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Verfuehr mich

Verfuehr mich

Titel: Verfuehr mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noelle Mack
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herrlich!«
    Jaz zuckte zusammen, aber nur Bliss stand nahe genug bei ihm, um es zu bemerken. Dann ging Jaz zum nächsten Punkt der Tagesordnung über – dem Wegfall fest eingeplanter Einkünfte -, dem sie aber kaum ihre Aufmerksamkeit schenkte.
    Alf auch nicht. Er blätterte durch die ausgedruckten Präsentationsmaterialien, fand eine farbige Seite und hielt sie hoch, um sie genauer zu betrachten. Dann setzte er eine Halbbrille auf und studierte das Papier richtig gründlich.
    Bliss wurde blass. Sie konnte die lange Banane und die Nussbällchen , die sie damals per Computer in das Bild montiert hatte, um Jaz zum Lachen zu bringen, deutlich durch die Rückseite erkennen. Wie um alles in der Welt war dieses Foto nur in die Präsentationsmappe für Alf geraten?
    Jaz schien ihren alarmierten Blick zwar durchaus zu bemerken, hörte aber erst auf zu sprechen, als Alf sich affektiert räusperte und das digital veränderte Foto hochhielt, damit alle am Tisch es sehen konnten.
    »Und? Wer hat das hier verbrochen?«
    »Ich. Ich übernehme die volle Verantwortung für dieses … dieses Bild«, erklärte Bliss schnell.
    Er legte das Papier auf den Tisch zurück, faltete die Hände darüber und starrte sie über den Rand seiner Brille hinweg an.
    »Junge Dame, Sie schmeicheln mir. So groß ist meine Banane nun auch wieder nicht.«
    Würde er einfach so darüber hinweggehen? Das schien eigentlich unmöglich. Es sei denn, er glaubte tatsächlich, sie hätte versucht, ihm damit zu schmeicheln. Das schien durchaus möglich. Eine gewisse Empörung stieg in ihr auf, unter die sich aber auch nackte Angst mischte. Es konnte gut sein, dass Lentone Fitch & Garibaldi damit einen Multimillionen-Dollar-Auftrag verloren hatte.
    »Moment mal. Hier scheinen sich noch mehr Kunstwerke drin zu verbergen.« Er zog eine weitere Seite hervor – die Collage von seiner seligen Mutter.
    Diese Fotomontage tat Bliss tatsächlich leid. Sich über jemandes Mutter lustig zu machen, auch wenn es sich bei dem Bild nicht mal um ein Foto von Mrs Sargent handelte, war eine Freifahrkarte in die Hölle. Und Bliss verdiente nichts anderes, als genau dort zu landen.
    Alf legte einen Finger auf das Bild der ausgelassenen alten Dame, die einen Stripper und einen kleinen Spitz mit sich führte. »Ich muss … also annehmen, Sie glauben, dass meine selige Mutter sich gern … richtig gern … amüsierte.« Seine Stimme zitterte vor Wut.
    Bliss wusste weder was sie sagen noch was sie tun sollte. Dies war eine Alles-oder-nichts-Situation, die nach einer kurzentschlossenen, instinktiven Reaktion verlangte. Aber Bliss stand einfach nur da. Jaz legte ihr eine Hand auf den Arm, so als könne er ihre Gedanken lesen. Aus dem Raum zu fliehen war keine Option. Und mit Alf darüber zu diskutieren, ob seine Mutter sich vielleicht wirklich gern auf diese Art amüsierte, kam überhaupt nicht infrage.
    Jaz drehte sich zu den Anwesenden um, die teilweise selbst verstohlen in ihren Präsentationsmappen blätterten. Bliss hatte keinerlei Zweifel, dass die anderen Sitzungsteilnehmer nachsahen, ob auch sie irgendwelche schockierenden Bilder in ihren Unterlagen hätten. Sie würden auf jeden Fall eine großartige Bürodeko abgeben – besonders da Alf ja ein scheidender Vorstandsvorsitzender war.
    Jaz räusperte sich. »Bliss Johnson hat diese Bilder lediglich angefertigt, um sie ausschließlich mir zu zeigen. Mr Sargent, ich übernehme die volle Verantwortung dafür.«
    »Gut. Ich bin froh, das zu hören. Sie sind beide gefeuert«, knurrte Alf.
    Es war ein kollektives Luftholen zu hören, aber keiner wollte etwas sagen.
    Bliss sah Jaz erschrocken an. Dann schaute sie zu Dora, die sichtbar aufgebracht war. Dora sah zu Jaz und Jaz sah zu Bliss … und er zwinkerte. Das musste eine Halluzination sein. Der Mann hatte schließlich gerade einen der Top-Jobs in der Nahrungsmittelindustrie verloren. Ganz zu schweigen von dem 550000-Dollar-Gehalt, einem großartigen Apartment im teuersten Blauglas-Turm der Welt und einem Auto mit Fahrer, das ihm rund um die Uhr zur Verfügung stand. Sie schluckte schwer.
    Jaz zwinkerte ihr erneut zu. »In Ordnung, Alf«, sagte er mit unbeeindruckter Stimme. »Sie können den Job nehmen und ihn sich in den-«
    Dora gab ein leises Kreischen von sich. »Jaz, nicht!«
    Jaz sagte nichts mehr – aber nur für einen kurzen Moment. Er starrte Alf an, als wäre ihm gerade ein schlimmer Gedanke gekommen. »Ist Dora auch gefeuert?«
    Der finstere Ausdruck auf Alfs Gesicht

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