Verfuehrerisch doch unerreichbar
bestaunten, entzückt darüber, wie die winzigen Hände sich an ihre Finger klammerten.
Fadey, der seine Enkelin auf dem Arm hielt, strahlte. „Jetzt habe ich zwei Enkelkinder —
Tanya und Katerina.”
Ellie stiegen Tränen in die Augen, und sie barg ihr Gesicht an Mikhails Schulter, der sie in den Arm nahm. „Du vermisst Tanya, nicht wahr?”
„Sehr.”
„Es ist ja nur noch für kurze Zeit, und es geht ihr gut”, tröstete er sie.
Bliss ging vorbei und tätschelte ihm den Kopf. Ihr Gesicht war gerötet, und Schweißperlen standen ihr auf der Stirn.
Ed saß finster in der Ecke, ein Zeichen dafür, dass Bliss’ Stimmungsschwankungen, die von den Wechseljahren herrührten, ihm zu schaffen machten.
„Ihr bleibt nicht lange?” fragte sie Alexi und gab ihm ein Stück von Leighs Schokoladenkuchen.
„Nur über Nacht, dann machen wir uns wieder auf den Weg. Wir können nicht so lange von der Ranch fortbleiben. Dad braucht uns.”
Die Männer sahen zu Mikhail, der den Kopf schüttelte, als wolle er weitere Erklärungen verhindern.
„Ihr hattet also ein paar Tage frei und wolltet Mikie besuchen?” erkundigte sich Ellie.
Sofort sprangen Jarek, Alexi und Danya auf Mikhails Spitznamen an. „Oh, Mikie”, riefen sie im Chor und grinsten. „Mikie, Mikie, Mikie.”
Er stöhnte und verdrehte die Augen. „Das wirst du mir büßen”, drohte er Ellie leise.
Als sie in dieser Nacht in seinen Armen lag, wurde ihr klar, dass sie ihn und seine Familie schützen musste, so wie er sie und ihre Tochter beschützt hatte …
„Ellie fehlt dir bereits, nicht? Dabei ist sie bloß ein Wochenende weg.” Fadey schaltete erst die Säge aus und dann die laute Akkordeonmusik, die er in der Werkstatt gern hörte.
Liebevoll strich er über das Schränkchen aus Walnussholz, das Mikhail baute, und bückte sich, um kritisch die Schubladen zu inspizieren. „Das wird ihr gefallen, und die neue Nähmaschine, die du hast - mit so vielen technischen Spielereien und viel komplizierter als die alte Maschine deiner Mutter. Aber ich finde, du solltest ihr die geben. Sie hat nichts von ihrer Mutter. Das ist so eine traurige Geschichte … benutz die neuen Beschläge für die Schubladen. Das passt besser.”
„Sie ist zu Paul gefahren.” Mikhail nahm das rote Stirnband ab und wischte sich damit den Sägestaub vom Gesicht. Er prüfte die Holzdübel in den Löchern, die er gebohrt hatte, und erinnerte sich an die bittere Auseinandersetzung, die er mit Ellie gehabt hatte, als sie ihre Sachen packte, um nach Seattle zu fahren.
Am Ende hatten sie sich zähneknirschend auf einen Kompromiss geeinigt. Da ihr Wagen nicht in allerbestem Zustand war, sollte sie seinen BMW für die Fahrt nehmen.
„Er ist ihr Vater. Die Kleine ist hin-und hergerissen zwischen dir und ihrem Vater. Hab Geduld. Und sei nicht wütend - sie ist nicht JoAnna. Vertrau ihr.” Fadey öffnete die Plastikdose, die Mary Jo ihm mitgegeben hatte. Genüsslich atmete er den Zimtduft ein, der der Dose entstieg, „Hier, iss ein paar Kekse von deiner Mutter. Niemand macht sie so wie sie.”
Mikhail sah zur Uhr. Um diese Zeit war Ellie bereits in der Villa ihres Vaters und kämpfte für Tanya und für ihn. „Es gefällt mir nicht, dass sie meine Angelegenheiten zu regeln versucht.”
Fadey legte seinem Sohn die Hand auf die Schulter. „Sie ist zu dir gekommen, weil sie Hilfe brauchte. Jetzt sieht sie dich liebevoll und manchmal traurig an. Frauen sind anders, Mikhail. Sie hat ihre Schwester großgezogen und liebt sie trotz allem noch immer. Außerdem liebt sie Tanya wie eine Mutter, so dass sie zwischen allen, einschließlich dir, hin-und hergerissen ist. Lass sie tun, was sie tun muss. Diesmal kannst du dich nicht einmischen oder sie beschützen. Ellie ist stark, sonst hätte sie nicht so lange dafür sorgen können, dass Tanya in Sicherheit ist.”
„Sie hat nicht angerufen.” Mikhail musste ihre Stimme hören. Er musste wissen, dass es Ellie gut ging.
„Sie will, dass diese Sache endlich vorbei ist und ihre Tochter in einer intakten Familie aufwächst.”
„Ein Mann wie Paul versteht es, auf den richtigen Moment zu warten, um dann zuzuschlagen.”
„Sie ist eine Frau, die ihr Heim und ihre Lieben zu schützen versucht. Begreif das. Sie wird zu dir zurückkommen”, sagte Fadey und drückte Mikhail an sich. „In der Zwischenzeit baust du etwas Hübsches für sie. Zu warten ist schwer, aber sie tut nun mal, was sie tun muss genau wie du.”
Ellie war nur zwei
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