuchten Schatz fand und den Hauptpreis gewann: die Benutzung der größten Suite des Hauses mitsamt Whirlpool und Balkon.
Emma packte Eric so fest, dass sich ihre Nägel in sein Fleisch gruben und ihn irgendwie an die letzte Nacht im
Bett erinnerten. »Wir gewinnen das«, zischte sie. »Ich hoffe nur, sie schicken uns nicht an alle möglichen abwegigen Orte. Hast du die steilen Felsen auf der anderen Seite der Insel gesehen? Molly hat behauptet, Jared ginge ständig klettern. Das mach ich auf keinen Fall.«
»Und um das Ganze schwieriger zu machen«, verkündete Jared, »werden wir die Teams auslosen. Jeder aus dem Siegerteam darf eine Nacht in der Suite verbringen.«
Das wurde mit einer Mischung aus Jubelrufen und Stöhnen aufgenommen. Emma zählte zu den Stöhnern, bis Jared ihren Namen zusammen mit dem ihrer Freundin Fiona zog. Emmas Miene erhellte sich, und sie gab Eric einen Kuss auf die Wange. »Okay. Das haben wir so gut wie in der Tasche. Du und ich sitzen heute Abend in diesem Whirlpool.« Damit eilte sie zu Fiona davon.
Jared zog weiterhin Namen aus dem Hut, bis er schließlich bei Eric angelangt war: »Eric Dragomir.«
Obwohl er sich bemühte, es zu ignorieren, entging ihm das aufgeregte Flüstern unter einigen der anwesenden Mädchen nicht. Sie wussten, dass er und Emma noch nicht verlobt waren, und so betrachteten ihn einige immer noch als möglichen Heiratskandidaten. Selbst ein paar Jungen wirkten interessiert daran, mit Eric ein Team zu bilden, da sie darauf hofften, sich bei seiner Familie einschmeicheln zu können.
Jared las den nächsten Namen. »Rhea Daniels.«
Eric erstarrte. Er hatte Rhea entdeckt, sowie er aus dem Haus getreten war. Sie stand mit Stephen auf der anderen Seite des Schwimmbeckens und schien guter Laune zu sein. Sie und ihr Verlobter hatten soeben ein ernsthaftes Gespräch miteinander geführt – nicht ernsthaft im Sinne
von deprimierend, sondern
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