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Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Titel: Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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Ordnung”, antwortete er kurz angebunden, blickte aber nicht versöhnlicher drein. “Können wir jetzt wieder ins Haus gehen?”
    Jane überhörte die Bitte. “Warum hilfst du meinem Vater?” fragte sie. Hatte sie sich in den vergangenen Tagen eingeredet, sie wollte Gabriel Vaughan aus ihrem Leben verbannen, wollte sie ihn jetzt um keinen Preis gehen lassen.
    Gabriel lächelte spöttisch. “Hast du also auch schon davon gehört?
    Aber warum fragst du überhaupt? Dir sollte doch klar sein, dass ich deinen Vater in eine teuflische Intrige verwickeln will, damit…”
    “Gabriel, bitte hör auf damit!” Sie war verzweifelt. “Ich habe mich geirrt! Ich habe dir unrecht getan! Was soll ich dir denn sonst noch sagen?”
    Er sah sie aufmerksam an. “Was möchtest du mir denn noch sagen?”
    Ich möchte über so vieles mit dir reden, dachte sie, vor allem aber möchte ich dir sagen, dass ich dich liebe. Ihre Erfahrungen hatten sie jedoch vorsichtig werden lassen. Sie hatte Angst, dass Gabriel sie nur auslachen würde.
    “Ich glaube, deine Mutter findet mich sympathisch”, erwiderte sie deshalb ausweichend.
    Endlich entspannten sich seine Züge. “Das stimmt”, bestätigte er.
    “Aber das wusste ich vorher.”
    “Gabriel, bitte sag mir, warum du mich vor drei Jahren unbedingt finden wolltest!” Jane kam wieder auf ihre ursprüngliche Frage zurück, denn sie war nach wie vor davon überzeugt, dass die Antwort darauf vieles klären würde.
    “Weißt du überhaupt, was es bedeutet, wenn man jemanden so liebt, dass man an nichts anderes mehr denken kann, dass man besessen ist, dass man den Blick für die Verhältnismäßigkeit der Mittel verliert? Dass alle Gedanken nur um diesen einen Menschen kreisen? Kannst du dir vorstellen, was es heißt, jemanden so zu lieben?” Gabriel stöhnte. “Und dann verschwindet dieser Mensch plötzlich, als hätte es ihn nie gegeben!” Er war blass geworden und hatte die Hände zu Fäusten geballt.
    O ja, sie verstand ihn. Sie verstand ihn nur zu gut. Wenn er für seine Frau noch über den Tod hinaus so empfand, konnte ihm ihre Liebe nicht das Geringste bedeuten.
    Jane atmete tief ein. “Gabriel, es tut mir so Leid, dass Jennifer schon so früh gestorben ist.”
    “Jennifer?” Gabriel sah sie ungläubig an. “Ich spreche nicht von Jennifer! Sie war meine Frau und hat mir natürlich etwas bedeutet.
    Zum Schluss hatte ich aber nur noch Mitleid mit ihr. Geliebt habe ich sie in den letzten Jahren unserer Ehe nicht mehr.” Er blickte starr vor sich hin.
    “Wenn ich sie überhaupt je geliebt habe”, fügte er dann leise hinzu.
    “Von meinem heutigen Standpunkt aus würde ich sagen, dass ich lediglich fasziniert von ihr war. Im Lauf unserer Ehe wandelten sich meine Gefühle zu einer Art Fürsorge, weil ich erkannte, wie bedauernswert Jennifer im Grunde genommen war. Ihre Unfruchtbarkeit gab ihr das Gefühl, minderwertig zu sein. Ich mochte Jennifer und habe ihr geholfen, so gut ich konnte. Aber geliebt habe ich sie nicht.”
    “Aber …” Jane sah ihn fassungslos an. Wenn es nicht Jennifer war, wer war sie dann, diese geheimnisvolle Frau, die er liebte und die so plötzlich verschwunden war? “Aber wen liebst du denn? Wo ist sie?”
    Die Skepsis schwand aus seiner Miene, als er merkte, dass ihre Frage ernst gemeint war. “Das weißt du nicht?” Er schüttelte den Kopf und trat einen Schritt vor, um sich gegen den Zaun zu lehnen.
    “Es war auf einer jener langweiligen Partys, zu der ich eigentlich gar nicht hätte hingehen sollen, die Einladung aber nicht hatte ablehnen können. Ich stand da und betrachtete die Menschen im überfüllten Raum, und da stand sie - wie in einem billigen Film.”
    Jane wagte kaum zu atmen.
    Sein Blick ging ins Leere. Für Gabriel schien die Vergangenheit wieder lebendig zu werden. “Ich sagte mir, es wäre nur Einbildung.
    Die Liebe kann einen nicht treffen wie ein Blitz aus heiterem Himmel.
    Aber ich hatte nur noch Augen für diese Frau, die mich verzaubert hatte. Ich beobachtete sie und merkte, dass sie nicht nur schön, sondern auch warmherzig und liebenswürdig war. Sie kümmerte sich um einen älteren Mann, der schon angetrunken gewesen war, bevor die Feier überhaupt begonnen hatte. Alle anderen waren ihm aus dem Weg gegangen. Sie aber setzte sich zu ihm und unterhielt sich mit ihm. Nach über einer Stunde wirkte er wie ausgewechselt. Er lächelte sogar.
    Seine Frau war gerade sechs Wochen tot, und es war die erste Einladung, die er

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