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Verfuehren

Verfuehren

Titel: Verfuehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicity Heaton
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erreichen, war ... ich glaube nicht, dass ich das sagen muss.“ Antoine schloss wieder seine Augen gegen den Schmerz und konzentrierte sich auf die beruhigende Bewegung von Seras Hand auf seinem Rücken. Sie war so warm und mitfühlend, nahm seinen Schmerz mit ihrer Berührung fort, als ob sie ihn in sich selbst aufsaugte, damit er nicht leiden musste. Welcher seltsamen Magie bediente sie sich, die ihn so schnell auf seine Knie zwang? Es war jetzt zu spät, um umzukehren. Er würde alles beichten, würde ihr diese schrecklichen Dinge anvertrauen, damit sie die ganze Brutalität seiner Vergangenheit miterleben konnte und wissen würde, zu was auch er fähig war. „Ich fand Snow durch die Rosen trampelnd, getränkt in Blut, die Leiche unserer Mutter hinter sich herziehend. Er suchte nach etwas. Ich war nicht sicher, was es war, bis er sich umdrehte und mich entdeckte. Dann wusste ich mit erschreckender Gewissheit, dass er nach mehr Blut suchte.“
    Sera hörte auf zu atmen, die Bewegung ihrer Hand auf seinem Rücken ebenfalls endend.
    Sie blieb zu lange still. Er musste sie sprechen hören, brauchte die Bestätigung, die mit ihrem beständigen Streicheln einherging.
    Er zuckte zusammen und sein Herz schlug in seiner Kehle, als sie ihre Arme um seine Schultern warf und ihn fest drückte, ihr Gesicht in seiner Halsbeuge vergraben. „Mein Gott, Antoine ... dein Bruder hat dir diese Sachen angetan.“
    Antoine stampfte die scharfe Welle des Schmerzes nieder, die drohte durch jede Narbe auf seinem Körper zu rasen, nicht gewillt, sich der Vergangenheit zu ergeben und ängstlich, dass die Intensität davon Snow wecken würde. Sein Bruder brauchte Ruhe. Er hatte in jener Nacht geschworen, dass er alles in seiner Macht Stehende tun würde, um sicherzustellen, dass Snow niemals wieder so leiden musste, ein Sklave seiner Blutgier, gedankenlos tötend und nicht wissend, was er tat, während er sich den Bauch vollschlug.
    „Er hatte es nicht darauf angelegt, es zu tun. Es war nicht er, der mich in jener Nacht angegriffen hat. Es war die Krankheit, die in ihm gärt.“
    Sera verstärkte ihren Griff auf ihn. „Er sagte vorhin etwas in der Art zu dir. Ich hörte ihn.“
    „Er meint es“, sagte Antoine seufzend. „Ich kämpfte mit meinem Bruder, und obwohl er mich beinahe besiegte, erreichte ihn schließlich der bekannte Geruch des Blutes, das er vergoss und der Klang meiner Stimme. Ich brachte ihn zurück, aber ich brachte es nicht übers Herz, das Richtige zu tun, auch dann nicht, als er mich anflehte.“
    „Er wollte, dass du ihn tötest.“ Da war Trauer in ihrer Stimme. Er fühlte es auch in seinem Blut, aber es war seine Traurigkeit, nicht ihre.
    „War es grausam von mir, solch eine Bitte abzulehnen? Ich zwang ihn mir zu versprechen, dass er sich niemals das Leben nehmen würde, um das zu begleichen, was er mir angetan hatte und unserer Familie. Er war alles, was ich hatte und ich liebe ihn. Es war nicht Snow, der in jener Nacht solch eine schreckliche Zerstörung angerichtet hat. Es war seine Blutgier. Ich hab ihm das gesagt, unzählige Male. Ich versprach ihm, dass wir das zusammen bewältigen würden und er wieder frei sein würde. Und ich beabsichtige, das Versprechen zu halten.“
    „Du wolltest nicht alleine sein.“ Diese Worte waren geflüstert, aber jedes Wort tönte in seinen Ohren, als ob sie sie gebrüllt hätte.
    Es gab einmal eine Zeit, als er sich selbst davon überzeugt hatte, dass er Snow abgewiesen hatte, weil er seinem Bruder helfen und sein Leben retten wollte. Diese ehrenwerte Absicht war verblasst und über die Jahre verschlissen, um die hässlichere Wahrheit darunter zu offenbaren.
    Er hatte nicht gewollt, in dieser Welt allein weiterzumachen, den Schrecken zu ertragen, den er miterlebt hatte und das, was er getan hatte. Er hatte sein eigen Fleisch und Blut nicht töten wollen, den Bruder, der ihm alles bedeutete, zu dem er sein ganzes Leben lang aufgeblickt, und den er mehr als alles in der Welt geliebt hatte.
    „Ich wollte nicht allein sein“, erwiderte Antoine, innerlich leer, während die Wahrheit eindrang. „Also ließ ich Snow leiden. Ich kann ihn nicht verlieren, Sera.“
    „Ich weiß.“ Sie drückte einen Kuss auf seine Stirn und er lehnte sich zurück, wollte in ihre beruhigenden, waldgrünen Augen schauen und in ihnen sehen, dass sie nicht dachte, dass er verabscheuungswürdig war für die Dinge, die er getan hatte, und dass sie sich nicht vor dem dunkelsten Teil von ihm

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