Verführung erster Klasse 2 - Die Wandlung
erhellte. Er konnte nur hoffen, dass Ted
vorsichtig sein würde.
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2. Monster in London
Normalerweise blieb Ted gerne zu Hause und entspannte
sich, aber nun, da er hier bleiben
musste
, wollte er nichts
lieber tun, als durch die Straßen Londons zu ziehen. Er
fühlte sich gefangen in dieser kleinen Wohnung und die
Aussicht, Zephir womöglich bald wiederzusehen, machte es
umso schwerer, ruhig zu bleiben und sich nicht mit
Spaziergängen in der Stadt abzulenken.
Aber Monk würde ihm folgen, sobald er einen Schritt
hinaustat und mit seinem Anblick einen wahren Aufstand
auslösen.
»Mach nicht so ein Gesicht«, sagte Maggie zu ihm, als er
mit verschränkten Armen auf der Couch saß, und hielt zwei
DVD-Hüllen hin, die sie gerade aus der Videothek geholt
hatte. »Comedy oder Drama?«
Ted sah sie an, als wäre ihr ein zweiter Kopf gewachsen.
Ungläubig schaute er auf die Cover, die einerseits einen
dämlich aussehenden Mann abbildeten und andererseits ein eng
umschlungenes Liebespaar zeigten. »Das kann nicht dein Ernst
sein. Ich dachte, wir wollten uns MAD Racing Impossible 3
ansehen.«
»Du weißt, was ich von diesem Actionmist halte«, sagte
Maggie und schaute auf die Hüllen in ihren Händen. »Ich
glaube, wir sollten uns was Lustiges ansehen. Bringt dich
auch auf andere Gedanken.«
Ted wollte schon wieder protestieren, entschied sich dann
aber dagegen. Hinterher würde sie den dramatischen
Liebesfilm wählen, nur um ihn zu bestrafen.
Sie machten es sich auf der Couch gemütlich und schauten
den Film an. Es ging um irgendeinen Idioten, der sich
verfahren hatte und plötzlich für einen Bundesagenten
gehalten wurde. Immerhin gab es
etwas
Action. Allzu viel
bekam Ted allerdings nicht von dem Film mit, denn Monk war
sehr interessiert, schwebte vor dem Fernseher herum und
gurgelte immer wieder dazwischen. Nun, da er darüber
nachdachte ... er glaubte nicht, einen Fernseher in der
Villa gesehen zu haben.
Ein Hund bellte im Fernseher, der widerwillige Agent
wurde von ihm angegriffen und Monk presste seine Nase gegen
den Bildschirm.
»Monk, geh etwas zurück. So siehst du doch nichts.« Monk
drehte sich um, ließ die Schlappohren hängen, sah Ted
vorwurfsvoll an, schwebte dann aber doch etwas zurück.
Manchmal fragte sich Ted, ob Monk doch mehr von ihrer
Sprache verstand, als er zuerst gedacht hatte. Ein paar
Worte schien er mit Sicherheit zu kennen, aber manchmal,
wenn Ted ihm etwas sagte, dann strahlte er ihn nur an.
Allerdings könnte das auch Absicht sein, denn es waren
meistens Befehle, die Ted ihm gab und die dann auch
ignoriert wurden.
»Ich mach uns was zu essen«, sagte Maggie nach etwa einer
halben Stunde. Sie war offensichtlich von den Autojagden
genervt. »Tütensuppe, Fertiggericht oder Tiefkühlpizza?«
»Tiefkühlpizza«, sagte Ted abwesend, als ein Auto
explodierte. »Und Monk kannst du ein bisschen Schinken
geben.«
Er schaute weiterhin dem Mann zu, wie er Auto um Auto
schrottete, nahm die Handlung nach einigen Sekunden aber
kaum noch wahr.
Wieder wanderten seine Gedanken zu Zephir und wie
merkwürdig es doch war, dass er ihn so vermisste. Ted war
noch nie besonders anhänglich gewesen. Er war gerne mit
seinen Freunden und seiner Familie zusammen, hatte aber auch
nichts dagegen, Zeit allein zu verbringen. Besonders in
seinen Beziehungen machte sich das bemerkbar. Nur zu oft
wurde ihm gesagt, dass er seinem Partner nicht genug
Aufmerksamkeit schenkte.
Mit Zephir war es anders. Von ihm wollte Ted nicht
getrennt sein. So anstrengend seine Gegenwart durch die
permanente Anziehung zwischen den beiden auch war, vermisste
Ted ihn doch genug, dass ihn diese Sehnsucht schon in seinen
Träumen verfolgte.
Ein durchdringendes Klingeln ertönte und Ted sprang auf.
Er stürzte sich auf das schnurlose Telefon, das auf dem
Tisch lag, und nahm den Anruf an.
»Ja?«
»Ich hab mit Ephelia gesprochen«, antwortete Zephirs
Stimme durch den Hörer. »Sie geht der Sache nach. Meinst du,
dass ich dich heute Abend abholen kann? In ein paar
Stunden?«
Teds Herz machte einen kleinen Sprung. »Wirklich schon
heute Abend?« Er konnte es kaum glauben!
»Ich verstehe natürlich, wenn du noch mehr Zeit zu Hause
verbringen willst«, sagte Zephir hastig.
»Machst du Witze? Natürlich will ich wieder zu dir!« Ted
errötete leicht, als er Maggies Grinsen von dem Küchentresen
aus bemerkte, und bemühte sich, seine Stimme weniger
überschwänglich
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