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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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zu können. Er ist gestürzt und sagt, dass er von Leichen umgeben ist. Zwei von ihnen sind entweder Vampire oder Unsterbliche.«
    Fluchend machte Chris ihr ein Zeichen, ihm das Handy zu geben. »Bastien? Wo bist du?« Ein frustriertes Knurren folgte. »
Wo
auf dem Boden?«
    Melanie biss sich auf die Unterlippe.
    Plötzlich änderte sich sein Tonfall. »Hier ist Chris. Ist da Étienne oder Richart?« Er zog einen Bleistift und einen kleinen Notizblock aus der Tasche und legte den Block vor sich auf den Schreibtisch. »Was? Wie viele?« Er notierte sich etwas. »Auf welcher Seite des Unigeländes? Welches Gebäude? Okay. Zerstöre die Laternen in eurer unmittelbaren Umgebung. Ich schicke das Aufräumkommando sofort los. Bring Bastien her. Ich will mit ihm reden.«
    Melanie zog die Augenbrauen zu einem dunklen Strich zusammen. Mit ihm
reden
? Er war verletzt und brachte keinen einzigen sinnvollen Satz zustande.
    »In die Arrestzelle.«
    Das ließ nichts Gutes ahnen.
    Chris beendete das Telefonat und gab ihr das Handy zurück.
    Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und fragte: »Warum lassen Sie ihn in die Arrestzelle bringen?«
    Chris zog sein eigenes Telefon heraus und begann Befehle hineinzubellen.
    »Mr Reordon?«, hakte sie nach. »Warum kommt Bastien in die Arrestzelle?«
    Verärgerung spiegelte sich in seinem Gesicht. »Weil der Boden um ihn herum mit mehr als einem Dutzend menschlicher Leichen übersät ist.«
    Die Wachmänner begannen wütend durcheinanderzureden. Unter ihnen hatte Bastien sich ebenfalls keine Freunde gemacht, da er bei seinem gewaltsamen Eindringen ins Hauptquartier ein paar verletzt hatte.
    »Unsterbliche sollten Menschen eigentlich
beschützen
und sie nicht umbringen«, brummte Chris, nachdem er aufgelegt hatte. »Die Hälfte von Ihnen folgt mir«, sagte er an die Sicherheitsleute gewandt. »Todd, kümmern Sie sich darum, dass zwei Dutzend Männer hier herunterkommen, und sie sollen sich gut bewaffnen. Ich will, dass sowohl der Fahrstuhl als auch die Treppe streng bewacht wird. Sagen Sie den Männern, dass sie auf
alles
vorbereitet sein sollen.«
    »Ja, Sir.« Todd bedeutete mehreren Wachmännern, Chris zu folgen, dann griff er nach dem Walkie-Talkie, das über seiner Schulter hing.
    Rasch ging Chris den langen Flur hinunter zur Arrestzelle. Melanie beeilte sich, mit ihm Schritt zu halten, während ihnen die Wachmänner mit einsatzbereiten Waffen und gespannten Muskeln folgten.
    »Aber Sie wissen doch gar nicht genau, was passiert ist«, sprach sie weiter. Die Männer würden Bastien doch nicht
wehtun?
Oder ihm medizinische Hilfe verweigern? Es hatte sich angehört, als hätte Chris vor, den Unsterblichen in Ketten zu legen und zu verhören. Schon wieder. »Er ist verwundet. Was ist, wenn …«
    »Unsterblichen ist es nicht gestattet, Menschen zu verletzen, es sei denn, diese stellen eine tödliche Bedrohung für sie dar.«
    »Vielleicht war das ja der Fall.«
    Er schnaubte. »Bastien ist
unsterblich
, Dr. Lipton. Menschen können ihm nichts anhaben. Jedenfalls können sie ihn nicht so schwer verletzen, dass sie dafür den Tod verdienen.«
    Sie senkte die Stimme. »Das können sie sehr wohl, wenn sie im Besitz einer bestimmten Substanz sind.«
    Er warf ihr einen scharfen Blick zu. »Wie wahrscheinlich ist es, dass …«
    »Er klang, als hätte man ihn betäubt.«
    »Ich bin nicht dieser Meinung.«
    »Seine Antwort auf die Frage, wo er sich aufhält, lautete: ›Auf dem Boden‹!«
    »Das ist Bastien, wie er leibt und lebt. Er ist ein Arschloch und verhält sich dementsprechend.«
    Aus dem Zelleninneren drang lautes Klopfen. Die Wachen, die dort bereits ihre Positionen eingenommen hatten, zuckten zusammen und richteten ihre Pistolen auf die Zellentür.
    Chris ging noch schneller, sodass Melanie joggen musste, wenn sie nicht abgehängt werden wollte.
    Vor der Tür blieb Chris stehen und zückte seine Schlüsselkarte. »Neuzugang«, sagte er zu den Sicherheitsleuten, während er den Sicherheitscode eintippte. »Halten Sie sich bereit.«
    Die Tür öffnete sich mit einem dumpfen Klicken, und eine weitere Tür, so dick wie die zum Tresorraum einer Bank, schwang auf.
    In dem stahl- und titanverstärkten Raum erwartete sie ein Unsterblicher, den Melanie noch nie zuvor gesehen hatte. Bastien lag über seiner Schulter. Der Unbekannte war etwa ein Meter achtzig groß und besaß die typischen Merkmale eines Unsterblichen: rabenschwarzes Haar und braune Augen (die immer noch schwach gelbbraun glühten).

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