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Verführung in Manhattan

Verführung in Manhattan

Titel: Verführung in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louisa Christian Nora Roberts
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und stellte ihren Tee beiseite. „Das sagst du mir ständig.“
    Ihre Mutter lächelte befriedigt. „Wenn Channing nicht der Richtige ist, wird sich gewiss ein anderer finden. Ich meine nur, du hättest ihn nicht so rasch ablehnen sollen. Wäre ich zwanzig Jahre jünger … Nun ja.“ Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr und stieß einenleisen Ausruf aus. „Meine Güte, ich komme zu spät zum Frisör! Ich pudere mir nur noch rasch die Nase.“
    Während Margerite im Waschraum nebenan ihr Make-up erneuerte, lehnte Sydney den Kopf zurück und schloss die Augen. Was sollte sie tun? Wie konnte sie ihrer Mutter verständlich machen, was sie selbst noch nicht recht begriff?
    Ergeben stand sie auf und kehrte an ihren Schreibtisch zurück. Peter und sie waren miteinander aufgewachsen und gute Freunde gewesen. Aber sie hatten sich nicht geliebt. Unter dem Druck der Familie hatten sie geheiratet und waren noch zu jung gewesen, um den Fehler zu erkennen. Beinahe zwei Jahre hatten sie ihr Bestes versucht.
    Nicht die Scheidung war schlimm, sondern die Tatsache, dass mit der Ehe auch die Freundschaft zwischen ihnen zerbrochen war.
    Jetzt musste sie vor allem dafür sorgen, dass sie das Vertrauen ihres Großvaters rechtfertigte. Ihr war eine andere Verantwortung übertragen worden, eine neue Herausforderung. Und diesmal konnte sie sich keinen Fehlschlag leisten.
    Die Sprechanlage summte. „Ja, Janine?“ fragte sie erschöpft.
    „Mr. Stanislaski ist hier, Miss Hayward. Er hat zwarkeinen Termin vereinbart, sagt aber, er hätte einige Unterlagen, die Sie unbedingt sehen möchten.“
    Einen Tag früher als ausgemacht, stellte Sydney fest und richtete sich auf. „Schicken Sie ihn herein.“
    Zumindest hat er sich rasiert, dachte sie. Dafür hat seine Jeans Löcher. Mikhail schloss die Tür hinter sich und sah sie eindringlich an. Wie zwei Boxer, die sich aus ihrer neutralen Ecke gegenseitig belauern, überlegte sie weiter.
    Sie sieht in diesem hellgrauen, perfekt sitzenden Kostüm genauso steif und ordentlich aus wie neulich, stellte er fest und betrachtete das Teetablett mit den zarten Tassen und den exquisiten kleinen Canapés.
    „Habe ich Sie etwa beim Lunch gestört, Miss Hayward?“ fragte er.
    „Keineswegs.“ Sie stand nicht auf, und sie lächelte ihm zur Begrüßung auch nicht zu. „Haben Sie den Kostenvoranschlag dabei, Mr. Stanislaski?“
    „Jawohl.“
    „Sie arbeiten schnell.“
    Er lächelte zufrieden. „Ich weiß.“ Er roch den Duft zweier Parfüms. Das eine war sehr zurückhaltend und kühl, das andere blumig und ausgesprochen weiblich. „Sie sind nicht allein?“
    Sydney zog eine Braue in die Höhe. „Weshalb fragen Sie?“
    „Hier riecht es nach einem Parfüm, das nicht zu Ihnen passt.“ Er reichte ihr die Unterlagen. „Auf dem ersten Blatt finden Sie, was unbedingt erledigt werden muss, auf dem zweiten steht, was darüber hinaus getan werden sollte.“
    „Verstehe.“ Sie spürte die Hitze, die er ausstrahlte. Aus einem unerklärlichen Grund gefiel es ihr, und sie fühlte sich lebendiger denn je. Als träte sie aus einer dunklen Höhle ins Sonnenlicht hinaus. „Sind die Angaben Ihrer Subunternehmer ebenfalls dabei?“
    „Ja, es ist alles vollständig.“ Während sie die Unterlagen durchsah, hob er ein winziges dreieckiges Brot in die Höhe und schnupperte daran. „Was ist denn dazwischen?“
    Sydney sah kurz auf. „Gartenkresse.“
    Enttäuscht legte er das Sandwich auf den Teller zu rück. „Weshalb essen Sie so etwas?“
    Diesmal lächelte sie. „Das ist eine gute Frage.“
    Wenn Sydney lächelte, veränderte sie sich. Ihre Augen blickten warm, ihre Lippen wurden weicher, und ihre Schönheit wirkte nicht mehr so abweisend. Dadurch vergaß Mikhail, dass Frauen wie sie keinesfalls sein Typ waren.
    „Dann werde ich Ihnen noch eine Frage stellen.“
    Sydney überflog die Liste. Der Mann hatte gute Arbeit geleistet. „Sie scheinen heute ja davon überzuschäumen.“
    Er beachtete ihre Bemerkung nicht. „Weshalb tragen Sie so gedämpfte Farben? Sie sollten lebhafte Töne wählen, saphirblau oder smaragdgrün.“
    Überrascht blickte sie ihn an. Soweit sie sich erinnerte, hatte noch kein Mensch ihren Geschmack in Frage gestellt. In manchen Kreisen galt sie sogar als ausgesprochen elegante Frau. „Sind Sie Tischler oder Modeberater, Mr. Stanislaski?“
    Er zuckte achtlos die Schultern. „Ich bin ein Mann. Ist das Tee?“ Er hob die Kanne hoch und roch an dem Inhalt, während Sydney ihn

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