Verfuehren verboten
es denn bei euch, seit Haley wieder arbeitet?“, erkundigte er sich.
Darryl schmunzelte. „Chaotisch.“
„Warum ist sie dann in die Firma zurückgekehrt?“, fragte er und spürte, dass ihm diese Frage eigentlich nicht zustand. Doch anscheinend störte Cobb sich nicht daran, denn er lachte laut auf.
Seit Storms Anfängen als Feuerwehrmann hatten seine Kollegen sich über seine Ansichten über berufstätige Frauen lustig gemacht und sie als unrealistisch und altmodisch bezeichnet. Sie versicherten ihm, dass es heutzutage fast unmöglich wäre, eine Frau zu finden, die damit einverstanden wäre, als Heimchen am Herd zu versauern.
„Tja, dieses riesige Haus, das wir gerade in Stone Mountain gekauft haben, war ein guter Grund, dass sie wieder arbeiten geht“, erklärte Darryl noch immer schmunzelnd. „Aber darüber hinaus liebt Haley ihren Job, und ich werde sie nicht bitten, ihn aufzugeben.“ Er sah Storm eindringlich an und fügte dann hinzu: „An diesem Punkt machen viele Männer einen Fehler.“
Storm hob fragende eine Augenbraue. „Welchen denn?“
„Wenn sie glauben, nur sie wären die großen Macher. Ich persönlich glaube, dass die Frauen die wahren Macher sind und wir ihnen nur dabei zusehen. Außerdem spiele ich im Leben meiner Kinder eine ebenso große Rolle wie Haley, da wir uns die Erziehung teilen, und das ist mir sehr wichtig. Es hat nichts damit zu tun, wer von uns beiden die Brötchen verdient, sondern was wir daraus machen. Wir beide zusammen bauen eine tiefe, gute Bindung zu unseren Kindern auf und geben ihnen alle Liebe, die wir haben. Und das ist für mich das Wichtigste im Leben.“
Nachdem Cobb wenig später das Büro verlassen hatte, stand Storm auf und stellte sich ans Fenster. Er schaute hinaus und dachte über Darryls Worte nach. Vielleicht hatte Jayla ihn nicht als ihren Mr Right erkannt, weil er ihrer Meinung nach auf dem Holzweg war?
War es Nicoles Abfuhr vor all den Jahren, die ihn zu der Überzeugung gebracht hatte, dass ein Ehemann allein für Frau und Kinder zu sorgen hatte? Die Möglichkeit bestand, das musste er zugeben. Geprägt hatte ihn aber auch seine Familie, denn sein Vater hatte es geschafft, die Familie mit dem Gehalt eines Bauarbeiters zu ernähren.
Er dachte an seine Brüder und ihre Ehefrauen. Sogar seine Schwester Delaney, die mit einem Scheich verheiratet war, arbeitete noch immer als Kinderärztin und erzog gleichzeitig in bewundernswerter Weise ihren Sohn Ari, der ziemlich viel Aufmerksamkeit forderte. Doch auch ihr Mann Jamal spielte bei der Erziehung ihres Sohnes eine wichtige Rolle.
Dann waren da seine Schwägerinnen Shelley, Tara und Madison. Obwohl nur Shelley und Dare einen Sohn hatten, den elfjährigen AJ, war sich Storm doch ziemlich sicher, dass Tara und Madison im Fall einer Schwangerschaft nicht auf ihre beruflichen Karrieren verzichten würden.
Er schloss die Augen und ließ im Geist die Szene Revue passieren, die sich gestern Nacht in Jaylas Wohnzimmer abgespielt hatte. Die Frau, die er liebte, wollte sich künstlich befruchten lassen, weil sie davon überzeugt war, dass es für sie keinen Mr Right gab. Sie war der festen Überzeugung, dass kein Mann Verständnis dafür aufbringen konnte oder wollte, dass sie ihr Leben selbst bestimmen musste.
Er machte die Augen wieder auf und blickte auf seine Armbanduhr. Dem Brief zufolge, den er gestern gelesen hatte, hatte sie heute um neun Uhr einen Termin in dieser Kinderwunsch-Klinik. Nach der Untersuchung würden sicherlich noch zwei bis drei Wochen vergehen, ehe die künstliche Befruchtung durchgeführt werden konnte.
Mit ein wenig Glück würde ihm das vielleicht genügend Zeit verschaffen, um Jayla von seiner Liebe zu überzeugen und von seiner Bereitschaft, ihr all ihre Bedürfnisse zu erfüllen, auch ihren Wunsch nach einem unabhängigen Leben … bis zu einem gewissen Grad. Natürlich konnte er nicht über Nacht all seine bisherigen konventionellen Ansichten über Bord werfen, aber besonders für Jayla konnte er auf jeden Fall daran arbeiten.
Das Wichtigste war es, ihr zu beweisen, dass er der richtige Mann für sie war. Der einzige Mann. Zum zweiten Mal seit seiner Rückkehr aus New Orleans kamen ihm die Worte der alten Wahrsagerin in den Sinn: Geben Sie den Mut nicht auf, seien Sie geduldig und lassen Sie dem Schicksal seinen Lauf.
Er lächelte in sich hinein. Vielleicht war die alte Dame ja gar keine Märchentante gewesen, sondern hatte genau gewusst, wovon sie sprach. Morgen
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