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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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vergingen, ohne dass sich jemand meldete. »Hallo?«
    »Dr. Lipton?«
    Als sie die tiefe, sonore Stimme hörte, die ihr wie immer durch Mark und Bein ging, machte ihr Herz einen kleinen Sprung. Sebastien Newcombe. Seine Stimme hätte sie immer und überall erkannt … auch wenn sie gerade etwas eigenartig klang. »Ja, Bastien?«
    »Was machen Sie hier?«, fragte er, er klang völlig verwirrt.
    Melanie runzelte die Stirn. Er hörte sich an, als wäre er betrunken. Aber Unsterbliche konnten sich nicht betrinken, da Alkohol bei ihnen keine Wirkung zeigte. »Wie meinen Sie das? Ich bin in meinem Büro beim Netzwerk.«
    »Sind Sie das?«
    »Ja, allerdings.«
    »Oh.«
    Melanie erhob sich. Irgendetwas stimmte da nicht.
    Am anderen Ende der Leitung war ein polterndes Geräusch zu hören.
    »Sebastien? Sind Sie noch da?« Sie eilte in den Flur hinaus.
    »Ja.«
    »Was ist passiert?«
    »Ich glaube, ich bin gestürzt.« Einen Moment lang herrschte Schweigen. »Ja, ich bin gestürzt.«
    Besorgnis machte sich in ihr breit, während sie einen der Sicherheitsbeamten zu sich winkte. Sie hielten vor den Türen der Apartments Wache, in denen die Vampire untergebracht waren. »Holen Sie sofort Mr Reordon«, flüsterte sie. »Auf der Stelle!«
    Der Mann griff nach dem Walkie-Talkie, das über seiner Schulter hing, und sprach leise hinein.
    Melanie eilte weiter zum Fahrstuhl am Ende des Flurs. »Sind Sie verletzt? Bastien?«
    »Fühlt sich so an.«
    »Wie schwer?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Wo sind Sie?«
    »Auf dem Boden.« Der Unsterbliche sprach mit schwerer Zunge.
    »Nein, ich meine … schauen Sie sich um. Was sehen Sie?«
    Es gab eine Pause. »Leichen.«
    Oh verdammt!
»Was noch?«
    Vor dem Fahrstuhl thronte ein großer Schreibtisch. Um ihn herum standen zwei Dutzend Männer in schwarzen Kampfanzügen und mit automatischen Waffen. Zwei weitere Männer, die hinter dem Schreibtisch saßen, erhoben sich, als Melanie näher kam.
    »Stimmt was nicht, Doc?«, fragte Todd.
    Sie nickte. »Falls Reordon noch nicht unterwegs ist, holen Sie ihn sofort her«, sagte sie leise. Dann sprach sie laut in das Telefon: »Was sehen Sie noch?«
    »Bäume«, brummte Bastien.
    Bäume? Na toll. Das engte die Suche natürlich total ein. Er konnte überall in diesem gottverdammten Staat sein.
    Die Leuchtziffern des Fahrstuhls, die die Stockwerke anzeigten, glimmten nacheinander auf.
    »Ist jemand bei Ihnen? Einer von den anderen Unsterblichen vielleicht?«
    Sie hatte gehört, dass Bastien grundsätzlich nur in Begleitung eines weiteren Unsterblichen ausgehen durfte.
    »Ähem … ich weiß nicht, ob das da drüben Vampire oder Unsterbliche sind. Sie sind gerade dabei, in sich zusammenzuschrumpeln. Ich glaube, es sind Vampire. Ich habe ein paar Vampire erledigt, stimmt’s?«
    Plötzlich hörte sie, wie im Hintergrund jemand etwas auf Französisch sagte.
    Der Fahrstuhl kam mit einem
Ping
zum Stehen, und Chris Reordon trat in den Flur. Reordon war der Chef der Ostenküstenabteilung des aus menschlichen Helfern bestehenden Netzwerks, das es sich zur Aufgabe gemacht hatte, den
Unsterblichen Wächtern
dabei zu helfen, die Menschen vor Vampiren zu schützen.
    »Was ist los?«, fragte er stirnrunzelnd.
    Melanies Erleichterung hielt sich in Grenzen. Chris hatte zwar die Möglichkeit, Bastien Hilfe zu schicken, aber würde er es auch tun? Die beiden kamen nicht gerade gut miteinander aus, und das war noch milde ausgedrückt. Als Bastien vor ein paar Wochen nicht davor zurückgeschreckt war, sich gewaltsam Zutritt zum Hauptquartier zu verschaffen, hatte sich ihre gegenseitige Abneigung in ausgewachsenen Hass verwandelt. Bastien war in das Stockwerk eingedrungen, in dem sie sich gerade befand, und dabei hatte er mehrere Dutzend von Chris’ Sicherheitsleuten verletzt …
    Allerdings war das alles passiert, nachdem Melanie ihn angerufen hatte, um ihn darüber zu informieren, dass einer seiner früheren Vampirgefolgsleute einen psychotischen Anfall erlitten hatte. Niemals würde sie den Ausdruck in den Augen des Unsterblichen vergessen, als er das Leben des jungen Vampirs beendet hatte.
    In der Hoffnung, dass für Chris persönliche Gefühle bei der Erfüllung seiner Pflichten keine Rolle spielten, holte Melanie tief Luft. »Sebastien Newcombe ist etwas zugestoßen.«
    Chris’ Blick verfinsterte sich noch mehr. »Was soll das heißen?«
    Sie zeigte auf ihr Handy. »Er ist verletzt und … spricht undeutlich, als sei er betrunken. Er scheint keinen klaren Gedanken fassen

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