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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Salons spüren, wie Simon seine Abwehrschilde aufstellte. Mrs. Archer wies alle Kennzeichen einer Mutter auf der Suche nach einem Ehekandidaten für ihre Tochter auf -am besten einem, der ihr einen Aufstieg auf der gesellschaftlichen Leiter ermöglichen würde. Im Gegensatz dazu war Winifred ruhig, begrüßte Simon mit einem sanften Lächeln und war höflich, aber nicht mehr.
    Drusilla gelang das nur knapp. Sie war beinahe genauso alt wie Portia, aber da endete jede Ähnlichkeit auch schon. Drusilla erinnerte eher an eine kleine graue Maus, war zurückhaltend und auffällig ernst für ihr Alter. Sie schien sich als Gesellschafterin ihrer eigenen Mutter zu betrachten und weniger als ihre Tochter. Daher hatte sie wenig Interesse an Simon oder James, was sie auch zeigte.
    Außer Lady Osbaldestone und Lord Netherfield, neben dem Portia saß, waren nur noch Oswald Glossup, James’ jüngerer Bruder, und Swanston Archer, Kittys jüngerer Bruder, anwesend. Beide waren etwa gleich alt und wiesen auch sonst Ähnlichkeiten im Verhalten und rein äußerlich auf. Beide trugen lachhaft enge, auffallend gestreifte Westen und Röcke mit langen Schößen, hielten sich für modisch tonangebend und grundsätzlich allen anderen überlegen, weshalb sie umherstolzierten und sich nicht unter die anderen Gäste mischten.
    Simon nickte ihnen zu und bedachte sie mit einem Blick, der leise Missbilligung verriet.
    Dann näherten sich James und er dem Sofa, auf dem Lady Osbaldestone und Lord Netherfield sich niedergelassen hatten, ein Stück abseits von den anderen Gästen, um besser beobachten zu können und unbelauscht Bemerkungen auszutauschen.
    Portia erhob sich, als die beiden Männer näher kamen -nicht, weil es sich gehörte, sondern weil sie es grundsätzlich nicht mochte, wenn jemand über ihr aufragte. Und besonders nicht, wenn es diese beiden gemeinsam taten.
    Lady Osbaldestone nahm Simons Begrüßung und seine Verbeugung mit einem erfreuten Klopfen ihres Gehstockes zur Kenntnis und verwies ihn sofort auf seinen Platz, indem sie sich erkundigte: »Schon gut. Wie geht es Ihrer Mutter?«
    Durch lange Erfahrung immun geworden und sich deswegen auch darüber im Klaren, dass er nicht so leicht entkommen würde, antwortete er mit lobenswertem Gleichmut. Lady O. verlangte einen Bericht über das Befinden seiner jüngeren Schwestern und seines Vaters; während er ihre unersättliche Neugier befriedigte, tauschte Portia ein Lächeln mit James und verwickelte ihn und seinen Großvater in ein Gespräch über die schönsten Spazierwege in der Umgebung.
    Lady O. ließ schließlich von Simon ab. Er wandte sich Lord Netherfield zu und erneuerte ihre frühere Bekanntschaft. Nachdem das geschehen war, drehte sich Simon, der nun neben Portia stand, wieder zu Lady O. um - und erstarrte.
    Portia spürte das, schaute zu Lady O. - und tat es ihm nach. Der Basiliskenblick, der die gute Gesellschaft seit mehr als fünfzig Jahren in Angst und Schrecken versetzte, ruhte auf ihnen.
    Auf ihnen beiden.
    Sie standen wie gebannt, unsicher, in welche Richtung sie sich bewegen sollten, was sie sich hatten zu Schulden kommen lassen ...
    Lady O.s Brauen hoben sich entsetzlich langsam. »Ihr beiden kennt euch, nicht wahr?«
    Portia fühlte, wie ihre Wangen heiß wurden; aus dem Augenwinkel bemerkte sie, dass es Simon nicht besser erging. Obwohl sie sich der Gegenwart des jeweils anderen bewusst waren, hatten sie beide vergessen, die Anwesenheit auf irgendeine gesellschaftlich akzeptable Art und Weise zur Kenntnis zu nehmen. Sie öffnete den Mund, aber er war schneller.
    »Miss Ashford und ich sind uns vorhin schon begegnet.«
    Wenn sie nicht von allen beobachtet worden wären, hätte sie ihm am liebsten einen Tritt gegeben. Seine kühle Arroganz ließ es klingen, als wäre es ein heimliches Treffen gewesen. In leichtem Ton erklärte sie: »Mr. Cynster war so freundlich, mich vom Dorf aus in seiner Kutsche mitzunehmen. Ich hatte einen Spaziergang zum Aussichtspunkt gemacht.«
    »Ach ja?« Der Blick aus Lady O.s schwarzen Augen ließ sie noch einen Moment länger zappeln, dann klopfte sie mit ihrem Gehstock auf den Boden. »Verstehe.«
    Ehe Portia entscheiden konnte, was genau sie damit meinte, fuhr Lady O. fort: »Gut.« Sie deutete auf die leere Tasse neben sich. »Sie dürfen mir eine neue Tasse Tee holen, Sir.«
    Mit einer Bereitwilligkeit, für die Portia vollstes Verständnis hatte, lächelte Simon gewinnend, nahm Tasse und Untertasse und ging zu dem Teewagen, der

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