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Verfuhrt auf dem Maskenball

Verfuhrt auf dem Maskenball

Titel: Verfuhrt auf dem Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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er knapp. Mit seiner linken Hand deutete er auf die Menge. „Sie ist die blauäugige Blondine in dem hellen Kleid“, sagte er.
    Lizzie wandte den Blick in die Richtung, in die er wies. Sofort erkannte sie die fragliche Dame und wusste augenblicklich, dass es nun keine Hoffnung mehr gab.
    Blanche Harrington war so schön wie ihre Schwester Anna, aber auf eine ganz andere Art. Ihre Haltung war so königlich, dass sie wie eine Prinzessin wirkte. Sehr weit stand sie nicht entfernt, sodass Lizzie ihre perfekten Züge sah und ihre schlanke, elegante Figur. Warum begehrte Tyrell sie, wenn er doch mit Blanche verlobt werden sollte? Lizzie fühlte sich entmutigt. Mit ihrer Eleganz passte Lady Blanche perfekt zu Tyrell.
    „Ist Ihre Neugier jetzt befriedigt?“, fragte Rex, diesmal nicht ganz so streng.
    „Sie sieht aus wie eine Königin“, flüsterte Lizzie.
    Er schwieg.
    Angestrengt versuchte sie, ihre Fassung wiederzugewinnen. Blanche war umgeben von Bewunderern, sowohl männlichen als auch weiblichen, und sie lachte leise über etwas, das jemand gesagt hatte. Plötzlich fragte sich Lizzie, wo Tyrell wohl sein mochte und warum er nicht an der Seite seiner Verlobten war. „Natürlich werde ich jetzt gehen“, flüsterte Lizzie und konnte den Blick nicht abwenden von Blanche. „Aber warum ist Tyrell nicht bei ihr?“
    „Ich kann mir durchaus vorstellen, warum mein Bruder sich nicht seiner zukünftigen Braut widmet“, sagte Rex.
    Sein Tonfall klang seltsam, und Lizzie fuhr herum, um ihn anzusehen. „Aber doch nicht meinetwegen, Sir Rex!“, rief sie. „Niemals würde ich mir anmaßen, mit einer Lady zu wetteifern, die so schön ist!“
    Er zog die Brauen hoch. „Aber genau das tun Sie doch, oder nicht? Sonst würden Sie in Raven Hall sein und Ned hier lassen, wohin er gehört!“
    Er missbilligte die Situation, sie spürte es. „Sie mögen mich nicht.“
    „Ich kenne Sie nicht. Ich weiß nur, dass mein Bruder in Sie vernarrt ist und dass das nicht der richtige Zeitpunkt ist dafür und dass es nicht zu seinem Besten ist. Lady Blanche wäre zu seinem Besten. Für ihn und für Adare.“
    Lizzie richtete sich auf. „Er ist nicht vernarrt in mich“, sagte sie leise. „Und ich laufe ihm nicht nach. Er hat darauf bestanden, dieses Arrangement zu treffen, Sir. Und auf keinen Fall kann ich meinen Sohn im Stich lassen – und das werde ich auch nicht tun.“ Und während sie sprach, erkannte sie, dass sie Adare nicht verlassen konnte, selbst wenn sie nicht Tyrells Mätresse würde, denn sie konnte Ned nicht verlassen. Und genauso sicher wusste sie, dass Tyrell sehr unzufrieden mit ihr sein würde.
    Rex senkte den Blick. Seine Wimpern waren so dicht und dunkel wie die seines Bruders. „Ich denke, das ist sehr bewundernswert. Aber jetzt sollten Sie in Ihre Gemächer zurückkehren, Miss Fitzgerald, denn so, wie ich Sie hier bemerkt habe, könnte Sie auch jemand anders sehen. Und ein Skandal würde niemandem nutzen, nicht einmal Ihnen.“
    „Ich versuche nur, das zu tun, was meinem Sohn nützt“, erwiderte Lizzie.
    „Wie praktisch das ist“, gab Rex zurück, verneigte sich und hinkte davon.
    Rasch verbarg Lizzie sich hinter der Säule, erschüttert und den Tränen nahe. Tyrells Bruder hielt sie für eine selbstsüchtige Hure. Aber in einer Beziehung hatte er recht: Sollte Blanche jemals von ihrer Anwesenheit erfahren, dann würde das eine Katastrophe heraufbeschwören. Lizzie stellte sich vor, wie wütend der Earl und die Countess sein würden, und sie erschauerte – und dann stellte sie sich vor, wie wütend Tyrell sein würde, und ihr wurde übel.
    Nein, sie musste fort.
    Als sie hinter der Säule hervorspähte, stellte sie fest, dass sie von der Tür, durch die sie wieder hinausmusste, ein gutes Stück entfernt war. Dann schien ihr Herzschlag auszusetzen. Nicht weit von ihr standen Lady Blanche und zwei weitere junge Damen, die sich von den anderen Gästen getrennt hatten, um sich allein zu unterhalten.
    Lizzie sah zu ihnen hinüber. Die beiden Frauen plauderten lebhaft und zupften sogar an Blanches Hand. Lizzies Herz schlug schneller.
    Auf keinen Fall, sagte sie sich, darf ich lauschen. Doch ihre Füße setzten sich wie von selbst in Bewegung, und dann stand sie auch schon hinter einer anderen Säule, derjenigen, die sich direkt in Blanches Rücken befand.
    „Blanche, erzähl uns doch schnell, wie die Kutschfahrt verlief.“
    „Es war ein angenehmer Ausflug, Bess“, erwiderte Blanche lächelnd.
    „Ein

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