Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition)
ihm das erklären soll.«
Culebra nickt. »Komm morgen Nachmittag wieder. Dann wird er transportfähig sein.«
»Bist du sicher?«
Er tippt sich an die Stirn. »Ich bin immer sicher.«
Muss schön sein.
Ich wende mich zum Gehen, doch dann fällt mir noch etwas ein. Ich schulde dir einen Gefallen.
Er lächelt. Das habe ich nicht vergessen. Aber es hat doch keine Eile damit, nicht wahr?
Nein, wohl nicht.
Nachwort
D avid hat sich tatsächlich vollständig erholt, und genau wie Culebra vorhergesagt hatte, konnte er sich weder an die Entführung noch an die Tortur in Averys geheimer Kammer erinnern. Ich habe mir eine Geschichte ausgedacht: Er sei von einem Auto angefahren worden, als wir gerade hinter Donaldson her waren. Ich habe ihm erzählt, er sei gestürzt und mit dem Kopf an die Bordsteinkante geknallt, habe gewitzelt, das werde bei ihm allmählich zur Gewohnheit. Er hat die Geschichte brummelnd akzeptiert, vor allem, als der Scheck von der »Versicherung« des reumütigen Autofahrers kam.
Williams hat sich auf geradezu wundersame Weise von seinem »Schlaganfall« erholt, ganz zufällig an genau jenem Abend, an dem Avery starb. Wir haben seither nicht mehr miteinander gesprochen, obwohl er versucht hat, Kontakt zu mir aufzunehmen. Ich bin noch nicht bereit, mich ihm zu stellen. Aber bald. Er hat die Antworten, die ich brauche.
Ich weiß nicht, was ich mit meiner »Erbschaft« anfangen soll. Ich habe das Haus erst einmal verrammelt. Das Krankenhaus glaubt, Avery habe sich nach langen Jahren hingebungsvoller Aufopferung eine Auszeit genommen. Diese Entscheidung wurde ihnen per E-Mail mitgeteilt. Natürlich haben sie sehr bedauert, dass er sie verließ, aber sie hatten Verständnis dafür, dass er etwas Ruhe brauche. Er hatte für das Krankenhaus gute Arbeit geleistet, ganz gleich, was der wahre Grund dafür gewesen sein mag, und so wird man ihn dort in Erinnerung behalten.
Ich habe Dena entlassen, mit einer saftigen Abfindung aus meiner eigenen Tasche. Sie war weder erleichtert noch enttäuscht. Ich habe ihr gesagt, was sie tun kann, um die Bissmale loszuwerden, aber ich bin nicht sicher, ob sie das will. Sie hat mich nicht um Hilfe gebeten, und ich habe ihr meine Hilfe auch nicht angeboten. Obwohl sie sich in meiner Gegenwart so seltsam benahm, habe ich das Gefühl, dass Avery recht hatte. Sie fand das Leben mit ihm aufregend.
Ich weiß nicht, welche Richtung mein eigenes Leben nun nehmen wird, da ich auf mich allein gestellt bin. David und ich arbeiten wieder. Er glaubt, nichts hätte sich verändert. Und bis jetzt ist es auch so. Bis jetzt hat der Hunger noch nicht eingesetzt.
Aber das wird er, ich weiß es. Das liegt jetzt in meiner Natur. Casper »schaut« ab und zu vorbei und versichert mir, ich würde damit klarkommen. Ich habe so viele Fragen an ihn, aber er will sich mir nicht zeigen. Ich weiß nicht, warum. Nach dem, was mit Avery geschehen ist, ist es vielleicht besser so. Vielleicht bin ich noch nicht stark genug.
Aber in ein paar Tagen wird ein ganzer Monat vergangen sein, seit ich zuletzt getrunken habe.
Der Hunger kommt.
Ich spüre es.
Ich kann nur hoffen, dass Casper recht behält.
Über Jeanne C. Stein
Jeanne C. Stein wuchs in San Diego auf, wo auch ihre Anna-Strong-Romane spielen. Heute lebt sie mit ihrem Ehemann außerhalb von Denver, Colorado. Neben der Arbeit an ihren Büchern gibt sie einen Newsletter für einen Bierimporteur heraus und hält sich durch Kickboxen in Form.
Weitere Informationen zur Autorin und ihren Büchern finden Sie unter: www.jeannestein.com
Impressum
Deutsche Erstausgabe Januar 2008
Copyright © 2006 by Jeanne C. Stein
Copyright © 2008 für die deutschsprachige Ausgabe
by Knaur Taschenbuch. Ein Unternehmen der
Droemerschen Verlagsanstalt
Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München.
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise –
nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
Redaktion: Ralf Reiter
Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Coverabbildung: Getty Images, Kollektion Photonica,
Veer Bill Dension
ISBN 978-3-426-40709-7
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