Verfuehren
war.
„Du fühlst alles so leidenschaftlich.“ Snow stützte sich auf seinen rechten Ellbogen. „Manchmal kann man deinen Gefühlen allerdings nicht trauen, Antoine.“
„Was meinst du?“ Er runzelte die Stirn und schaute über seine Schulter zu seinem Bruder.
Snow seufzte und kämmte seine Finger durch sein weißes Haar, strich es von seinem Gesicht weg. Seine blassen Augen waren so klar wie der Winterhimmel, keine Wolken, die sie trübten. Antoines eigene Augen besaßen blasse Flocken wie Schnee und er hatte immer gedacht, sein Bruder verdiente sie mehr als er. Sie hätten ihm gestanden. Einem Vampir gefiel das Geheimnisvolle und das war etwas, was Snow nie gefehlt hatte. Niemand glaubte ihnen, wenn sei sagten, dass seine Eltern ihm den Namen Snow gegeben hatten. Das hatten sie, aber nicht auf Englisch.
„Du weißt, was ich meine.“ Snow lehnte sich wieder zurück gegen die schwarzen Kissen. „Sie ist nicht Anya.“
Wusste er es nicht? Sera verwirrte ihn mehr als Anya es jemals geschafft hatte. Was sie betraf, wusste er nicht, wo ihm der Kopf stand. Wenn er mit ihr zusammen war, fühlte sich alles gut und richtig an, unglaublich, und er konnte sogar soweit gehen zu sagen, dass er zum ersten Mal seit langen Jahren glücklich war. Er hatte sich niemals so lebendig gefühlt, so zufrieden, wie er es tat, wenn er in ihren Armen war und er hatte sich niemals zuvor jemandem so verbunden gefühlt. Wenn er jedoch von ihr getrennt war, begannen die Zweifel in ihm hochzukriechen, die Stimmen seiner Vergangenheit flüsterten ihm dunkle Dinge zu, Warnungen über das, was passieren könnte, wenn er Sera in seinem Leben und Herzen akzeptierte.
„Glaubst du, dass sie dich liebt?“, sagte Snow und Antoine runzelte die Stirn.
„Ich bin nicht sicher ... noch nicht ... ich glaube nicht. Vielleicht würde sie es mit der Zeit.“
Snow seufzte wieder. „Gut, ich möchte, dass du eine weitere Chance für die Liebe bekommst. Einer von uns beiden verdient etwas Gutes in unserem Leben, und von uns beiden solltest du es sein. Du verdienst es.“
Antoine hasste den Ton der Resignation, der in der Stimme seines Bruders mitschwang. Er dachte wieder über seinen Tod nach, immer danach strebend, es sich leicht zu machen. Antoine würde das nicht zulassen. Er würde ihm helfen, seine Blutgier zu besiegen, bevor er irgendetwas unternehmen würde, sein eigenes Glück zu verfolgen.
Er berührte die Hand seines Bruders und Snow begegnete seinem Blick. „Wir beide verdienen jemanden, der uns um unserer selbst willen liebt und uns nicht verlassen wird, aber es ist nichts, wonach ich im Moment suche. Ich werde nicht zulassen, dass etwas zwischen uns steht, verstehst du?“
Snow lachte freudlos. „Ich verstehe. Du gedenkst, dafür zu sorgen, dass ich mich an dieses elende Versprechen halte. Ich bin dieses hohle Leben überdrüssig, Bruder ... eines Tages wirst du mich gehen lassen müssen.“
Antoine drückte seine Hand, seine Kehle schnürte sich zusammen, als die Wut durch seine Adern sickerte. „Niemals. Hörst du mich Snow? Ich werde dich niemals gehen lassen. Ich werde dir helfen, die Blutgier zu besiegen oder ich werde gemeinsam mit dir beim Versuch sterben.“
Snow schloss seine Augen und runzelte die Stirn. „Ich verdiene solch ein Opfer nicht. Ich habe gesehen, wie du Javier mit Lilah beobachtet hast und sogar Callum, wenn er mit Kristina telefoniert. Ich weiß, dass du dich nach etwas Gutem, Warmen und Weiblichen, in deinem Leben sehnst. Sera kann diese Frau für dich sein. Sie kann dir helfen, deine Vergangenheit zu heilen und dir eine Zukunft zu geben.“
„Ohne dich ... das ist es, was du sagst, ist es nicht so?“, schnauzte Antoine und Snows Stirnrunzeln wurde stärker. Antoine packte seinen Bruder an den Schultern und schüttelte ihn, in der Absicht ihn zu zwingen seine Augen zu öffnen, und ihn anzusehen. Er wollte die Antwort in den Augen seines Bruders sehen. Sie öffneten sich und trafen seine, das schreckliche Verlangen nach dem Tod leuchtete in ihnen. „Ich werde das nicht zulassen, also schlag dir das aus deinem verdammten, hartnäckigen Kopf!“
Snow lächelte, ein bloßes Verziehen seiner Mundwinkel. „Ein Mann darf hoffen. Es ist jetzt Jahrhunderte her, Antoine, und es geht mir nicht besser.“
„Doch, das tut es. Du sagst, ich bin zu sehr in meinem eigenen Selbstmitleid verloren, um zu sehen, dass ich etwas Gutes ausfindig gemacht habe, dass ich alle Hoffnung, jemanden zu finden, der mich
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