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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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1
    Wut stieg in Bastien hoch, und der Drang zuzuschlagen wurde fast übermächtig. Fühlten sich die Vampire genauso, wenn das Virus ihre Gehirne zerfraß und ihre Impulskontrolle auslöschte? Denn in diesem Moment wünschte er sich nichts sehnlicher, als dem Unsterblichen, der sich neben ihm auf dem Dach lümmelte, die Faust ins Gesicht zu rammen.
    »Ist dir eigentlich bewusst, wie dämlich du grinst?«, brummte Bastien, ohne die betrunkenen Studenten aus den Augen zu lassen, die mit unsicheren Schritten auf der gegenüberliegenden Straßenseite vor dem Verbindungshaus hin- und herstolperten.
    »Du kannst mich mal«, erwiderte Richart, während er ungerührt weiter eine SMS in sein Handy hämmerte.
    Bastien seufzte. Nicht mal für eine ordentliche Prügelei war dieser Trottel gut. Seit Stunden versuchte er vergeblich, den anderen Unsterblichen zu provozieren, um seinem Frust darüber Luft zu machen, dass Seth ihm einen Begleiter aufgezwungen hatte. Einen Babysitter. Einen Aufpasser.
    »Verdammte Unsterbliche«, knurrte er. Sie wollten ihn tot sehen, nur weil er vor fast zwei Jahrhunderten einen der ihren getötet hatte. Hm – alle außer einem, wie es aussah.
    »Du bist doch selbst ein Unsterblicher, du Blödmann«, bemerkte der Franzose.
    Machmal vermisste Bastien die Gesellschaft der Vampire.
    Plötzlich erhaschte er aus dem Augenwinkel ein paar Schatten, die sich nördlich vom Verbindungshaus regten.
    Wenn man vom Teufel sprach …
    Bastien beobachtete zwei augenscheinlich betrunkene junge Pärchen dabei, wie sie erst die Verandatreppe hinunterstolperten und dann den Bürgersteig entlangschwankten. Pulsierende Musik drang durch die geschlossenen Fenster und dröhnte ihm in den Ohren, während dunkle Silhouetten hinter den Vorhängen vorbeiwirbelten. Das Quartett stritt sich lallend darüber, welchen Weg es zurück zum Studentenwohnheim einschlagen sollte, einigte sich schließlich und ging los, ohne die dunklen Schatten zu bemerken, die jede ihrer Bewegungen verfolgten.
    Bastien öffnete den Mund, um Richart zu warnen, schloss ihn jedoch wieder, als er feststellte, dass dieser sein Handy bereits in die Gesäßtasche schob. Sie erhoben sich.
    Als Richart die Hand ausstreckte, um sie auf Bastiens Schulter zu legen, entzog der sich seiner Berührung und machte einen Schritt nach vorn ins Leere. Er fiel drei Stockwerke nach unten und landete fast lautlos auf dem Bürgersteig direkt vor dem Gebäude.
    Eine Sekunde später tauchte Richart aus dem Nichts neben ihm auf. »Du riskierst es, gesehen zu werden, wenn du das tust«, kommentierte der Franzose vorsichtig, während sie sich den Menschen und ihren Vampirschatten an die Fersen hefteten.
    »Ach, und beim Teleportieren ist das nicht der Fall?«
    Richart zuckte mit den Achseln. »Wenn sie mich sehen, dann glauben sie, dass ihre Fantasie ihnen einen Streich spielt, dass ihre Augen sie täuschen oder es am Licht liegt. Wenn sie dich sehen, denken sie, du bist ein Springer, wie aus diesem Film
Jumper.
Oder irgendein Student, der sich den Verstand weggesoffen hat und vorbeigekommen ist, um zu sehen, was los ist.«
    Richtig. Davon abgesehen war diese Diskussion ohnehin überflüssig – kein Mensch hätte sie in der Dunkelheit sehen können. Da sich der Himmel bei Sonnenuntergang zugezogen hatte, wurde der Mond von dichten Wolken verdeckt. Und die Straßenlaternen waren allesamt kaputt – entweder die Vampire hatten sie zerstört, um ungestört ihren Opfern nachzustellen, oder ein paar gelangweilte Studenten hatten sich daran zu schaffen gemacht.
    Bastien spitzte die Ohren, wobei er die dümmlichen Gespräche des Quartetts, den dröhnenden Bass der Verbindungsparty und das Rumpeln vorbeifahrender Autos ausblendete und sich auf das konzentrierte, was die Vampire sagten, unhörbar für menschliche Ohren.
    Ihr Plan schien darin zu bestehen, die beiden Männer vor den Augen der Frauen auszusaugen und zu zerstückeln und anschließend die beiden weiblichen Opfer zu quälen. Wahrscheinlich würden sie sie als Spielzeug behalten, von ihnen trinken und so lange mit ihnen Spielchen treiben, bis sie ihrer überdrüssig wurden und sich neue Opfer suchten.
    Als sich die Männer mit ein paar feuchten Küssen und etwas Gefummel von den beiden Frauen verabschiedeten und den Bürgersteig hinunterstolperten, wurde der Plan umgeschmissen. Die Studentinnen gingen taumelnd in die entgegengesetzte Richtung, wobei ihre Absätze auf dem Gehsteig klackerten.
    Nach kurzem Zögern folgten die

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