Verdammt wo ist der Braeutigam
Heute gibt es die meisten Hochzeitstische und Wunschlisten virtuell. Und manche Brautpaare wünschen sich sowieso Bargeld, für eine Traumreise, wohin auch immer. Es könnte natürlich sein, dass das nur ein Vorwand ist und die zwei in Wirklichkeit das Geld einstecken, um damit die Exfrau auszuzahlen oder sich in die Abruzzen abzusetzen. Wer weiß das schon.
Meine Kollegin Clara erhielt kürzlich eine Hochzeitseinladung, auf der so schlicht wie fett die Kontoverbindung des Paares prangte, ohne Kommentar oder gar Angabe eines Wunsches. Wahrscheinlich ist das die ehrlichste Variante. Allerdings ist sie für die Gäste schwierig. Auf einmal ist mit einem Blick auf den Cent genau zu sehen, wie viel das Glück des Brautpaares ihnen wert ist. Wer jemals dabei war, wie eine Ehefrau Jahre nach der Trauung aufzählt, welches Geschenk zu welchem Preis von welchen Freunden und Verwandten sie zur Hochzeit erhielt, wird sich davor hüten, den Überweisungsbetrag zu niedrig anzusetzen. In dieser Hinsicht verfügen manche Frauen, so zierlich sie auch sein mögen, über ein ausgeprägtes Elefantengedächtnis.
Geldgeschenke haben noch einen weiteren Haken: Sie nehmen den Gästen die Freude am Schenken. Gäste, die sich für clever halten, kommen in so einem Fall der Aufforderung nach und überweisen großzügig einen Batzen Geld. Zugleich überlegen sie sich zusätzlich etwas ganz Besonderes, das sie dem Paar dann selbst überreichen. Um das gleich mal klarzustellen: Von wegen clever, das ist eine dumme Idee. Auch hierfür liefern Wissenschaftler den Beweis. Amerikanische Psychologen von der Universität Michigan haben in einem Experiment herausgefunden, dass es ein teures Geschenk entwertet, wenn es mit einem weniger teuren zusammen überreicht wird. Aus Sicht der Beschenkten ist das liebevoll zusammengestellte Gesamtpaket weniger wert als ein teures Präsent allein. Der Grund: Der Beschenkte berechnet unbewusst automatisch den Mittelwert.
Um es an einem Beispiel zu erklären: Im Fall meines Bastelgeschenks hätte ich nicht das Quiz und die Günther-Jauch-Attrappe zusammen verschenken sollen, sondern nur das Wertvollere von beiden. Also Günther Jauch? Aber ob der sich allein so gut auf dem Gabentisch gemacht hätte?
Womöglich ist das ideale Geschenk also doch der Geldschein, den man in ein aufgestelltes Sparschwein steckt? Im Schnitt verschenken Gäste zur Hochzeit ein Geschenk im Wert von 250 Euro, wie ich in einer Umfrage gelesen habe. Da würde fürs Brautpaar ein Haufen Geld rausspringen. Andererseits kommt der Geldschein ja nicht alleine, sondern mit dem Gast zusammen. Da nun aber jeder dazu neigt, sich für unbezahlbar – mit Sicherheit aber für wertvoller als 250 Euro zu halten –, könnte die Schlussfolgerung auch lauten: den Geldschein daheim zu lassen und mit leeren Händen zu kommen. Dann wäre das beste Geschenk, das ein Gast dem Brautpaar machen kann: bei der Hochzeit dabei zu sein.
Die Kleiderfrage
DIE SCHWIERIGKEIT, DAS RICHTIGE OUTFIT ZU FINDEN
Wie mag es sich wohl anfühlen, den schönsten Po Englands zu haben? Die Rede ist von Pippa Middleton, das ist die Schwester von Kate, der Frau von Prinz William. Das wussten Sie sicher auch ohne die Erklärung. Jeder weiß das. Es war die Nachricht im Sommer 2011.
Ob das mit dem Po nun wirklich stimmt, ist schwer nachzuprüfen. Aber eines ist immerhin sicher: Pippa hat etwas Unverzeihliches getan. Sie hat das falsche Kleid zur Hochzeit ihrer Schwester gewählt. Ihr Fehler: Sie und ihr Po sahen zu toll aus. Toller als Kate. Und das geht gar nicht. Es gibt ein paar ungeschriebene Regeln für jeden Hochzeitsgast. Und die wichtigste für Frauen ist: Sei nicht schöner als die Braut.
Klingt simpel, ist aber eine echte Herausforderung. Keine Frau ist bereit, hässlich zu einem Fest zu gehen, schon gar nicht zu einer Trauung – und das nicht einmal für die beste Freundin oder die eigene Schwester. Natürlich braucht sie dafür schöne Klamotten, die außerdem noch viel mehr erfüllen müssen: Das Outfit muss warm genug sein, damit man in der Kirche nicht friert. Es darf aber auch nicht zu warm sein, weil später noch getanzt wird. Deswegen sollte es nicht zu eng geschnitten sein. Zu viel Haut ist ebenfalls fehl am Platz, und die Schuhe müssen nicht nur dazu passend und schön, sondern auch einigermaßen bequem sein. Außerdem sollte das Kleid möglichst auf mehreren Hochzeiten getragen werden können, damit sich die Investition lohnt. Auf keinen Fall darf es weiß
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