Verfuehren
Er tippte jetzt seine Finger auf die Armlehne, seine Spannung steigend.
Jeden Moment würde er explodieren. Warum?
Callum drehte sich ruckartig zu ihm herum, seine Augen hell und groß. „Offenbar erwarten wir Zwillinge.“
Aha. Antoine konnte sehen, warum das ein Problem sein könnte. Zwei Mischlinge waren schwieriger zu verstecken und vor der hässlicheren Seite ihrer Welt zu beschützen, als einer.
„Ich bin sicher, dass ihnen nichts Schlimmes widerfahren wird, Callum. Ich wäre mehr als glücklich, sie hier im Theater zu haben. Kristina ist zu jeder Zeit willkommen, zu der sie kommen möchte. Sie wäre hier sicherer.“ Es gab eine Zeit, wahrscheinlich kaum mehr als ein paar Tage vorher, da er überrascht gewesen wäre, sich selbst so etwas zu einem Elite sagen zu hören, oder zu irgendeinem Vampir. Er lächelte in sich hinein. Nicht mehr. Sera hatte ihm gezeigt, dass es keine schlechte Sache war, andere in sein Leben zu lassen, und dass Gesellschaft gut für seine Seele war und für seine Blutgier. Es war besser, seine Gefühle herauszulassen, als sich zu bemühen, sie verborgen zu halten.
Callum war Familie, genau wie Javier, und dieses Band dehnte sich auf diejenigen aus, die die beiden Elitemänner liebten.
„Ich weiß, dass sie das wäre“, sagte Callum mit einem Seufzer. „Ich versuche, sie davon zu überzeugen zu kommen, und hier in meinem Apartment zu bleiben, aber sie ist sich immer noch nicht sicher. Sie denkt, das Langham Hotel sei sicherer mit all den Menschen um sie herum. Kein Vampir oder Werwolf würde es wagen, an solch einem öffentlichen Ort Krawall zu schlagen.“
„Aber wenn die Zwillinge geboren sind—“
„Dann werde ich dafür sorgen, dass sie hierher zieht. Ich werde meinen Kindern keinen Schaden zustoßen lassen und ich weiß, du wirst sie beschützen.“
„Werden sie Mischlinge sein?“ Antoine hatte niemals zuvor von Mischlingen gehört, die aus der Verbindung zwischen einem Vampir und einem Werwolf geboren wurden. Er hatte Geschichten von gemischten Paaren gehört, die Nachkommen produziert hatten, aber normalerweise tauchten diese Paare unter und wurden nie wieder gesehen.
Callum zögerte, aber dann blühte Erleichterung in seinen Augen. „Nein. Anscheinend nicht. Der Arzt sagte, einer wird als Vampir geboren werden und der andere als Werwolf. Einhundert Prozent. Überhaupt keine Kreuzung.“
Erleichterung durchströmte auch Antoine. „Ich bin froh. Es wird einfacher sein sie zu beschützen, vor allem, wenn ihre Eltern anonym bleiben. Niemand braucht zu wissen, dass sie von einem Vampir und einem Werwolf abstammen, es sei denn, sie möchten es gerne offenlegen.“
„Javier hatte recht.“
Antoine runzelte die Stirn. „Womit?“
„Sie ist gut für dich.“ Callum grinste.
Antoine schnaubte. „Das muss sich erst noch zeigen.“
„Ich sehe es jetzt schon. Der Antoine, den ich zurückgelassen habe, um Sera vorsprechen zu lassen, würde hier nicht mit mir gesessen haben, um über Babys zu diskutieren.“ Callums Grinsen wurde noch breiter. „Ich nehme an, du hast Vorkehrungen getroffen, in dieser Liebesaffaire, die du hast?“
„Vorkehrungen?“ Antoine blinzelte, als es ihm klar wurde. „Sera ist nicht läufig. Ich wüsste es, wenn sie empfänglich wäre.“
Callum lachte. „Das würdest du, wenn sie eine Aristokratin wäre.“
Antoines Blut lief nach unten und er erstarrte.
Callum lachte lauter, zog die Aufmerksamkeit der drei anderen Vampire auf der Bühne auf sich, und klatschte mit einer Hand hart auf seine Schulter.
„Ich mache nur Spaß. Elite haben immer noch Paarungszyklen, genau wie die Aristokraten.“
Antoine erhob sich von seinem Sitz und blickte ihn finster an. „Ich finde deine Witze ziemlich geschmacklos. Es ist kein Wunder, dass ich mir nie die Zeit genommen habe, ein Glas Blut mit dir zu teilen.“
„Komm schon, Antoine“, sagte Callum, aber er unterbrach ihn mit einem Blick. Eine Erinnerung. Callum hielt seine Hände hoch und seufzte resigniert. „Gut, ich verstehe. Du bist immer noch der Chef ... keine schlechten Witze.“
Antoine schnaubte wieder und stürmte den Flügeltüren, die hinter die Bühne führten, entgegen, fest entschlossen, zu seinem Büro zu gehen und etwas Frieden zu finden, damit er seinen Kopf freibekommen konnte. Sera ging ihm unter die Haut, berauschte ihn, wenn er in ihrer Nähe war, aber er hatte immer noch seine Zweifel ihretwegen und wegen dem, was er tat. Es wäre zu einfach allem zuzustimmen,
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