Vergeltung unter Palmen
noch ein Getränk mixte, so nebenbei nach ihren Nachnamen. »Meiner ist Berger und ihrer ist Barnes … Aber mehr verraten wir dir nicht, und das ist auch der letzte Drink, sonst willst du noch die Handynummer!«, scherzte Jasmin. Christian wurde in seiner Vermutung bestätigt. Daniel Barnes ist ihr Bruder. Na, der wird überrascht sein, dachte er.
Ein Uhr fuhren die Busse zum Hotel zurück. Fast zu früh fanden Laura und Jasmin, da sie sich heute richtig schön amüsierten. Sie verabschiedeten sich von Christian und baten um ein Wiedersehen. Er sah sie vielversprechend an und meinte kopfnickend:
»Ich glaube, dass wir uns bald wiedersehen werden. Mit Sicherheit in ein paar Tagen.«
Als sie am Hotel ankamen und aus dem Bus gestiegen sind, bemerkte Jasmin, dass sie ihre Tasche noch auf dem Sitz liegen gelassen hatte. Sie eilte schnell zurück.
Laura setzte sich derweilen auf eine Bank und summte vor sich hin. Sie hob ihren Blick zum Himmel und betrachtete die unzähligen Sterne. Es herrschte eine Totenstille, nur manchmal zirpte eine Grille. `Ist das herrlich!`
Auf einmal wurde sie von hinten gepackt und in ein Gebüsch gezerrt. Schreien war unmöglich, da ihr der Mund zugehalten wurde. Sie fühlte einen Finger zwischen ihre Zähne und biss kräftig darauf, sodass der Mann einen kurzen Laut von sich gab. Daraufhin bekam sie ein Schlag ins Gesicht, somit sie sich nicht mehr traute eine Bewegung zu machen. »Maldita bruja ! Hör zu …«, zischte eine tiefe Stimme mit leichtem Akzent. »Sag deinen Freunden, sie sollen uns nicht in die Quere kommen. Sollte der Deal erneut scheitern, seid ihr alle dran. Ist das klar? Ich hab dich im Auge, Schätzchen! Richte es Barnes aus.« Er stieß Laura unsanft weg. Sie war unfähig sich zu rühren. »Was wollen Sie von mir? Sie verwechseln mich!«, schrie sie. Bevor sie sich umdrehen konnte, war er verschwunden. Sie zitterte am ganzen Körper und rannte zur Eingangshalle. Es waren keine Gäste mehr draußen und Jasmin war auch nicht zu sehen. Vielleicht dachte sie, ich bin schon hineingegangen.
Immer noch zitternd betrat sie das Zimmer.
»Sag mal Laura, wo warst du und wie siehst du aus? Dein Kleid … alles … Grasflecken.« Jasmin sah in das bleiche Gesicht von Laura. Mit bebender Stimme erzählte sie das Geschehene. »Er fluchte auf Spanisch, aber ... es war bestimmt dieser Urmensch vom Flugzeug. Ich hab ihn zwar nicht gesehen … und … ich habe ihn auch schlecht verstanden, … vor lauter Angst, … aber das Treffen, ein Deal … Christian erwähnte es auch … am Telefon. Mir ist ganz schlecht.« Laura legte sich auf das Bett. »Der Kerl sagte wortwörtlich:´Richte es Barnes aus´. Er sagte Barnes, Jasmin! Wenn es doch mein Bruder war, den ich gesehen habe? Wir müssen diesen Douglas unbedingt anrufen.« Jasmin seufze. »Laura, es ist bald zwei Uhr …«
»Na und? Ist mir egal! Ich muss ihn jetzt sprechen. Bitte, Jasmin!«
Jasmin ging zu ihrer Tasche. »Okay. Hier ist seine Karte.«
Laura wählte aufgewühlt die Handynummer von Jeremy Douglas. Eine tiefe, muntere Stimme meldete sich. Also hatte er noch nicht geschlafen. Nachdem Laura preisgab, wer am Apparat ist, entschuldigte er sich gleich, weil er absagen musste.
»Nicht so tragisch, wir haben es überlebt. Aber … ich muss Sie unbedingt sprechen. Kennen Sie einen Daniel Barnes?«, fragte sie sofort heraus. Es folgte ein kurzes tiefes Schweigen.
»Wie kommen Sie darauf, dass ich ihn kenne?«, entgegnete er sehr bedacht. Laura erzählte ihm von dem Überfall. Am Ende der Leitung kehrte Stille ein. Dann hörte sie ein intensives Durchatmen und ohne Umschweife oder einer Erklärung kommentierte er: »Ich hole sie beide am Morgen … zehn Uhr ab. Pünktlich … versprochen! Ach … und packen sie bitte auch gleich ihre Koffer. Also, bis später!«,
,und legte auf. Verdutzt sah Laura ihre Freundin an. »Koffer packen? Er sagte, wir sollen unsere Koffer packen. Hat er einen Knall? … und kein Wort über Daniel!«
Als ob Jeremy nicht schon genug Probleme mit den Ganoven hatte, er ist sich sicher die beiden Frauen sind in Gefahr. Zumal Laura die Schwester von Daniel ist. Christian hatte ihn vor einer halben Stunde angerufen und seine Vermutung wurde mit diesem Anruf bestätigt. Sie waren sich einig, Daniel noch nicht zu informieren.
Aber jetzt sah die Sache anders aus. Diese Kerle scheinen von Laura zu wissen. Ein Zufall, dass sie gerade jetzt hier Urlaub machen. Automatisch flogen seine Gedanken
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