Verfuehrt von einem Traumprinzen
war so wütend auf mich, weil ich etwas ruiniert habe, was ganz besonders für dich hätte sein sollen und nicht unnötig brutal. Du ahnst nicht, wie sehr ich mein Verhalten bereue“, gestand er. „Es überrascht mich nicht, dass du mich hasst, Erin, und ich verdiene nichts anderes – ganz besonders nachdem ich dir diesen letzten Scheck geschickt habe. Natürlich war es ein weiterer Test“, erklärte er und errötete tatsächlich. „Selbst da noch versuchte ich zu be weisen, dass du meiner Liebe nicht würdig wärst.“
Beinahe als sei er machtlos dagegen, streckte er eine Hand aus, streichelte ihr Haar und wickelte sich eine seidige Locke um den Finger. „Ich wollte dich nicht lieben, kalila, und ich habe hart dagegen gekämpft. Es stimmt, dass ich Gefühle für Maryam hatte … Sie war sanft und liebevoll, und ich war überzeugt, dass sie mir eine gute Frau sein würde. Als sie mit Faisal durchbrannte, war ich furchtbar wütend. Aber es war eher verletzter Stolz als ein gebrochenes Herz. Wegen dieses dummen Stolzes habe ich zu lange gewartet, um mich mit meinem Bruder zu versöhnen, und jetzt ist es zu spät. Diesen Fehler werde ich nicht noch einmal machen.“
Plötzlich bewegte er sich, drehte sich um, packte ihre Arme und schaute sie eindringlich an, während er sie an seine Brust zog. „Ich werde alles tun, was nötig ist, um dich zurückzubekommen, kalila. Du bist meine Frau, die Liebe meines Lebens, und ich werde dich nicht gehen lassen.“ Er presste seine Lippen auf ihre Schläfe, sein warmer Atem strich über ihre Locken, während er kurz die Augen schloss, so als könne er den Schmerz nicht ertragen. „Ich habe meinem Vater gesagt, dass er seinen Bruder Sulim als Interimsherrscher bestimmen soll, falls er selbst stirbt, ehe Kazim alt genug ist.“
Erin starrte ihn entgeistert an. „Aber … aber warum?“, stammelte sie schließlich. „Ich dachte, du würdest die Regierung übernehmen, bis Kazim so weit ist. Du bist der einzige Sohn des Königs, und es ist deine Pflicht.“
Zahir schüttelte den Kopf. „Meine erste Pflicht gebührt meiner Frau, und mein Vater stimmt mir zu. Doch selbst wenn er es nicht täte, wäre ich jetzt hier. Verstehst du denn nicht, kalila?“, sagte er eindringlich. „Du bist mir wichtiger als Qubbah, als mein Vater – einfach alles. Du, ich und Kazim, wir sind eine Familie, und das Einzige, was ich mir wünsche, ist, dass wir zusammen sind. Du liebst Ingledean, also werden wir hier leben und hier unsere Kinder bekommen …“ Er verstummte, als sie errötete. Ruhig wartete er darauf, dass sie etwas sagen würde, doch Erin schien plötzlich fest entschlossen, ihn nicht anzusehen.
„Kazim …“, wisperte sie. „Du hättest ihn nicht zurücklassen sollen. Er wird Angst haben, wenn keiner von uns beiden im Palast ist.“
„Ich habe ihn nicht zurückgelassen“, entgegnete Zahir. „Er ist hier in Ingledean. Alice spielt mit ihm im Obstgarten.“
„Kazim ist hier!“ Mit einem Schrei riss sich Erin aus seinen Armen los und stürzte durch den Garten. Sie hatte nur noch ein Ziel, nämlich ihren Sohn zu finden.
Doch als sie das Gartentor erreichte, durchbrachen seine Worte endlich dieses Gefühl der Unwirklichkeit, das sie gefangen gehalten hatte, seit er in Ingledean aufgetaucht war. Sie wirbelte herum, und ihr Herz zog sich zusammen, als sie ihn niedergeschlagen auf der Bank sitzen sah, den Kopf gesenkt.
„Du liebst mich?“, fragte sie langsam und konnte immer noch nicht glauben, dass sie richtig gehört hatte. „Du würdest wirklich alles für mich aufgeben?“
„Du bist alles für mich, kalila, und ohne dich habe ich nichts.“
Sein Kopf war noch immer gesenkt, also ging sie rasch auf ihn zu und fiel auf die Knie, damit sie ihm ins Gesicht sehen konnte. Zu ihrer Überraschung erkannte sie, dass seine Augen feucht waren, und der Schmerz in den dunklen Tiefen war so groß, dass sich ihr die Kehle zuschnürte. Mit zitternden Fingern strich sie über seine Wangen. „Du liebst mich“, wisperte sie staunend.
„Mehr als mein Leben“, erwiderte er mit rauer Stimme. „Deine Hingabe an Kazim ist einer der Gründe, weshalb ich dich anbete, kalila, aber zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich manchmal eifersüchtig auf ihn bin, weil er einen Platz in deinem Herzen hat und ich nicht. Ganz schön pathetisch, nicht wahr? Auf einen Dreijährigen eifersüchtig zu sein?“, fragte er bitter.
Erin strich über sein energisches Kinn und zeichnete die Konturen
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