Verfuehrung in aller Unschuld
Gegenteil. Es machte sie so heiß auf ihn, dass sie die Beine spreizte, damit er zwischen ihre Schenkel gleiten konnte.
Sein Lächeln verschwand, sie atmete schneller.
Was folgte, war ein eindrucksvoller Beweis für seine eiserne Selbstbeherrschung und seine herausragenden Qualitäten als Liebhaber. Er trieb sie nicht ein-, sondern mehrmals an den Rand der Ekstase, bis sie es kaum noch aushalten zu können glaubte.
Dann endlich ließ auch er seiner Leidenschaft freien Lauf. Bebend vor Lust, kam er zum Höhepunkt, gerade als Lucy sich ihm ein letztes Mal in wildem Verlangen entgegenbog.
Wie im Rausch genoss sie die Woge tiefer, süßer Befriedigung, die ihren erhitzten, vor Erregung pulsierenden Körper durchflutete. Ihre Sinne waren so erfüllt von ihm und ihre Gefühle so intensiv, dass sie sich nicht vorstellen konnte, je wieder ohne diesen Mann leben zu können.
Lange Zeit blieben sie eng umschlungen liegen. Ihre Herzen schlugen im selben Takt, ihr heißer Atem vermischte sich. Sie waren eins.
Lucy wünschte, es würde nie zu Ende gehen. Sie schloss die Augen und versuchte, sich jede Einzelheit dieser wunderbaren Minuten für immer einzuprägen.
Mit den Worten, er wolle sie nicht mit seinem Gewicht erdrücken, rollte sich Domenico schließlich von ihr hinunter, und sofort wurde ihr kalt. Obwohl er sie an sich zog und ihren Kopf an seine Brust drückte, stellte sich das magische Gefühl, untrennbar mit ihm verbunden zu sein, nicht wieder ein.
So ist das mit den Glücksgefühlen beim Sex, sagte sie sich. Sie verflüchtigen sich.
Doch es war mehr als nur Sex.
Sie hörte Domenicos Atem ruhiger werden, spürte seinen kräftigen, regelmäßigen Herzschlag an der Wange. Auch ihr Puls normalisierte sich.
Aber nichts war wie vorher.
Das machte ihr Angst.
Sie hatte einen Teil von sich an Domenico Volpe verloren. Einen, den sie nie zurückbekommen würde.
9. KAPITEL
„Ich halte es immer noch für einen riesengroßen Fehler.“ Lucy stand in dem großzügigen Ankleidezimmer von Domenicos Suite im Palazzo der Volpes in Rom, den Blick auf eine Reihe nagelneuer Outfits in Plastikhüllen gerichtet.
Exklusive Designermodelle. Alle für sie.
Nervös rang sie die Hände. Es war mehr als ein Fehler. Es würde in einer Katastrophe enden.
„Angriff ist die beste Verteidigung, ist das nicht deine Devise?“, kam Domenicos Stimme aus dem Badezimmer.
Lucy presste die Lippen zusammen. Wusste er nicht, wie riskant es für sie war, sich mit ihm in der Öffentlichkeit zu zeigen?
Doch, natürlich wusste er es. Wenn die Sache nach hinten losging, würde es ihm ebenso schaden wie ihr. Ihr Magen zog sich zusammen.
Immer mit der Ruhe, sagte sie sich.
Ruhe? Die letzten drei Wochen waren alles andere als ruhig verlaufen. Lucy bekam Herzklopfen, wenn sie an die heißen, endlos langen Liebesnächte mit Domenico dachte. Man sollte meinen, sie beide müssten allmählich Ermüdungserscheinungen zeigen, doch so war es nicht.
Ganz im Gegenteil. Lucy war energiegeladener als je zuvor. Wenn sie mit Domenico zusammen war, fühlte sie sich stark genug, um es mit der ganzen Welt aufzunehmen. Sie hatte beschlossen, jede Sekunde mit ihm zu genießen.
Es würde nicht ewig so weitergehen. Sobald er ihren Namen reingewaschen hatte, würde er seiner Wege gehen. Er bewegte sich in völlig anderen Sphären als sie. Nur Sandro und der Zufall hatten sie beide zusammengeführt.
Außerdem stand er auf elegante Brünette, wie sie aus verschiedenen Zeitungsartikeln wusste. High-Society-Schönheiten, die Luxus als Selbstverständlichkeit betrachteten.
Sie brauchte sich gar keine Illusionen zu machen. Noch war sie neu und aufregend für ihn, und seine Schuldgefühle veranlassten ihn, ihr zu helfen. Doch über eine gemeinsame Zukunft war nie ein Wort gefallen.
Wenn sein Vorhaben scheiterte, was anzunehmen war, würde er sich wieder seinesgleichen zuwenden, und sie blieb allein zurück. Allein mit ihren Erinnerungen.
Wer weiß, dachte sie unglücklich, wie lange ich Domenico noch habe?
Er war ein zärtlicher, leidenschaftlicher Liebhaber. Und ein anständiger, verantwortungsvoller Mann, auch wenn er vielleicht ein bisschen zu sehr davon überzeugt war, alles in seinem Sinne regeln zu können. Aber er würde sie niemals lieben.
Dieser Abend konnte der Anfang vom Ende sein.
„Du bist ja noch gar nicht umgezogen!“
Lucy wirbelte herum und sah Domenico im Türrahmen lehnen. In dem eleganten Smoking sah er einfach fantastisch aus, und sein frisch
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