Verführung der Schatten
Herz wie verrückt gegen seine Brust schlagen. Er seufzte. „Baby, nach neun Gläsern bist du hackedicht …“
Sie stöhnte auf. „Ich hab meine Jacke nicht?“
Er konnte nicht anders, er musste einfach über ihre todtraurige Stimme lachen. „Du bist betrunken – sternhagelvoll.“
Als er sie aufs Bett setzte, ließ sie sich sofort nach hinten sinken, um gleich darauf loszukreischen: „Oh Gott, das Bett dreht sich!“
Er drehte sie schleunigst auf die Seite, damit sie mit dem Fuß den Teppich berühren konnte. „Besser?“
„Besser“, murmelte sie nach einigen Sekunden.
„Ach, was ich dir alles beibringen könnte. So, und jetzt werde ich dich mal ausziehen.“
„Kann ich selbst“, lallte sie. Sie versuchte, nach dem obersten Knopf ihrer Strickjacke zu greifen, doch stattdessen pikste sie sich mit dem Finger ins Auge. „Aua! Das hat wehgetan!“
„Lass mich das machen. Ich guck auch nicht hin.“
„Doch, das wirst du“, sagte sie in feierlichem Tonfall.
„Okay, du hast wahrscheinlich recht.“ Er zog ihr den Pulli aus. „Aber da ist nichts, was ich nicht schon gesehen hätte …“
Doch da hatte er sich geirrt, wie er merkte, als sie nur noch in Strümpfen und ihrer schwarzen Spitzenunterwäsche vor ihm lag. So was hatte er sein Lebtag noch nicht zu Gesicht bekommen. Fassungslos stieß er den Atem aus und murmelte: „ Oh ihr Götter. Ich könnte schon kommen, wenn ich dich nur ansehe, Halbling. “
„Hmm? Was hassu gesagt?“
Sie war einfach atemberaubend in ihrer seidigen Wäsche und den halterlosen Strümpfen. Und diese ganze Schwimmerei hatte ihrem Körper verdammt gutgetan.
Ihre Arme und Beine waren durchtrainiert, trotzdem hatte sie sich ihre Weichheit bewahrt. Unter ihrer schmalen Taille wölbten sich die wohlgerundeten Hüften. Milchweiße Brüste ragten aus diesem verruchten Push-up- BH hervor.
Sie hatte den Körper einer Sexbombe und würde ihn für den Rest ihres unsterblichen Lebens behalten. Er hätte am liebsten vor Glück laut geheult, nur weil er sie ansehen durfte. Er streckte die Hände nach ihren Brüsten aus, es juckte ihm in den Fingern, sie zu kneten …
„Hast du was gesagt, Cadeon?“, fragte sie leise.
Er zog die Hände zurück und ballte sie zu Fäusten, bis seine Knöchel weiß hervortraten. Noch einmal streckte er sie aus und wieder zog er sie zurück. Er lief auf und ab, kämpfte gegen den Drang an, seinen Hunger zu befriedigen. Die Frau seiner Träume lag da auf dem Bett vor ihm wie eine in Seide gehüllte Opfergabe – und er durfte sie nicht berühren.
Dann kniff er die Augen zusammen. Wenn er die Gelegenheit schon nicht ausnutzen konnte, wollte er doch wenigstens ein paar Antworten von ihr. „Ja, Kleines. Ich hab eine Frage an dich …“
21
„Guten Morgen, Sonnenschein!“, dröhnte Cadeons Stimme in ihr Ohr.
Holly schoss hoch – und hielt sich augenblicklich den Kopf und stöhnte.
„Oder besser gesagt, guten Abend“, sagte er. „Ich hab dich schlafen lassen, solange es ging, aber wir müssen einen Zeitplan einhalten, weißt du. Und einer von uns hält sich gerne an einen ordentlichen Zeitplan.“
„Oh Gott … Ich bin in der Hölle.“
„Ich habe die Nacht schon verplant. Du gehst jetzt erst mal unter die Dusche, weil du nämlich wie ein Fass Hundertprozentiger riechst, und dann werden wir trainieren. Sobald wir losgefahren sind, suchst du uns auf der Karte unseren Zielort. Wenn du nicht zu verkatert bist. Hier, trink das.“ Er öffnete eine Flasche Gatorade, wobei er sich offensichtlich Mühe gab, den Rand nicht zu berühren.
Sie schielte auf die Flasche und dann auf ihre Hände, die sich beide auf das Getränk zubewegten. Im nächsten Moment hatte sie die Flasche leer getrunken.
„Iss das hier.“ Er reichte ihr eine ungeöffnete Schachtel gesalzener Cracker, auf die sie sich augenblicklich stürzte.
Aus irgendeinem Grund schmeckten ihr Gatorade und Cracker in diesem Moment geradezu göttlich .
Innerhalb von Minuten fühlte sie sich besser. „Danke schön.“
„Ich lebe, um zu dienen. Wo wir gerade davon reden, brauchst du Hilfe beim Anziehen? So wie beim Ausziehen?“
Bei seinen Worten kamen ihr all die Ereignisse der vergangenen Nacht wieder ins Gedächtnis, und sie riss die Augen auf.
Nicht nur dass Cadeon letzte Nacht mit Imatra im Bett gewesen war, er hatte auch noch schamlos Hollys ersten Rausch ausgenutzt.
Sie erinnerte sich durch den Dunstschleier aus Alkohol hindurch, dass er sie ausgefragt hatte. Dass er
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