Verfuehren verboten
ihr ins Bett schlüpfen.
Im Wohnzimmer schaltete er die Stehlampe neben dem Sofa aus und bemerkte dabei einen Brief, der auf dem Kaffeetisch lag. Dieser Brief trug den Absender einer Kinderwunsch-Klinik.
Ohne nachzudenken, nahm er den Brief und las ihn. Sekunden später sank er auf das Sofa. Was er da eben gelesen hatte, war einfach nicht zu fassen. Er war bestürzt und verwirrt zugleich. Jayla wollte die Dienste einer Kinderwunsch-Klinik in Anspruch nehmen, um sich mit dem Samen irgendeines anonymen Spenders künstlich befruchten zu lassen? Warum?
Er las den Brief noch einmal, weil er glaubte, sich verlesen zu haben, doch der Inhalt hatte sich nicht geändert. Jayla hatte morgen – also eigentlich heute – die letzte Voruntersuchung, und wenn dann feststand, wann ihre fruchtbarsten Tage waren, würde die Behandlung beginnen.
„Du solltest doch schnell zurückkommen.“
Storm stand auf, als Jayla ins Wohnzimmer kam. Als sie den Brief in seiner Hand bemerkte, durchquerte sie eilig den Raum und riss ihn ihm weg. „Du hattest kein Recht, das zu lesen, Storm.“
Er starrte sie nur an, während jeder Muskel in seinem Körper angespannt war. Aus seiner Verwirrung wurde Wut. „Wie wäre es, wenn du mir erklären würdest, was das soll?“
Ihr Blick war finster. „Das ist privat und persönlich und geht dich nichts an.“
„Es geht mich nichts an? Und ob es mich etwas angeht! Was dich betrifft, betrifft auch mich. Hast du wirklich vor, dich künstlich befruchten zu lassen?“
Jayla warf den Kopf in den Nacken. Sie war nun ebenso wütend wie er. Er tat ja gerade so, als wäre ihr Plan schmutzig und erniedrigend. „Ich plane das nicht nur, ich werde es tun. Meine Entscheidung steht bereits seit Monaten fest.“
Völlig aus der Fassung gebracht, fuhr Storm sich mit der Hand über das Gesicht. Jayla hatte die Hände in die Hüften gestützt und stand ihm gegenüber. Plötzlich fiel ihm etwas ein. „Warte mal … handelt es sich dabei um das Projekt, über das du neulich so aus dem Häuschen warst?“
„Ja.“
Er schüttelte den Kopf und konnte es einfach nicht fassen. „Ich kann verstehen, dass es bestimmte Situationen gibt, in denen man zu solchen Verfahren greift, aber du doch nicht. Wie kannst du so etwas auch nur Betracht ziehen, Jayla?“
In ihren Augen glühte plötzlich ein gefährliches Feuer. „Weil ich mir ein Baby wünsche, deshalb! Und zwar mehr als alles andere.“
Jaylas Geständnis war ein Schock für Storm. Sie hatte einmal beiläufig erwähnt, dass sie Kinder liebte, aber er hatte nicht das Gefühl gehabt, dass sie von ihrem Kinderwunsch besessen war.
„Und du wünschst es dir so sehr, dass du bereit bist, ein Kind von jemandem zu bekommen, den du überhaupt nicht kennst?“
„Ja, es ist mir lieber so. Ich will ein Kind und nicht den Kindesvater. Ich möchte nicht, dass ein Mann in mein Leben tritt und versucht, es auf die Reihe zu bringen.“
„Inwiefern?“
„Indem er mir vorschreibt, wie ich mein Leben führen soll und mich kontrolliert.“
Storm konnte sich nur vorstellen, dass er vielleicht darauf bestehen würde, dass sie zu Hause bliebe.
„Was ist denn so falsch daran, wenn ein Mann allein für seine Familie sorgen möchte und seine Frau nicht berufstätig sein muss?“
Ihre Miene wurde noch zorniger. „Manche Frauen finden das vielleicht in Ordnung, aber ich möchte lieber selbst für mich sorgen. Ich möchte einfach von niemandem abhängig sein.“
Storm runzelte die Stirn und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du willst also aus völlig egoistischen Gründen deinem Kind einen Vater vorenthalten?“
„Wenn es bedeutet, keine Zeit mehr auf der Suche nach einem Mr Right zu verschwenden, den es ohnehin nicht gibt, dann ja.“
Mühsam versuchte Storm seine Wut zu zügeln. Wieso begriff sie nicht, dass er ihr Mr Right war? Erneut schüttelte er ungläubig den Kopf. „Wenn du ein Baby willst, dann werde ich dir mein Baby schenken.“
„Was?“
„Du hast mich schon verstanden. Nicht im Traum lasse ich es zu, dass die Frau, die ich liebe, von einem anderen Mann schwanger wird.“
„Die Frau, die du liebst?“, fragte Jayla perplex nach.
Es wurde so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. Storm war klar, dass er ihr jetzt die ganze Tiefe seiner Gefühle begreiflich machen musste. Er ging auf sie zu und hob mit der Fingerspitze ihr Kinn an, damit sie sich in die Augen sehen konnten. „Ja, Jayla, ich liebe dich. Und wenn du ein Kind
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