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Verfuhrt auf dem Maskenball

Verfuhrt auf dem Maskenball

Titel: Verfuhrt auf dem Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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flehte sie ihn an. So gern hätte sie ihm gesagt, was sie empfand – dass sie ihn von ganzem Herzen liebte und das schon immer getan hatte –, aber sie hatte nicht den Eindruck, dass er ihr Glauben schenken würde. Sie fürchtete, er könnte sich amüsieren – auf ihre Kosten.
    „Vielleicht“, sagte er, und bei seinem kühlen Tonfall erstarrte sie. „Vielleicht ist das sogar ein Segen. Schließlich will niemand in meiner Familie Sie hier haben.“
    Eine dunkle Vorahnung erfüllte sie. Zusammen mit Ned würde man sie jetzt doch noch hinauswerfen. Nie zuvor hatte sie sich elender gefühlt, aber ihr blieb keine andere Wahl. „Gleich morgen Früh werden wir fortgehen“, erklärte sie.
    „Mein Sohn bleibt hier. Wenn Sie sich dafür entscheiden, zu gehen, Miss Fitzgerald, so werden Sie allein gehen.“
    Lizzie schrie auf. Wollte er wirklich Ned als seinen Sohn anerkennen und damit drohen, ihn hierzubehalten, nur um sie in sein Bett zu locken?
    Er zog sie in seine Arme. „Entweder Sie gehen allein fort, Miss Fitzgerald, oder Sie bleiben mit Ihrem Sohn zusammen hier als meine Mätresse.“
    Lizzie war schockiert. „Ich habe Sie für einen liebenswürdigen Mann gehalten! Wie können Sie so kalt sein und so grausam? Sie würden mir wirklich Ned fortnehmen?“
    „Ihre Spielchen haben mich dazu getrieben!“, rief er aus. „Ich werde nicht gern hierhin und dorthin geschoben, gerade wie es Ihnen beliebt, Miss Fitzgerald, benutzt und zum Narren gehalten. Wir haben einen recht erfreulichen Nachmittag miteinander verbracht, und nun glauben Sie, plötzlich wieder gehen zu können? Wenn Sie Ihren Bastard nicht zurücklassen wollen, so halte ich das für eher unwahrscheinlich.“
    Lizzie war jetzt vollkommen fassungslos. Dies war nicht mehr der Mann, den sie ihr Leben lang gekannt hatte. Und dann schalt sie sich selbst eine Närrin. Der Mann, den sie kannte und liebte, der existierte nur in ihren Träumen. Als sie ein Kind war, hatte er ihr das Leben gerettet, und sie hatte ihn zu ihrem Märchenprinzen erkoren. Tyrell de Warenne aber kannte sie überhaupt nicht, und sie hatte es auch nie getan.
    Er fluchte. „Sie sind die ungewöhnlichste Frau, der ich je begegnet bin. Es ist, als würde ich Sie wirklich kränken und Ihnen Schmerz zufügen. Sie scheinen verängstigt – dabei gehört das doch alles zu Ihrem Spiel!“
    Irgendwie gelang es Lizzie, wieder zu sprechen. „Ich bin nicht verängstigt, Mylord“, schwindelte sie, „Aber schön, Sie haben gewonnen. Gewonnen! Ihr Wille und Ihr Verstand sind dem meinen weit überlegen. Wann soll ich für Sie bereit sein? Oh, warten Sie! Heute Nacht wollen Sie mich sehen, das sagten Sie ja bereits. Ich werde dort im Bett liegen, parfümiert und entkleidet, willig und bereit. Ich nehme an, Sie werden vorher noch mit Ihrer Verlobten einen Sherry trinken oder ihr vielleicht sogar einen Gutenachtkuss geben, ehe Sie in mein Bett kommen?“
    Er hob die Hand, und Lizzie verstummte. Ihre Blicke begegneten sich.
    „Du bist eine ungewöhnliche Frau“, wiederholte er, und es überraschte Lizzie, wie ruhig seine Stimme auf einmal klang. „Neun von zehn Männern halten sich eine Mätresse.“
    „Aber ich bin nie zuvor eine Mätresse gewesen.“
    Sein Augenlid zuckte. „Nur eine Geliebte.“
    „Das ist etwas anderes“, gab sie zurück.
    „Ja, das stimmt vermutlich. Ich will nicht länger mit dir streiten, Elizabeth. Und um die Wahrheit zu sagen, du kannst nicht gewinnen, denn ich werde alles tun, um dich für mich zu gewinnen.“
    Noch immer sahen sie einander in die Augen, und Lizzie wurde heiß vor Verlangen. „Warum?“, flüsterte sie.
    Er lächelte ihr zu, und sie dachte, er würde etwas sagen. Stattdessen umfasste er ihr Gesicht mit beiden Händen. Sein Lächeln verschwand, als er ihr in die Augen sah. „Ich weiß es nicht.“
    Lizzie wusste, dass er sie gleich küssen würde, und all ihre moralischen Bedenken lösten sich in Luft auf. Er beugte sich vor und berührte sie mit seinen Lippen.
    Es war eine so sanfte Berührung, so ganz anders als ihr heftiger Streit eben. Federleicht streifte er ihre Lippen, immer und immer wieder, bis Lizzie seine Grausamkeit vergaß und seine Erpressungsversuche, bis sie zitternd dastand, mit weichen Knien, sich leer und ausgebrannt fühlte, obwohl das Blut heiß in ihren Adern pulsierte. Tyrell stöhnte auf und schloss sie schließlich in die Arme, presste sie an sich, während sein Kuss immer leidenschaftlicher wurde.
    Ihr ganzer Körper schien

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