Verführt von einem Vampir - Band 5 (German Edition)
Spaghetti ...“
„Oh, dieser gemeine Kerl! Warum hat er dir das gesagt! Verrate bloß Charles nichts, sonst zieht der mich damit auf!“
„Versprochen.“
„Sag mal, würdest du mir deinen tollen Eres Badeanzug leihen?“
„Ich schenke ihn dir.“
„Danke!!!“
Mélanie rennt total zufrieden aus dem Zimmer und ich strecke mich ausgiebig wie eine Katze in meinem kuscheligen Bett.
Ich mache mein Handy an. Hugo schreibt, dass ich mich warm und bequem anziehen soll. Gabriel dagegen scheint total sauer auf mich zu sein:
Die Idee war nicht von mir, sondern von Rebecca. Das Tattoo ist super. Wann sehen wir uns wegen der Verkaufszahlen? Ich wünsche dir einen schönen Abend mit Hector.
Hector??? Tsss, jetzt wird er fies! Er kennt den Namen nämlich nur zu gut und will mich ärgern. Aber die SMS tut mir auch weh. Wir waren schon so lange nicht mehr allein und jetzt schicken wir uns nur noch so bissige SMS. Das ist unserer Liebe nicht würdig.
Ich werde ihm schreiben und die Nachricht in seinem Junggesellenzimmer verstecken. Niemand geht in das Zimmer und ich erinnere mich nur zu gut daran, als ich hineingegangen bin und Gabriel mich erwischt hat. Am besten ich lege die Nachricht unter den Briefbeschwerer.
Gabriel,
wir müssen uns unbedingt sehen. Es hat doch keinen Sinn, dass wir uns gegenseitig über irrelevante Dinge streiten. Es ist gerade alles so wahnsinnig wirr für mich und ich weiß auch, dass du darunter leidest in dieser dir verhassten Ehe gefangen zu sein. Ich denke an dich. Viele Küsse.
Ich beschließe, in den Straßen des roten Viertels bummeln zu gehen. Ein paar Leute erkennen mich. Niemand verlangt mehr meinen Ausweis zu sehen und man begrüßt mich überall sehr freundlich. Die Menschen sind so aufmerksam zu mir, dass ich mich darin bestätigt fühle, auf dem richtigen Weg zu sein. Ich habe den Eindruck, dass mein Buch in erster Linie den Vampiren wichtig ist. Solange Olivier H. und seine Anhänger im anderen Stadtteil Hass und Terror predigen, muss noch viel getan werden!
Die Zeit vergeht wie im Flug und ich laufe gut gelaunt zum Narval. Ich freue mich auf Hugo, wenn ich auch finde, dass er sich vielleicht zu
„professionell“
verhalten hat, als er mich interviewt hat. Aber manchmal hat er mich auch zum Lachen gebracht und ich fand ihn wirklich charmant. Es hat mir gut getan, mal wieder jemanden wie ihn kennenzulernen, einen Sterblichen, der nur ein Leben hat und der so wie ich Dinge verändern will. Ich habe Rebecca glauben lassen, dass Hugo und ich ein Date haben, aber seine Bitte mich bequem anzuziehen, sagt mir, dass er mich heute Abend nicht unbedingt anflirten will.
Als ich Hugo sehe, werden meine letzten Zweifel ausgeräumt. Er ist zwar ein Typ Mann, der stark auf Frauen wirkt, aber ich habe nicht den Eindruck, dass er das heute Abend bezwecken will. Er trägt einen weiten Wollpulli und eine Cordhose, aber sogar in so einem simplen Outfit wirkt er sehr anziehend.
„Ich wusste, dass du dich nicht an meine Kleidervorgabe hältst!“
„Soll das dein Ernst sein? Ich habe einen Pulli und Ballerinas an!“
„Du trägst einen Rock.“
„Ich bin ein Mädchen!“
„Ha, ha. Na, zum Glück habe ich Stiefel für dich mitgebracht. Zieh sie an, wir haben einen weiten Weg vor uns.“
Ich quetsche mich neben Hugo in sein kleines Auto.
„Wohin fahren wir?“
„Nach Canton Duprès.“
„Wie bitte? Diese kleine Stadt? Da brauchen wir doch mindestens zwei Stunden!“
„So klein ist sie gar nicht! Und wir brauchen höchstens eine Stunde.“
Auf der Fahrt macht Hugo sein Autoradio an und legt eine Kassette von den Jackson Five ein. Eine Kassette! Das muss man sich mal vorstellen! Er raucht selbstgedrehte Zigaretten, fährt total lässig und singt laut dabei. Nach kurzer Zeit bin ich total von ihm fasziniert. Ich hatte wohl nach all diesen Monaten im Luxus vergessen, dass man nicht unbedingt ein Privatkino, einen Hubschrauber oder Tanzbälle zum Leben braucht! Ich mache es mir auf dem Sitz bequem und strecke die Beine mit den zu großen Gummistiefeln soweit das geht, von mir und betrachte wie die Sonne über der nebeligen Landschaft langsam untergeht.
„Isst du gerne?“
„Ich verschlinge alles, was man mir vorsetzt!“
„Das trifft sich gut. Wir werden nämlich in einer Gaststätte essen, in der es sehr leckere Speisen gibt: frisches Gemüse in Hühnerbouillon ... Schweinshaxe.“
„Gut, dass ich nicht gerade auf Diät bin ...“
„Das brauchst du ja auch nicht! Du bist
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