Verfuehren
Hand fallen.
Er hatte es verdient. Es hatte sich angehört, als ob er gerade seine unsterbliche Liebe zu einer anderen Frau gestanden hatte.
„Sie verließ mich ohne ein Wort. Ich verbrachte Jahre, einhundert, um nach ihr zu suchen, bei jedem Ball und gesellschaftlichem Beisammensein. Ich suchte die Orte auf, an denen wir uns aufgehalten, oder die wir häufig besucht hatten.“
„Warum hast du aufgehört nach ihr zu suchen, wenn du sie so sehr liebst?“
Antoine seufzte und legte seine Hand auf seine Brust. „Etwas passierte, dass meine Aufmerksamkeit erforderte und mehr verdiente als eine Frau, die mich verlassen hatte.“
„Die Blutgier deines Bruders.“
Wenn es nur so einfach wäre.
„Snow hatte viele Jahrhunderte lang immer wieder unter seiner Blutgier gelitten. Die Symptome waren minimal gewesen, unbedeutend, also dachten wir, es würde auch so bleiben. Die Ärzte sagten, dass es ihm durch regelmäßige, höhere Aufnahme von Blut gut gehen würde.“ Antoine schloss seine Augen und verfluchte den Namen der Ärzte zum gefühlten tausendsten Mal. „Ich war so gefangen von Anya, dass ich annahm, Snow ginge es gut. Ich hörte auf, nach ihm zu sehen und ließ ihn mit seinem Leben weitermachen. Er hat mir nie gesagt, dass die Symptome schlimmer wurden und die Anfälle häufiger. Ich hätte wahrscheinlich nicht zugehört, selbst wenn er es mir gesagt hätte.“
„Das hättest du. Es ist nicht deine Schuld, dass er es vor dir geheim hielt.“
„Es ist meine Schuld, Sera. Ich hätte für ihn da sein sollen.“ Er war sicher, dass er, wenn er für Snow da gewesen wäre, weiter mit ihm über seine Blutgier gesprochen hätte und sichergestellt hätte, dass es ihm gut ging, die Katastrophe, die ihnen widerfahren war, abgewendet hätte. Er hätte für seinen geliebten Bruder da sein müssen und es verfolgte ihn, füllte seinen Verstand mit Bildern davon, wie anders die Dinge hätten sein können.
„Du kannst nicht dein ganzes Leben damit verbringen, dich auf die Bedürfnisse deines Bruders und ausschließlich darauf zu konzentrieren. Du kannst dir nicht die Schuld geben für das, was passiert ist.“
„Ich gab nicht mir die Schuld. Ich gab sie meinen Eltern. Ich verfluchte meine Familie dafür, dass sie uns diese Krankheit angezüchtet hatte. Ich wusste, dass ich schließlich die gleichen, dunklen Pfade gehen würde, die mein Bruder beschritt und dass ich, wie er, zu stolz sein würde zuzugeben, dass der Dämon jede Nacht mehr und mehr Kontrolle über mich ergriff.“ Antoine setzte sich auf und grub mit seinen Fingern durch sein braunes Haar. Er starrte in Seras grüne Augen, die satte Farbe von ihnen milderte seine Erschütterung und drängte ihn dazu, fortzufahren. Mit ihr zu reden fühlte sich so einfach an, als ob sie in seine Welt gekommen war, aus dem einzigen Grund, seinen Kummer zu hören und seinen Schmerz zu lindern. „Als Anya mich verließ, fand mich Snow, als ich die Hälfte des Blutes im Kühlhaus trank und er hielt mich zurück. Er gestand, dass er durch das vermehrte Trinken von Blut, das Erwachen seiner Blutgier beschleunigt und die Macht, die es über ihn hatte, verstärkt hatte.“
„Er wollte dich davor bewahren, das auch durchmachen zu müssen.“
Antoine nickte. „Also bin ich ihm etwas schuldig, nicht nur für die Warnung, die mir geholfen hat, die Blutgier sehr viel länger in Schach zu halten, als er in der Lage dazu war ... aber wegen dem, was danach kam.“
Seine Kehle verengte sich, Emotionen drückten sie zusammen, als die Erinnerungen ihn bombardierten. Er schloss die Augen und runzelte die Stirn, kämpfte gegen sie an, als sie über ihn kamen, durch seinen Kopf stürzten. Schmerz riss an seinem Herzen, bis es sich anfühlte, als ob es ihn umbringen würde. Er biss die Zähne zusammen und rollte sich zusammen. Er konnte das nicht tun. Er hatte sich geirrt. Er konnte immer noch nicht über das sprechen, was geschehen war.
Sera guckte finster und umschloss seine Wange, ihre Handfläche warm an seinem Gesicht. Ihr beständiger Herzschlag klang in seinen Ohren, ihn tröstend und beruhigend, gab ihm etwas, auf das er sich konzentrieren konnte, während er den Schmerz bekämpfte. Sie streichelte sein Gesicht, Finger weich auf ihm, zärtlich, vermittelten ihre Sorge. Ihr anderer Arm legte sich über seinen Rücken, die Hand auf seiner Schulter. Sie beugte sich herüber und drückte einen Kuss auf die Schulter, die ihr am nächsten war und er wünschte, er könnte ihre
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