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Verfuehren

Verfuehren

Titel: Verfuehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicity Heaton
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er getan hatte. Antoine quälte sich mit den Dingen fertig zu werden, die geschehen waren, die Narben eine ständige Erinnerung, denen er nicht entfliehen konnte. Diese Narben waren nicht nur eine schreckliche Erinnerung für Antoine, sondern auch für Snow. Wie fühlte er sich, wenn er sie sah, wissend, dass er sie geschaffen und versucht hatte, seinen Bruder zu töten?
    Der Schmerz, der sein Gesicht überflog, als er sie sah, war tief, unergründlich und er strahlte widerstreitende Gefühle von Hass und Schmerz aus. Sera hatte Mitleid mit ihm, während sie beobachtete, wie er gegen seine Gefühle ankämpfte. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie schrecklich er sich fühlte, wie verantwortlich und schuldig.
    „Er hat mir erzählt, was geschah.“ Obwohl sie es flüsterte, klang es ziemlich laut, als die Worte herauskamen. Snow sah sie nicht an. Sein Mund verzog sich zu einem grimmigen Lächeln und seine Augen wanderten zurück zu Antoines Gesicht.
    „Erzählst ihr jetzt also unsere dunklen Gutenacht-Geschichten? Das sieht dir gar nicht ähnlich. Sie scheint dir unter die Haut zu gehen.“ Snow hockte sich dicht neben Antoine und streichelte weiter seine Stirn. Antoines Bewegungen hörten auf und seine Atmung wurde schwer. Snow hob vorsichtig sein linkes Augenlid an.
    Blasse, wunderschöne, blaue Iris.
    Antoine hatte gesagt, sie hätte etwas Magie in sich, aber Snow war das eigentliche Fabelwesen hier. Er konnte seinen Bruder beruhigen, sogar wenn er schlief, etwas, was sie nicht geschafft hatte.
    „Es würde den Albtraum erklären.“ Snow schaute Antoine finster an und verlagerte seine Hand auf seine Wange, streichelte sie sanft. Es war seltsam, solch einen todbringenden, gefährlichen Mann so zärtlich zu sehen. Es linderte ihre Angst und gab ihr das Gefühl, das sie die andere Seite von Snow sah, den Mann, der er war, wenn ihn die Blutgier nicht beherrschte. Sie konnte die Tiefe von Antoines Liebe für Snow jetzt verstehen und warum er so verzweifelt versuchte, ihn zu retten, weil sie die unendliche Tiefe von Snows Liebe zu ihm sehen konnte. „Er hat es noch nie jemandem erzählt.“
    „Ich weiß.“ Sie fühlte sich davon immer noch beeindruckt und geehrt.
    „Er muss dich mögen.“ Snow lächelte wieder, aber da war Bedauern darin und sie erinnerte sich daran, was Antoine ihr über ihn erzählt hatte. Er hatte Antoine gebeten, ihn zu töten. Es war kein Bedauern für seinen Bruder. Es war Bedauern für sich selbst und die Dinge, die er getan hatte und es war mit einer Spur der Endgültigkeit und einem Gefühl der Erleichterung verbunden.
    Snow suchte immer noch seinen Tod.
    Eine dauerhafte Erlösung von seinem Leiden.
    Damit nicht genug sah er seinen Bruder, der wieder etwas für eine Frau empfand und jeder im Zimmer wusste, wie gut das beim letzten Mal geendet hatte.
    „Er wird dich nicht verlassen“, sagte Sera, besorgt, dass sie sich einmischte und es Snow verärgern würde, aber nicht bereit dabeizustehen und zuzusehen, wie der Mann, den Antoine so sehr liebte, glaubte, er würde sich wieder allein überlassen bleiben. „Ich schwöre dir, Snow. Dein Bruder liebt dich und er fühlt sich schuldig wegen der Rolle, die er spielte, bei dem was dir und deiner Familie passierte. Er wird den gleichen Fehler nicht noch einmal machen. Er würde eher mich verlassen, als dich. Er liebt dich.“
    „Ich weiß.“ Snow stand und überragte Antoine, riesig und dunkel, tödlich.
    Er schien ruhig, aber er strahlte immer noch Stärke aus, seine beeindruckende Statur verstärkte nur das Gefühl der Gefahr, die er in sich trug. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie Antoine sich gefühlt haben musste, als er mit seinem eigenen Bruder gekämpft und beinahe verloren hatte. Sie war überrascht, dass er in dem Kampf überhaupt so lange durchgehalten hatte. Snow hatte ihre Eltern getötet und andere, die wahrscheinlich viel älter waren, als er es zu dieser Zeit gewesen war. Er hatte alle überwältigt und ermordet, aber er hatte es nicht geschafft, seinen Bruder zu töten. Sogar im dunkelsten Griff, den die Blutgier über ihn hatte, war die Liebe zu seinem Bruder stärker, als sein Hunger nach Tod und Gewalt.
    Snow grollte. „Du musst keine Angst vor mir haben, Weib. Oder um Antoine. Ich werde meinem Bruder nichts zuleide tun.“
    „Ich habe einen Namen.“ Sera kniete auf dem Bett, hielt die blutroten Betttücher mit einer Hand um sich und streckte ihm die andere zitternd entgegen. Er hob eine blasse Augenbraue, als ob

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