Verfuehrt von einem Traumprinzen
Blick ab und sprach angeregt mit Zahir. Sie lachte und schüttelte den Kopf, dass ihre eleganten Rubinohrringe im Licht der Kristallleuchter nur so funkelten.
„Wer ist die Frau, die da drüben bei Zahir steht?“, wandte sich Erin an Fatima, als das Dinner endlich vorbei war und die Gäste sich im sogenannten Blauen Salon versammelt hatten, um noch ein wenig zu plaudern.
Fatima folgte ihrem Blick. „Oh, das ist Jahmela al Nasser, und daneben ihr Vater Scheich Fahad. Die Al Nassers sind eine der einflussreichsten Familien Qubbahs, und der Scheich gehört zu den engsten Beratern des Königs.“
Fatima seufzte und zuckte kurz die Achseln. „Jahmela ist wirklich schön, nicht wahr? Und sie ist eine hoch qualifizierte Akademikerin. Erst vor ein paar Wochen ist sie aus England zurückgekehrt, wo sie an einer der Top-Universitäten studiert hat. Zahir möchte sie in das Beraterkomitee berufen“, verriet sie.
„Dann ist sie offensichtlich genauso klug wie schön“, murmelte Erin, deren Herz weiter sank, wenn sie an ihre eigene, beschränkte Bildung dachte. Die Universität war ein völlig unrealistischer Traum für sie gewesen, denn sie hatte sich darauf konzentrieren müssen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Erst ihre Pflegeeltern hatten ihr ermöglicht, zumindest das College zu besuchen und eine Ausbildung zur Erzieherin zu machen.
Fatima nickte. „Natürlich hatten die Al Nassers gehofft – oder sogar erwartet –, dass Zahir Jahmela heiraten würde.
Dass er stattdessen dich geheiratet hat, löste zwischen meinem Vater und Scheich Fahad eine gewisse Spannung aus. Doch das ist jetzt alles geklärt, und du musst dir keine Sorgen machen“, fügte sie rasch hinzu, als sie Erins Gesichtsausdruck sah. „Verzeih mir, Erin – ich hätte es nicht erwähnen sollen.“
Vollkommen verlegen, versuchte Fatima hastig, das Thema zu wechseln, indem sie eine Bemerkung darüber machte, wie schnell Kazim wuchs. Doch obwohl Erin lächelte und hölzern Antwort gab, überschlugen sich ihre Gedanken. Wenn Jahmelas Familie erwartet hatte, dass Zahir sie heiraten würde, hieß das dann etwa, dass die beiden verlobt gewesen waren? Doch wenn ja, warum hatten sie dann nicht geheiratet? Es ergab alles keinen Sinn, dachte sie düster, während sie Zahir beobachtete. Er lächelte Jahmela an und genoss ganz offensichtlich ihre Gesellschaft. Bereute er jetzt, dass er nicht die schöne, kluge Araberin geheiratet hatte, die so viel besser zu ihm passen würde?
Von diesem Moment an wurde die Party zu einer endlosen Abfolge verschwommener Gesichter und steifer Konversation mit Leuten, die Erin noch nie gesehen hatte. Ihre Stimmung verschlechterte sich noch mehr, als Fatima ihr erzählte, dass Zahir Jahmela und ihren Vater eingeladen hatte, auf unbegrenzte Zeit im Palast zu wohnen, so dass Scheich Fahad ihn bei den Staatsgeschäften unterstützen konnte.
Sie war nicht eifersüchtig auf Jahmela, versicherte sich Erin, als sie nach Ende des Banketts vor Zahir die Treppe hinaufging. Es war einfach nur ein schwieriger Abend gewesen, und sie wünschte sich plötzlich nichts mehr, als seiner Gegenwart entfliehen zu können – doch er folgte dicht hinter ihr.
In ihrem Apartment angekommen, zog er Jackett und Fliege aus und schlenderte ins Wohnzimmer hinüber. „Möchtest du noch einen Nachttrunk? Oder einen Kaffee?“
„Keins von beidem, danke.“ Gewaltsam riss sie ihren Blick von seinen breiten Schultern los, während er langsam die obersten Knöpfe seines Hemds löste. „Ich habe beschlossen, heute im Ankleidezimmer zu schlafen. Ich habe Kopfschmerzen.“
Zahirs Augen verengten sich, doch er zuckte nur die Achseln und erwiderte kühl: „Das trifft sich nicht besonders gut, denn ich habe einen endlos langen Tag verbracht, den ich nur durchgestanden habe, weil ich mich auf deinen wunderbaren Körper freuen konnte. Ich bin sicher, dass ich dich nicht daran erinnern muss, dass du meine Frau bist, kalila, und ich erwarte, dass du heute Nacht mein Bett teilst.“
Seine furchtbare Arroganz wirkte wie ein rotes Tuch auf Erin, die ungeduldig die Haare zurückwarf und ihn wütend anfunkelte. „Warum soll ich mit dir das Bett teilen, wenn wir doch beide wissen, dass du lieber mit einer anderen zusammen wärst? Oder hast du vor, mit mir zu schlafen und dir dabei vorzustellen, ich wäre sie?“
Zahir hob eine Augenbraue. „Von wem genau redest du gerade?“
„Von Jahmela al Nasser. Fatima hat mir erzählt, dass ihre Familie davon ausging,
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