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Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition)

Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition)

Titel: Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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besonderen Physiologie.
    Ich berühre meinen Hals. Warum ist meine Wunde dann nicht sofort verheilt?
    Avery steht vom Sofa auf. Zum ersten Mal, seit ich ihn kenne, wirkt er verstört.
    Donaldson war es gleichgültig, ob Sie die Wunde finden würden oder nicht. Er hatte vor, Sie zu töten.
    Wie die Frau, bei der er gewohnt hat.
    Ja.
    Avery trinkt den letzten Schluck Wasser aus der Flasche und bringt sie in die Küche zurück.
    Ich schaue ihm nach. Er will mir noch irgendetwas sagen und wartet auf den richtigen Moment. Ich kann mir nicht vorstellen, was schlimmer sein könnte als alles, was ich bisher erfahren habe, aber dass er offensichtlich zögert, dieses Thema anzusprechen, macht mich nervös.
    Er kehrt ins Wohnzimmer zurück, und sein Gesichtsausdruck ist geradezu kummervoll. »Ich muss Ihnen noch etwas sagen«, beginnt er.
    »Das dachte ich mir schon«, erwidere ich trocken. »Und es muss ziemlich schlimm sein, wenn Sie Ihre normale Stimme gebrauchen anstatt … Sie wissen schon.« Ich lasse den Zeigefinger an meiner Schläfe kreisen.
    »Das ist es.« Er setzt sich nicht wieder hin, sondern geht vor mir auf und ab. »Wissen Sie noch, dass ich Ihnen vorhin sagte, ich sei ein Nachtwächter?«
    Ich nicke.
    »Und dass ich Ihnen sagte, ich gehöre zu einem Kontingent von Vampiren, die –«
    »In der Gesellschaft Ausschau nach Anzeichen vampirischer Aktivität halten, bla, bla, bla. Ja, das weiß ich noch. Was hat das mit mir zu tun?«
    »Worauf wir besonders achten, ist Aktivität von Abtrünnigen, Einzelgängern. Ein Vampir wie Donaldson beispielsweise, der ohne jede Reue Lebende angreift und tötet und nicht versucht, sein Verbrechen zu vertuschen. Früher oder später würde man eine Verbindung herstellen zwischen dem, was er tut, und dem, was er ist. Das macht ihn zu einer Bedrohung für uns alle.«
    »Wie meinen Sie das, ›eine Bedrohung‹?«
    »So, wie ich Wache halte, um Unseresgleichen zu schützen, gibt es andere, die Ausschau nach uns halten, um uns zu zerstören. Auch sie achten besonders auf Morde, bei denen ein ausgeblutetes Opfer zurückbleibt. Sie haben Verbindungen zur Polizei und zu Krankenhäusern, genau wie wir. Und sie zahlen ein Kopfgeld für Informationen, die zur Identifizierung eines Vampirs führen.«
    »Sie glauben, die könnten schon hinter Donaldson her sein?«
    »Das sind sie ganz sicher. Doch wir müssen weiter denken.«
    Avery zögert, und bei der Art, wie er mich ansieht, bekomme ich eine Gänsehaut. »Was?«
    »Wenn sie über Donaldson informiert sind, wissen sie möglicherweise auch von Ihnen.«
    »Mir?«
    »Ja. Sie wurden von Donaldson angegriffen und haben überlebt. Die werden Sie zumindest überprüfen wollen.«
    »Und wie sollten sie das anstellen?«
    Avery zuckt mit den Schultern. »Das ist schwer zu sagen. Aber Sie müssen sich ab sofort sehr vorsichtig verhalten. Bald werden Sie jeglichen Appetit auf normales Essen verlieren, aber Sie müssen weiterhin einkaufen gehen, so wie vorher. Sie müssen Ihren normalen Tagesablauf fortsetzen. Seien Sie Fremden gegenüber misstrauisch, und ziehen Sie keinerlei Aufmerksamkeit auf sich. Falls Sie das Bedürfnis verspüren zu trinken, bevor Ihr Freund zurückkommt, lassen Sie es mich wissen. Ich werde Ihnen helfen, einen sicheren Wirt zu finden. Ja, es wäre vielleicht klug, mich beim ersten Mal dabei sein zu lassen, wenn Sie trinken. Denn dann sind Sie am verletzlichsten.«
    Dieses Bild – wie Avery neben dem Bett steht, während ich Sex habe – löst bei mir einen Lachanfall aus. Die Hysterie meldet sich wieder. »Sie machen wohl Witze«, japse ich, als ich endlich wieder Luft bekomme. »Sie wollen dabei sein, während ich diesen unheiligen sexuellen Akt mit irgendeinem armen, ahnungslosen Trottel ausprobiere? Geht Ihnen dabei einer ab? Ist das der Witz an dieser Nachwächter-Geschichte?«
    Wieder einmal verdüstert Ärger Averys Augen, und seine Mundwinkel verziehen sich abwärts. »Sie sollten das wirklich ernster nehmen«, sagt er, und seine Stimme klingt rauh vor Frustration. »Ich habe ja nicht gesagt, dass Sie beim Sex zum ersten Mal trinken sollten. Es gibt andere Möglichkeiten. Ich dachte nur, da Sie einen festen Freund haben, würde es Sie erleichtern zu wissen, dass Sie eine monogame Beziehung führen und dennoch sicher Ihren Hunger stillen können.«
    O ja. Das ist eine unendliche Erleichterung. Der ultimative sichere Sex. Max wird das ganz toll finden.
    Gut möglich.
    Herrgott.
    Avery ist schon wieder in meinem

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