Verfuehren
sein Herz rasend und sein Kopf hämmernd. Sera war immer noch in Gefahr. Snow hatte den Kanister in einer Hand und schaute zwischen ihm und der geschlossenen Badezimmertür hin und her, sein Gesicht ein Bild der nachdenklichen Dunkelheit. Er versuchte zu entscheiden, ob er den Kanister oder Sera für Blut anzapfen sollte.
„Snow“, schrie Antoine, verzweifelt versuchend, seine Aufmerksamkeit von Sera abzulenken.
Das ging nicht gut. Er wollte seinen Bruder nicht verletzen, war bereits grausam zu ihm gewesen, indem er seine Blutgier wachgerufen hatte, aber er musste Snow überwältigen. Er musste es tun. Er riss schließlich die Kette der Fesseln vom Bett los und zog dann das Handtuch von seiner Hand. Er ballte seine Faust, bewirkte, dass Blut aus den tiefen Schnitten floss. Snows Augen verengten, und sein Gesicht verzog sich, wieder vor Schmerz verzerrt.
Ein Schmerz, der an Antoine zerrte und Tränen in seinen Augen brennen ließ.
„Nein“, knurrte Snow und knirschte mit den Zähnen. „Ich war es nicht. Ich habe nicht ...“
Er brach wieder auf seinen Knien zusammen, schlug auf die Holzdielen auf, mit einem markerschütternden Knall. Der Kanister fiel aus seiner Hand und er kroch vorwärts, ihn ungeschickt über den Boden verfolgend, seine Versuche ihn zu greifen beförderten ihn, sich drehend und schliddernd, auf die Eingangstür des Apartments zu.
„Javier!“ Antoine brüllte und schlug die Fesseln gegen die Außenwand seiner Wohnung, versuchte die Aufmerksamkeit seines Nachbarn auf sich zu lenken. Ein bisschen Unterstützung könnte am Ende nicht schaden.
Der Elitevampir war in Windeseile in seinem Apartment, seine dunkelbraunen Augen suchten nach der Ursache für Antoines Notlage.
„Ay, Dios mio“, fluchte Javier leise auf Spanisch und streckte dann Antoine die Hand entgegen. Antoine warf ihm ein Paar der Fesseln zu und packte das Andere. „Wie lange ist er schon so?“
„Ein paar Minuten. Es ist mein Fehler. Ich habe mich geschnitten und er kam, um nach mir zu sehen und roch das Blut. Er hatte einen halben Kanister, und wenn er diesen aufbekommt, werden wir eine Chance haben, ihn zu fangen.“
Javier nickte. Es war ein Plan, den sie beide gut kannten und bereits unzählige Male in der Vergangenheit erfolgreich durchgeführt hatten.
„Antoine?“, Seras gedämpfte Stimme, die aus dem Badezimmer kam, schien Javier zu verwirren.
Der Spanier schaute ihn fragend an. Jetzt war nicht die Zeit dafür.
Snow fauchte und knurrte, saß mit gekreuzten Beinen vor ihnen auf dem Boden, nach dem Metallkanister greifend. Wenn er so war, war sein Bruder nichts weiter als eine Bestie, unfähig selbst etwas so Einfaches zu verstehen, wie einen Verschluss zu öffnen. Seine Anspannung und Frustration verstärkten sich mit jedem herumtastenden Versuch. Als sich selbst das Beißen des Metallkanisters als erfolglos erwies, knurrte Snow ihn an, brachte riesige Reißzähne als Bedrohung hervor, und drehte seinen Kopf hierhin und dahin, ihn auf eine Schwachstelle untersuchend. Ein wahrhaftiger Jäger.
Es würde, wie gewöhnlich, in einem blutigen Chaos enden.
Mit einem Brüllen schlug Snow zu, durchstach den Stahl mit seinen Krallen und zerfetzte seine Finger, als er sie herauszog. Er schien seine Verletzungen nicht zu bemerken. Der Sieg, den er über den Kanister errungen hatte und die süße Belohnung mit Blut überdeckten sie.
Snow hielt den verwüsteten Metallzylinder an seinen Mund, mehr verschüttend, als er trank. Es tropfte seinen nackten Unterkörper herunter, als er sich mit dem Behälter wiegte, ein tiefes, grollendes Schnurren von ihm ausgehend.
Javier nickte und sie setzten zur Tat an. Snow bemerkte sie nicht einmal. Er war so darauf konzentriert, sich zu nähren, dass Antoine seine linke Hand gefesselt und Javier seine Rechte ohne Zwischenfälle gesichert hatte. Snow zu bewegen würde eine ganz andere Sache sein. Wenn er erkannte, dass er gefesselt war, würde er sie bekämpfen und sogar mit der Hilfe des Elitevampirs würde Antoine nicht in der Lage sein, seinen Bruder zu unterwerfen, ohne ein paar Schläge einzustecken.
Die Badezimmertür öffnete sich knarrend und Sera lugte heraus.
Antoine knurrte Javier an, als er sie über seine Schulter anschaute. Wenn der Spanier ihre nackten Beine anschaute, dann würde er ihn unabsichtlich-absichtlich schlagen, wenn Snow anfing, sich schlecht zu benehmen.
Snow spitzte die Ohren.
Lilah stand im Türrahmen. Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust, ihre
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