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Verführung der Schatten

Verführung der Schatten

Titel: Verführung der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Augen wurden von Schwärze überflutet.
    Im Hintergrund sang Stevie: „You mess with her you’ll see a man get mean.“

 
    20
    Meine Frau auf dem Schoß eines anderen Mannes, ihre Lippen an seinem Ohr …
    Da bemerkte Deshazior ihn und hob grüßend das Kinn.
    Und ich kann ihn nicht umbringen. Der Sturmdämon hatte nichts getan, was auch nur im Entferntesten als aggressiver Akt ausgelegt werden könnte. Ihre Rassen lagen nicht im Krieg miteinander. Zum Teufel, Cadeon hatte sich selbst schon mal mit ihm betrunken.
    Wenn Cade irgendetwas tat, würde jeder wissen, dass es wegen der Frau sein musste. Durch seine knirschenden Zähne herrschte er sie an: „Hoch mit dir – sofort.“ Sie hatte gesehen, dass er eine andere geküsst hatte, und es schien sie fast amüsiert zu haben. Cade hatte sie nur mit einem anderen flirten sehen und wünschte sich nichts mehr, als irgendetwas abschlachten zu können.
    „Probleme, Cadeon?“, erkundigte sich Deshazior. Er musterte Cades Gesicht.
    „Sie gehört zu mir, und wir gehen jetzt.“
    „Ich geh ja schon, ich geh ja schon.“ Holly erhob sich etwas wackelig und löste einen Schwertgürtel von ihrer Taille. Nachdem sie Deshazior ihre Brille abgenommen hatte, tätschelte sie kurz seine Hörner.
    Mehr als einer der anwesenden Männer stöhnte auf, was sie gar nicht zu bemerken schien. Sie hatte keine Ahnung, dass diese Geste für einen Dämon dasselbe war, als ob sie ihm in den Schritt gepackt hätte. „Vielleicht noch einen für unterwegs …“
    Cade legte sie sich über die Schulter. „Die Party ist vorbei, Kleines.“
    Die anderen sahen ihn an, als ob er völlig übergeschnappt wäre, eine Walküre derart unsanft zu behandeln, doch statt wütend zu werden, warf Holly ihrem Gefolge auf dem ganzen Weg nach draußen mit beiden Händen ein paar laute Küsse zu. „ Muahh ! Und vergiss nicht, mir zu simsen, Desh!“
    „Cadeon, wo fahren wir eigentlich hin?“, fragte sie, als sie endlich wieder unterwegs waren. Sie fuhren über einen dunklen, einsamen Highway.
    Er war schon seit Ewigkeiten auffallend schweigsam. Als ob er wütend auf sie wäre. Ohne ein Wort reichte er ihr ein Stück Papier, auf dem stand:
    Die Laughing Lady Bridge am Bloodwater River, obere Halbinsel von Michigan. Ab kommendem Freitag wird sich an drei aufeinanderfolgenden Nächten um Mitternacht eine Kontaktperson auf der Brücke befinden.
    „Was zum Teufel hast du da drin gemacht?“, sagte Cadeon schließlich.
    „Ich hab nur ein bisschen Spaß gehabt, während du hinten mit Imatra ins Bett gehüpft bist.“
    „Ich muss mich nicht vor dir rechtfertigen.“
    „Aber selbstverständlich nicht.“ Sie lehnte den Kopf ans Fenster und blickte in den Himmel hinauf. Sterne . Strahlender als sie sie seit Jahrzehnten in der Gegend um New Orleans zu Gesicht bekommen hatte. Richtig schön.
    „Es ist ja schließlich nicht so, als ob wir beide irgendein Abkommen getroffen hätten“, sagte Cadeon.
    „Das ist vollkommen richtig.“
    „Was soll denn das?“, fragte er barsch. „Ist das irgend so eine Art umgekehrte Psychologie?“
    Sie seufzte. „Cadeon, ist es denn so unbegreiflich, dass ich mich über diese Sache nicht aufrege, weil ich an dir nun mal nicht auf diese Weise interessiert bin?“
    „Das ist doch Schwachsinn. Du weißt genau, dass wir uns zueinander hingezogen fühlen.“
    „Zueinander hingezogen? Du machst Witze, oder? Ich leide unter Hypersensibilität . Von dir höchstpersönlich diagnostiziert. Scheint wohl, als ob ich nicht ganz so anspruchsvoll wie sonst bin. Sogar du kommst mir inzwischen manchmal wie eine echte Option vor.“
    „Sogar ich? Was zum Teufel soll das denn heißen? Frauen finden mich nicht gerade abstoßend.“
    „Oder eingebildet.“ Seine Worte erinnerten sie daran, was die anderen über Cadeon gesagt hatten: ein Aufreißer. „Das sind vermutlich Frauen, die auf Hörner und Reißzähne stehen. Zu denen gehöre ich nicht.“
    Mit zusammengezogenen Augenbrauen fuhr er sich mit der Hand über seine Hörner. Als er merkte, was er da tat, zog er die Hand mit einem Ruck weg. „Du magst keine Hörner, was? Aber Deshs Hörner hast du begrapscht, als ob es kein Morgen gäbe. Nur zu deiner Information: Da hättest du ihm auch gleich den Schläger polieren können.“
    Sie wusste nicht, was dieser Ausdruck bedeutete, aber es klang nicht gut. „Woher sollte ich das denn wissen? Ist ja nicht so, dass diese wertvolle kleine Information im Buch des Mythos gestanden hätte. Und du bist

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