Verführt von einem Vampir - Band 5 (German Edition)
kommt, habe ich auch noch erfahren, dass meine Bekannte ihre Jacht wiederhaben möchte. Sie meint, dass ich sie ja nun nicht mehr brauche, weil sie von Rebecca und mir erfahren hat. Schon nächste Woche wird sie sie abholen. Rebecca hat diese Woche jeden Abend, bis auf den heutigen, Verabredungen für uns angenommen. Ich werde um 20.00 Uhr auf der Jacht auf dich warten.
Dieses Versteckspiel, all diese ständigen Heimlichkeiten, habe ich in Kauf genommen, weil wir unseren Zufluchtsort, die Jacht hatten! Jetzt fühle mich total elend, denn die Jacht zu verlieren, erscheint mir wie ein schlechtes Omen.
Ich lege mich aufs Bett und versuche mich zu beruhigen. Ich muss optimistisch bleiben! Heute Abend sehe ich Gabriel und verbringe die Nacht mit ihm. Wenigstens kann ich mich darauf freuen.
Ich gehe nach unten um Magda mitzuteilen, dass ich heute Abend nicht da sein werde und als ich die Tür zur Küche öffne, bin ich noch ganz in Gedanken bei Gabriels Brief und habe mir noch keine konkrete Ausrede für meine abendliche Abwesenheit zurechtgelegt. Erschrocken bleibe ich stehen, als ich Rebecca und Gabriel in der Küche antreffe. Rebecca verschluckt sich, als sie mich sieht, und Gabriel schmunzelt belustigt.
„Oh, entschuldigt, ich wollte mit Magda sprechen. Ich hatte ja keine Ahnung ...“
Rebecca mustert mich mit düsterem Gesichtsausdruck und ich rieche Gefahr. Um sie zu beschwichtigen, sehe ich sie freundlich lächelnd an.
„Ist dir nicht kalt?“
„Ja, ein bisschen. Ich habe es eilig und wollte Magda nur sagen, dass ich heute Abend ...“
Mir wird schlagartig heiß, weil mir klar wird, dass ich mein Alibi noch nicht ausreichend ausgeklügelt habe.
„Also, ich habe eine Verabredung ...“
„Gut, mein Schatz. Wegen der Arbeit?“
Gabriel und Rebecca starren mich immer noch an. Ich fühle mich wie eine Angeklagte vor dem Richter. Schweißperlen bilden sich auf meiner Stirn und mein Gehirn läuft auf Hochtouren.
„Nein, privat. Ein Typ, der ... also ein Ex-Freund. Mathis.“
Was erzähle ich da eigentlich?
„Ich glaube, wir sollten öfter hier frühstücken, Gabriel. Man erfährt so einige Geheimnisse von Héloïse!“
Rebecca steht auf und schenkt mir eine Tasse Kaffee ein. Ich kann ihr ansehen, wie sie die Situation genießt. Ich würde mich am liebsten in Luft auflösen, doch stattdessen muss ich nun mit dieser mir so verhassten Frau, noch dazu im Höschen und vor meinem Geliebten, ein Gespräch führen.
„Ich würde dir ja gerne alles erzählen, Rebecca, doch ich muss mir unbedingt noch etwas zum Anziehen für heute Abend besorgen.“
„Das ist aber gar nicht nett von dir. Ich möchte alles wissen!“
„Wir können ja demnächst mal zusammen frühstücken ...“
Ich habe den Eindruck, dass der letzte Satz ohne mein Zutun meinem Mund entschlüpft ist und mir wird klar, dass ich mich durch mein Ablenkungsmanöver selbst in die Falle getrieben habe. Nun muss ich mit Rebecca wie gute Freundinnen zusammensitzen und ihr mein Liebesleben erzählen! Doch zu meiner Überraschung reagiert Rebecca gar nicht, scheinbar kann auch sie mit der Situation nicht umgehen, und glücklicherweise unterbricht Magda nun die peinliche Stille.
„Héloïse, du wirst dich erkälten! Ich weiß dann Bescheid. Charles ist auch nicht da. Rebecca geht zu Sol und was ist mit dir, Gabriel?“
„Da meine liebe Frau diese Woche jeden Abend Einladungen für uns angenommen hat, werde ich den Aston Martin nehmen und alten Junggesellen ähnlich wie James Bond mit einer Zigarre zwischen den Lippen, die Straßen der Stadt abfahren.“
Ich kichere hinter vorgehaltener Hand, als ich mir Gabriel vorstelle. Rebecca schaltet sich ein und wirft ihm einen strengen Blick zu:
„Aber sei vorsichtig. Ich mag das nicht, wenn du da stundenlang durch die Gegend rast.“
Sie steht auf, küsst ihn auf den Mund und verlässt den Raum. Ich verlasse ebenfalls die Küche und gehe in mein Badezimmer. Dort holt mich Gabriel ein und flüstert mir zu:
„30 Sekunden um dir zu sagen, dass deine Erscheinung die aufregendste war, die diese Küche je gesehen hat! 30 Sekunden um diesen Wahnsinnshintern zu berühren, der mich in der Küche fast verrückt gemacht hat!“
Er drängt sich gegen mich. Ich fühle seine Erregung und wie gerne würde ich jetzt hier sofort auf der Stelle mit ihm schlafen! Doch Gabriel küsst mich nur und ist so schnell wieder verschwunden wie er gekommen ist. Ich stehe noch eine Weile im Bad und lächle vor mich
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