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Verfuehren

Verfuehren

Titel: Verfuehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicity Heaton
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Glassplitter heraus, ließ sie in die Spüle fallen, sodass sie inmitten des Blutes schwammen, und ignorierte den Geruch, während er seine Sinne füllte und ihn in Versuchung führte, es zu probieren. Er schwenkte den goldenen Wasserhahn auf kalt herum und hielt seine Hand unter das laufende Wasser. Das Rauschen davon überdeckte, was Sera zu ihm sagte und er schaute hoch in den Spiegel, um zu sehen, wo sie war.
    In dem Moment, in dem seine Augen sie fanden, fegte eine Welle der Angst an ihm vorbei.
    Sie stand im Schlafzimmer, seitlich zu ihm und starrte etwas an.
    Oder jemanden.
    Antoine drehte sich um und war in weniger als seiner Sekunde bei ihr im Zimmer, zwischen ihr und wem auch immer stehend, der sie erschreckt hatte.
    Snow.
    Sein Bruder lehnte in der offenen Tür, starke, muskulöse Arme über seiner breiten, nackten Brust verschränkt, seine eisigen, blauen Augen auf Sera geheftet. Sie flogen zu ihm, als er stehen blieb.
    „Du bist verletzt“, sagte Snow, seine Stimme ein tiefes Kratzen, das von Müdigkeit sprach.
    Er hatte in letzter Zeit die Ruhe seines Bruders viel zu oft gestört und der Teufel allein wusste, dass Snow alle Ruhe benötigte, die er bekommen konnte. Seine Blutgier zu bekämpfen zehrte seine Kräfte auf, gab dem verdammten Dämon, der ihn ritt, die Chance, seine Kontrolle zu überwinden und beförderte Snow in einen Futterrausch, der seine Sucht nur verschlimmerte.
    Rot beringte die Iris seines Bruders und seine Augen schauten nach unten, nach der Quelle des Geruchs von frischem Blut suchend, der jetzt den Raum durchdrang.
    In dem Augenblick, da seine Augen Antoines Hand erreichten, knurrte Snow und vergrub seine Finger in seinem überlangen, weißen Haar, es so heftig zurückkrallend, dass es an seiner Haut zog. Er verzog sein Gesicht, seine Qual spürbar in Antoines Blut, fiel mit hartem Schlag auf seine Knie und rollte sich zu einer Kugel zusammen. Ein tiefer Schauder durchlief ihn und er knurrte. Sein Rücken verkrampfte sich und seine Arme strafften sich, jede Sehne seiner Muskeln sichtbar unter seiner Haut. Antoine eilte an seine Seite und streckte die Hand aus, um ihn zu berühren aber Snow schlug seine Hand mit solcher Kraft weg, dass Antoines Arm zurückknallte und ein stechender Schmerz seine Knochen entlang schwirrte. Er erkannte seinen Fehler. Er hatte ihn mit der Hand berührt, an der er sich geschnitten hatte.
    „Antoine?“, flüsterte Sera, ihre Angst kollidierte mit der Höllenqual seines Bruders, ihn zwischen beiden hin- und herreißend.
    Antoine eilte ins Badezimmer, wickelte ein kleines, schwarzes Handtuch um seine Hand und kam dann zu Snow zurück. Sera war in keiner unmittelbaren Gefahr. Er musste seinen Bruder an erste Stelle setzen.
    „Snow.“ Antoine kniete neben ihm. Sein Bruder blieb zusammengerollt, der riesige Körper vor- und zurückschaukelnd, seine Krallen so tief in seiner Kopfhaut vergraben, dass Blut sein weißes Haar stellenweise rot verfärbte. Er berührte die breite, muskulöse Schulter seines Bruders und fühlte sie zittern. „Snow?“
    Snow fauchte, ein gequälter Klang, einer, den Antoine viel zu oft gehört hatte.
    „Sera.“ Er drehte sich nicht, um sie anzusehen, er konnte sein Augenmerk nicht von seinem Bruder nehmen. Es war nicht abzusehen, was Snow tun würde, jetzt, da er sich an die gleichen, schrecklichen Erinnerungen verloren hatte, die Antoine jeden Tag verfolgten, und sie erneut durchlebte.
    Oder zumindest Einige von ihnen.
    Antoine war sicher, dass alle anderen so tief im Kopf seines Bruders vergraben waren, dass er sich überhaupt nicht mehr an sie erinnern konnte.
    „Ja?“ Ihre Stimme zitterte, ihre Angst verratend.
    „Der Kanister“, sagte er und sie bewegte sich einen Augenblick später, auf die Kommode zu seiner Rechten zugehend, das Blut packend. Sie zögerte nicht, sich ihm zu nähern, die Tiefe ihres Mutes offenbarend. Die meisten Frauen, die er in seinem Leben getroffen hatte, wären in Richtung der Tür getürmt oder zumindest in die Sicherheit des Badezimmers. Nicht Sera. Sie hatte sofort gehandelt, unterstützte ihn. Sowohl liebenswürdig als auch mutig.
    Sie wurde mit jeder neuen Sache, die er über sie herausfand, berauschender.
    Sera reichte ihm den Kanister mit Blut und er schlug den Verschluss ab und hielt in unter Snows Kopf.
    Snow knurrte, schmerzerfüllt und tief und drehte seinen Kopf zur Seite, versuchte ihm zu entkommen. Antoine blieb hartnäckig, wusste, dass sein Bruder das Blut sowohl brauchte, als

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