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Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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Krüppel hatte sie ihn zurückbekommen. Was immer er dort gesehen und erlebt hatte, es hatte sich so tief in seine Seele eingegraben, dass es ihn jede Nacht verfolgte.
    Anfangs hatte er noch versucht, seinen Dienst in Fort Bragg wieder aufzunehmen, doch bald schon hatte sich herausgestellt, dass er dazu nicht mehr in der Lage war. Die Armee hatte ihn daraufhin vom Dienst suspendiert – das war vor achtzehn Monaten gewesen …
    Obwohl Torn so gut wie nie über das sprach, was damals geschehen war, wusste Rebecca, dass etwas Schreckliches geschehen sein musste. Etwas, das ihre schlimmsten Vorstellungen bei weitem übertraf …
    »Warum ich, Becky?«, fragte er leise. »Warum habe ausgerechnet ich überlebt? McKinley, Jones und all die anderen – sie sind tot …«
    »Ich weiß es nicht«, gestand sie leise. »Vielleicht war es dein Schicksal, zu überleben.«
    »Nein«, widersprach er leise. »Es wäre mein Schicksal gewesen, an der Seite meiner Männer zu sterben.«
    »So etwas darfst du nicht sagen. Ich bin glücklich, dich wieder zurück zu haben.«
    »Wirklich?«, fragte er – und sandte ihr einen unendlich traurigen Blick.
    Rebecca schluckte hart. Die letzten zwei Jahre waren auch für sie eine Qual gewesen. Zuerst die Angst, ihren Geliebten in einem bizarren Krieg zu verlieren, der offiziell keiner war. Dann die endlosen Stunden am Krankenbett, die zahllosen Nächte, die sie an seiner Seite durchwacht hatte.
    Und seit eineinhalb Jahren das nicht enden wollende Martyrium seiner gefolterten Seele …
    Rebecca fühlte, wie sie langsam innerlich verdorrte. Sie liebte Torn aus tiefstem Herzen, aber sie war nicht in der Lage, ewig zu geben. Es hatte eine Zeit gegeben, da hatten sie Pläne für die Zukunft gehabt, hatten Kinder haben und eine Familie gründen wollen. Doch seit Torn aus dem Krieg zurückgekehrt war, war davon keine Rede mehr.
    »Ich bin dir nur eine Last, Becky«, flüsterte Torn leise. »Ich mache dich nur unglücklich.«
    »Das ist nicht wahr!«, widersprach Rebecca heftig – und doch wusste sie, dass sie sich würde entscheiden müssen. So, wie die Dinge waren, konnten sie nicht weitergehen. Torn zerstörte nicht nur sich selbst, sondern auch sie – und sie spürte, dass etwas in ihr im Begriff war, sich zu verändern …

 

2. Kapitel
    Nordafrika, 1941
    Die Hitze war erbarmungslos. Mit ihren mächtigen Strahlen heizte die Sonne den Sand der Wüste auf, ließ die Luft in Spiegelungen flirten. Selbst hier unten, zwanzig Meter unter der Oberfläche, war die Hitze beinahe unerträglich. Professor Alfred Braun, Leiter der archäologischen Fakultät an der Universität von Berlin, zückte das schweißdurchtränkte Taschentuch aus der Brusttasche seines khakifarbenen Anzugs, wischte sich damit zum ungezählten Mal über die Stirn. Wie oft hatte er schon bedauert, den Forschungsauftrag angenommen zu haben und in diese heiße Hölle gereist zu sein. Doch es war nicht so, dass er wirklich die Wahl gehabt hatte. Wenn der Führer persönlich rief, gab es kein Entkommen – es sei denn, man wollte seine Karriere um jeden Preis an den Nagel hängen und künftig als Bibliothekar in der neuen Ostmark sein Geld verdienen.
    Braun hatte nicht vorgehabt, seine mühsam erarbeiteten akademischen Lorbeeren so ohne weiteres aufzugeben. Also hatte er sich auf die Sache eingelassen – und es schon tausend Mal bereut.
    Argwöhnisch blickte er auf, warf einen Blick zu den Soldaten hinüber, die den Eingang zum Gewölbe bewachten – baumlange, muskelbeladene blonde Kerle, die Hitlers Vorstellungen vom arischen Krieger bis in die letzte Faser verkörperten, der ganze Stolz des Afrikakorps. Man hatte sie eigens von der Front abgezogen, um das ›Projekt‹, wie man es in Berlin nannte, zu bewachen und abzuschirmen – wenn diese Männer es nicht wollten, drang kein Wort von dem, was hier geschah, nach draußen.
    Die Bewachung durch das Militär behagte Braun nicht. Er war im humboldtschen Geist erzogen worden und der Auffassung, dass Wissenschaft und Politik nicht allzu eng miteinander verquickt werden sollten. Nun aber steckte er mittendrin, und es gab kein Zurück mehr.
    Mit schwitzenden Händen hantierte er an seiner Brusttasche herum, um das Taschentuch wieder wegzustecken, während er die Reihen seiner Mitarbeiter abschritt, die damit beschäftigt waren, die Deckplatte freizulegen.
    Ganz behutsam, Schicht für Schicht, trugen sie den Sand und den Staub ab, der sich im Laufe von Jahrtausenden darüber gelegt

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