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Verführung der Schatten

Verführung der Schatten

Titel: Verführung der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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sah aus, als ob er Einspruch einlegen wollte, und Holly wünschte sich, dass er es tat. Aber Imatra flüsterte ihm etwas ins Ohr, und er sagte: „Bleib hier an der Bar, Holly. Unterhalte dich mit niemandem. Sitz einfach da und verhalte dich ruhig oder schrei nach mir, wenn du mich brauchst. Ich bin in einer Viertelstunde wieder da.“
    Und dann waren sie weg. Sie wusste nicht, was sie fühlte, angesichts der schamlosen Art und Weise, wie diese atemberaubend schöne Dämonin mit Cadeon flirtete.
    Schließlich atmete sie tief aus, näherte sich langsam der Bar und setzte sich auf einen Hocker. Dieser Ort erinnerte sie an die Szene in Star Wars , die in dieser Bar auf Tatooine spielte. Wie hieß sie noch gleich? Ach ja. Die Mos Eisley Cantina. Ich muss wirklich ein ziemlicher Freak sein, um mich an so was zu erinnern.
    „Was willst du?“, fragte sie der Barkeeper. Ihm fehlte eines seiner drei Augen. Eine nicht vollständige Drei oder eine nicht annullierte Zwei. Beides war schlecht. Sie bemühte sich, nicht zu starren, aber das Potenzial für drei sollte auch drei betragen!
    Sie räusperte sich zurückhaltend. „Ich hätte gern ein W-wasser.“
    Während sie die Servietten, die neben ihr lagen, ordentlich aufeinanderstapelte, kamen von allen Seiten Männer auf sie zu. Na klasse, Cadeon. Verhalte dich ruhig, und alles läuft prima.
    „Was führt Euch hierher, Walküre?“, erkundigte sich einer von ihnen, der offenbar der Anführer war.
    Sie spürte, dass von den Männern eine vage Bedrohung ausging. Sie stellten sie auf die Probe. Sie erinnerte sich an das letzte Mal, dass sie sich so gefühlt hatte: ihr erster Unterrichtstag mit dreiunddreißig Footballspielern an der Tulane. Sie hatte eine Miene aufgesetzt, die absolutes Selbstbewusstsein ausstrahlte und eindeutig signalisierte, dass sie Respektlosigkeit auf keinen Fall dulden würde.
    Und was waren schon ein paar Dämonen im Vergleich zu einer Gruppe von Erstsemestern und Sportskanonen?
    „Ich genieße die gute Landluft“, sagte sie unbekümmert. „Sagen Sie mal, liegt Ihr Wohnsitz am Wasser?“
    Die Männer um sie herum rissen die Augen auf.
    „Wieso verlangt Ihr zu wissen, wo ich wohne?“, fragte der Anführer. „Um mir den Kopf abzuschneiden, derweil ich schlafe?“
    „Aye, Deshazior“, warf einer der anderen ein, „genauso machen sie das, diese Walküren. Schleichen sich rein, wenn du es am wenigsten erwartest, und dann zack! “ – er ließ seine Faust auf den Tresen niedersausen – „bist du deine Rübe los.“
    Ganz ruhig. Mein Herz schlägt schön langsam. „Auch wenn das natürlich durchaus der Fall sein könnte, meine Herren, dachte ich eigentlich eher daran, dass die Versicherung gegen Hochwasser für Sie ein wahrer Albtraum sein muss.“
    „Sie spricht wie ein Mensch“, sagte dieser Deshazior. Der Dämon, der redete wie ein Schauspieler in einem schlechten Piratenfilm, gab dem Barkeeper ein Zeichen, und sofort stand ein Schnapsglas vor ihr. „Runter damit, Walküre.“
    „Ich trinke keinen Alkohol.“
    „Ganz schön unhöflich, Dämonenbräu abzulehnen, das Euch so nett angeboten wird.“
    „Nichtsdestotrotz nehme ich niemals …“
    „Und Pech noch dazu.“
    „Pech?“ Sie schnappte sich das Glas. Nichts als ein zufälliges Ereignis, das einem gerade nicht in den Kram passt. „Was kann ein Drink schon schaden, ist’s nicht so?“ Toll, jetzt fing sie schon an zu reden wie dieser Trottel.
    Mit ihrer freien Hand nahm sie eine Serviette, dann warf sie ihnen ein gequältes Lächeln zu, während sie einen Teil des Glasrandes sauber polierte. Zur Begleitung von Jimmy Buffet, der gerade „They say you are a snuff queen, honey, I don’t think that’s true …“ sang, setzte sie den Drink an ihre Lippen und hob das Glas.
    Die Flüssigkeit brannte wie nichts, was sie je zu sich genommen hatte. Sie hustete, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Dann stellte sie das Glas mit der Öffnung nach unten auf den Tresen, damit sie gar nicht erst versuchten, ihr nachzuschenken.
    „Hat Euch das zugesagt?“, fragte Deshazior.
    Sie war noch nicht wieder imstande zu sprechen, also vollführte sie die einzige höfliche Geste, die hier angebracht zu sein schien: Sie hielt den Daumen hoch.
    Sofort jubelten alle los, während ihr irgendjemand auf die Schulter klopfte. Viel zu kräftig. „Sie nimmt noch einen!“
    Ein zweites Glas wurde vor sie hingestellt.
    Oh nein. Eins war unten, eins noch da. Sie würde dieses Glas austrinken müssen und

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