Verdeckte Fouls
den Spaß verlieren, hat er gesagt.« Kein Zweifel, Peter war glücklich. Im siebten Fußballhimmel.
Doch einer muss den kühlen Kopf bewahren, dachte Bob und rannte plötzlich los über das Spielfeld. Denn vor dem Umkleideraum der Borussia schien irgendetwas Aufsehenerregendes im Gange zu sein.
Verdeckte Fouls
Die Spieler vom 1. FC Borussia standen dicht gedrängt zusammen. Als Bob näher kam, bemerkte er, dass sie gebannt einen Streit verfolgten: In ihrer Mitte waren DaElba und Franke, der Trainer, lautstark aneinandergeraten. DaElba schwenkte dabei heftig ein Sweatshirt durch die Luft. Bob drängelte sich an einigen Spielern vorbei, um besser sehen zu können. Gerade hielt DaElba Franke das Kleidungsstück ausgebreitet hin. Jetzt konnte es auch Bob gut erkennen: Auf dem Sweatshirt war ein schwarzes Tier aufgesprayt. Es sah aus wie eine Katze. Aber das war nicht alles. Zwei dicke Linien durchkreuzten das Bild.
»Nur Sie wussten davon«, rief DaElba immer wieder zu Franke. Seine Stimme überschlug sich fast. Er sprach englisch.
Franke antwortete ebenfalls auf Englisch, sprach aber sehr leise. Er versuchte offenbar, DaElba zu beruhigen. Bob konnte kaum etwas verstehen. Als sich DaElba etwas abgeregt hatte, schickte Franke die anderen Spieler wieder in die Umkleidekabine zurück.
»Was war los?«, fragte Bob den Spieler, der ihm am nächsten stand.
»Irgendjemand hat diese Katze auf sein Sweatshirt gemalt«, antwortete dieser kurz und wollte den anderen ins Gebäude folgen.
»Und was für eine Geschichte meinte DaElba?«, hielt Bob ihn weiter auf.
»Keine Ahnung!«
Es war also doch wieder etwas vorgefallen. Bob lief zu Elizabeth, Kelly und Peter zurück, die in ein angeregtes Gespräch vertieft waren und von alldem nichts mitbekommen hatten.
»Hast du dir ein Autogramm geholt?«, begrüßte ihn Kelly.
»Nein, aber jemand hat ein Autogramm hinterlassen. Und zwar auf DaElbas Sweatshirt. Er ist gerade ziemlich ausgerastet.« Bob erzählte, was er gesehen und gehört hatte.
Peter schüttelte den Kopf. »Ist mir unverständlich, wie man einen so netten Spieler dauernd provozieren kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der jemandem etwas zuleide getan hat.«
Kelly stimmte ihm zu. »Wirklich, eine merkwürdige Geschichte«, überlegte sie. »Klar, wenn einer einem das T-Shirt versaut, reagiert man schon mal heftig. Besonders, wenn einem vorher das Trikot zerschnitten worden ist. Aber rastet man dann so aus? Irgendwie muss noch mehr dahinterstecken. Was meinte er bloß mit diesem ›Nur Sie haben davon gewusst‹? Und was soll diese Katze?«
»Vielleicht kannst du es bald herausbekommen«, sagte Bob.
Kelly blickte ihn überrascht an. »Wieso gerade ich?«
»Weil ich jetzt doch einen Job für dich habe! Zimmermädchen im Sporthotel.« Bob grinste. »Ich habe gerade mit dem Hotelbesitzer gesprochen. Ihm ist heute ein Zimmermädchen weggelaufen. Und da sagte ich ihm, dass ich eine gute Bekannte habe, die Hotelfachfrau studiert und einen Aushilfsjob sucht.«
»Hotelfachfrau?« Kelly schaute Bob entgeistert an. »Ich gehe doch in die High School!«
Bob schüttelte missbilligend den Kopf. »Meine liebe Kelly, dann improvisierst du halt ein bisschen. Und Bettenmachen kannst du doch ganz gut, oder?« Er grinste sie an.
Bevor Kelly etwas Passendes entgegnen konnte, mischte sich Elizabeth ein. »Klar, Bob kann sich sowieso nicht bewerben. Denn sein Bett sieht immer aus wie ein Schlachtfeld.«
»Stimmt«, gab Peter ihr recht. »Am liebsten schläft er der Einfachheit halber im Schlafsack. Den kann man liegen lassen.«
»Geh du dich lieber mal duschen, Peter«, sagte Bob. »Aber pass auf, dass dabei nicht zu viel von deinem gerade erworbenen Ruhm abblättert.«
Peter grinste. »Der ist viel haltbarer als bloß einen Duschgang!« Dann trabte er davon.
Kelly verabschiedete sich. »Ich kümmer mich dann mal um einen Bewerbungstermin«, teilte sie mit.
»Okay«, sagte Elizabeth. »Ich warte auf dich.«
Als Bob und Peter am Nachmittag gut gelaunt in die Zentrale kamen, trafen sie dort einen hoch konzentriert über den PC gebeugten Justus an.
»Hi, Just, überprüfst du den Umsatz unseres Detektivbüros?«, begrüßte ihn Bob.
Justus verzog keine Miene. Die drei ??? verlangten nie ein Honorar für die Aufklärung ihrer Fälle und hatten insofern auch keine Umsätze zu verbuchen.
Peter beugte sich neugierig über Justus’ Schulter und blickte auf den Bildschirm. »Und so möchte ich euch alle vor den Praktiken
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