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Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Titel: Verführung auf Burg Kells (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Landon
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mit lustig blitzenden Augen, und er war sich seiner Wirkung auf Frauen bewusst; auch ihm konnte keine widerstehen.
    Alex ging in die Hocke und spähte in den Abgrund, dann gab er Hugh ein Zeichen, sich gleichfalls anzuschleichen und still zu sein.
    Hugh kroch neben ihn. „Was gibt’s?“ flüsterte er neugierig.
    Der Wildbach plätscherte zwischen bemoosten Steinen und bildete im weiteren Verlauf einen rauschenden Wasserfall, weiß aufsprühend, der sich in ein Felsbecken ergoss. Auf dem gegenüberliegenden felsigen Ufer lagen sorgsam gefaltete Kleiderbündel. Helles Frauenlachen übertönte das Tosen des Wasserfalls und zauberte ein verwegenes Lächeln in die Gesichter der beiden Männer.
    „Ein Mädchen!“ sagte Alex.
    „Zwei Mädchen. Sieh nur … Wir haben Glück.“
    Während Hugh sprach, hangelten sich glänzende rosige Arme an der flachen Felsplatte hoch, dann erschienen zwei dunkle Köpfe, an denen Haare wie glänzende Helme klebten, gefolgt von nassen Schultern, Rücken und langen Beinen. Zwei Frauengestalten zogen sich am Fels hoch, schüttelten sich wie nasse Hunde, und die Tropfen sprühten glitzernd in der Morgensonne. Sie setzten sich, ließen die Füße ins Wasser hängen und drehten ihre Haare, wrangen das Wasser aus und warfen die dicken Stränge über die Schultern. Zwei Frauengestalten, die den heimlichen Betrachtern ein märchenhaft schönes Bild ihrer Nacktheit boten. Wassertropfen perlten von makellos junger heller Haut, funkelnd wie Diamanten in den Strahlen der aufgehenden Sonne. Zwei goldene Seejungfrauen in ihrem verwunschenen Versteck.
    „Nun sieh dir das an“, raunte Alex. „Allein dieser Anblick hat den anstrengenden Ritt gelohnt. Ob sie in der Burg wohnen?“
    „Mit Sicherheit“, antwortete Hugh. „Verdammt, Alex. Bleibt uns so viel Zeit?“
    „Dummkopf. Du weißt genau, dass dazu keine Zeit ist. Niemand darf uns sehen. Sieh dir nur die Schwarzhaarige an. Atemberaubend!“ Er pfiff leise durch die Zähne. „Was für eine Figur. Und das Gesicht, schön wie ein Engel.“
    „Ich bin mehr für die Kleinere, sie ist wie eine reife Kirsche. Für Bauernmädchen oder Wäscherinnen aus dem Dorf sind sie zu hübsch und unbeschwert, es könnten Näherinnen sein, die auf der Burg leben.“ Die Freunde verfielen in andachtsvolles Schweigen und verfolgten, getarnt hinter den ausladenden Fächern eines Farnstrauches, gebannt jede Einzelheit der prachtvollen Szene. Als sie eine Bewegung hinter sich spürten, stellten sie fest, dass ein paar ihrer Gefolgsleute gleichfalls nach vorne gekrochen waren, denen bei dem herrlichen Anblick beinahe die Augen aus den Höhlen traten.
    Bald standen die jungen Frauen auf, um ihre Kleider zu holen. Hätte eine den Blick zum Felsvorsprung über dem Wasserfall erhoben, hätte sie ihr andächtig staunendes Publikum entdeckt. Wie auf ein stummes Kommando suchten die Zuschauer Deckung und huschten lautlos wie die Schatten zu ihren Pferden zurück. Es dauerte eine Weile, ehe ein Wort gesprochen wurde.
    „Das nenne ich einen Tagesbeginn so recht nach meinem Sinn“, sagte Alex schließlich. „Hoffentlich bist du nach diesem Erlebnis noch fähig, deine Pflichten ordentlich zu erfüllen.“
    Hugh schmunzelte. „Vielleicht treffen wir die zwei auf der Burg wieder.“
    „Dafür bleibt uns keine Zeit, mein Freund. Die Männer verstecken ihre Frauen bei einem Überfall. Aber die Schwarzhaarige hätte ich mir gern ein bisschen näher angesehen, angezogen oder nackt. Nun ja, wir werden sehen.“ Er spähte in die schräg einfallenden Lichtbündel der höher steigenden Sonne. „Lass die Männer aufsitzen, und versteckt euch tiefer im Wald, Hugh. Ein Mann soll den Weg zum Burgtor im Auge behalten. Es wird nicht mehr lange dauern. Wir alle wissen, was wir zu tun haben, wie?“
    „Und ob“, entgegnete Hugh und stellte den Fuß in den Steigbügel. „Was für ein herrlicher Morgen, um eine Burg zu erstürmen.“
    Von Lady Ebony Moffats Gemach im obersten Stockwerk von Castle Kells hatte man einen weiten Blick über den See, obgleich die Öffnungen in den meterdicken Steinmauern kaum breiter waren als Schießscharten. Die Ausgucke an drei Wänden bildeten keilförmige Fensterbänke, die mit weichen Polstern belegt waren. Eine andere Nische war durch einen Vorhang zu einer Kleiderkammer abgeteilt. In einer weiteren Einbuchtung war eine Tür eingelassen, die zu einer steilen Wendeltreppe in die unteren Stockwerke führte.
    Die weichen Polster waren selbstverständlich

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