Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Vergangene Schatten

Titel: Vergangene Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
Vom Netzwerk:
erwiderte die Köchin. Und in etwas süßlicherem Ton sagte sie, zu Antonio gewandt: »Möchten Sie vielleicht noch ein Ei? Oder ein paar Pfannkuchen?«
    Carly wurde hellhörig. Es klang ganz so, als hätte Sandra ein Auge auf diesen Antonio geworfen. Wenn das stimmte, würde es Carly nicht ganz so schwer haben, ihre Freundin davon abzuhalten, nach Chicago zurückzukehren. Das war durchaus erfreulich, was die Pläne für die Frühstückspension betraf. Dafür würden auf den guten Antonio einige Probleme zukommen, wenn ihm daran gelegen war, einigermaßen sein Gewicht zu halten. Wenn Sandra jemanden mochte, dann fütterte sie ihn unermüdlich.
    »Geht leider nicht«, antwortete Antonio und tätschelte bedauernd seinen Bauch. »Mehr geht beim besten Willen nicht hinein - auch wenn ich liebend gern noch mehr davon hätte.«
    »Heißt das, du bist endlich satt?«, fragte der zweite Stellvertreter. »Ich kann es gar nicht glauben.«
    »Klappe, Toler«, sagte Antonio vorwurfsvoll. »Sonst kannst du nächstes Mal den Waschbären von Miss Nichols' Dachboden herunterholen.«
    »Erin, könnte ich noch etwas Orangensaft haben?«, fragte der männliche Doppelgänger der blonden Frau.
    »Aber sicher, Schatz.« Das Mädchen mit dem kurzen schwarzen Haar lächelte und kam mit der Orangensafttüte zu ihm. Erin war die Älteste von Matts drei Schwestern. Carly erkannte sie nun so recht und schlecht wieder, wenngleich die hübsche Frau kaum noch etwas mit der frechen kleinen Göre gemeinsam hatte, die sie in Erinnerung hatte.
    »Hast du nicht gesagt, dass die Krawatten der Männer zu den Kleidern der Brautjungfern passen sollen?«, fragte Lissa, zu Erin gewandt.
    »Ja, so macht man es für gewöhnlich«, antwortete die blonde Frau, bevor Erin etwas sagen konnte.
    Lissa und Dani sahen einander kurz an.
    »Matt wird sicher fantastisch in Kaugummirosa aussehen«, stellte Lissa mit feierlicher Miene fest und brach dann ebenso wie Dani in lautes Gelächter aus.
    »He, Collin zieht das Gleiche an«, warf Erin ein und sah ihre Schwester vorwurfsvoll an.
    »Collin macht das bestimmt«, murmelte der zweite Sheriff-Stellvertreter leise. Er hatte wohl angenommen, dass niemand seine sarkastische Bemerkung hören würde, doch da gerade keiner gesprochen hatte, wandten sich nun alle ihm zu - und dabei wurden sie auf Carly aufmerksam, die immer noch in der Tür stand.
    »Oh, hallo«, sagte Lissa mit einem schelmischen Grinsen. »Willst du auch frühstücken?«
    Alle Blicke waren nun auf Carly gerichtet.
    »Äh, nein danke«, antwortete Carly etwas verlegen. Matt war nirgends zu sehen, und die anderen Anwesenden waren - mit Ausgphme von Sandra - praktisch Fremde für sie. Sandra winkte ihr zur Begrüßung kurz mit dem Kochlöffel zu und widmete sich dann wieder ihren Töpfen. Carly rief sich in Erinnerung, was sie vorhatte, und trat in die Küche ein. »Ist Matt zufällig da?«j fragte sie in etwas entschlossenerem Ton.
    »Nein, und er wird wahrscheinlich erst irgendwann am Abend wieder heimkommen«, sagte Erin, die sie unverhohlen von oben bis unten musterte. Carly war gleichzeitig erleichtert und enttäuscht. Sie war zwar auf die Konfrontation vorbereitet, doch sie war auch nicht allzu unglücklich über den Aufschub. Carly war von Natur aus kein streitbarer Mensch, und sie musste feststellen, dass es nicht wenig psychische Energie verlangte, wenn man sich auf eine Auseinandersetzung vorbereiten und kampfbereit bleiben musste, bis der Feind in Sicht war. »Er ist heute früher zur Arbeit gegangen.«
    »Ja, sehr früh. Ungefähr um fünf Uhr. Er ging gerade los, als ich nach Hause kam«, sagte Dani mit säuerlicher Miene. »Er war ziemlich mies gelaunt.«
    Das war ja wenigstens mal eine gute Nachricht, dachte Carly.
    Dani musterte Carly eingehend und wechselte dann einen vielsagenden Blick mit Lissa.
    »Findest du das richtig, dass ein junges Mädchen um fünf Uhr früh nach Hause kommt?«, wandte sich Antonio vorwurfsvoll an Dani, die missbilligend das Gesicht verzog.
    »He, ich war immer noch braver als Erin. Die ist nämlich gar nicht nach Hause gekommen. Oder vielmehr erst vor einer Stunde - und auch das nur, weil sie sich für die Kirche umziehen musste«, erwiderte Dani.
    Erin machte ein schuldbewusstes Gesicht. Die beiden jüngeren Männer am Tisch schienen Danis Bemerkung nicht gerade erfreut aufzunehmen. Die Blondine warf Dani einen vernichtenden Blick zu, während der rothaarige Sheriff-Stellvertreter Erin anstarrte. Carly spürte, dass

Weitere Kostenlose Bücher