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Verirrte Herzen

Verirrte Herzen

Titel: Verirrte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Schoening
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Unterbrechung im Hintergrund und verstärkten Annes Besorgnis.
    Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie auch Peter benachrichtigen musste. Sie trat aus dem Zimmer und blickte sich suchend nach einer Schwester um. Endlich hatte sie eine gefunden. »Darf ich noch einmal das Telefon benutzen?«
    »Selbstverständlich«, erwiderte die Schwester und reichte ihr den Hörer.
    »Hallo Peter. Hier ist Anne.« Sie klang noch immer völlig aufgewühlt.
    Peter erkannte sofort, dass etwas nicht stimmte.
    Dieses Mal schaffte es Anne, die Hiobsbotschaft schneller auszusprechen. »Lilly ist im Krankenhaus. Ihr geht es sehr schlecht«. Mit brüchiger Stimme erklärte sie die Lage.
    Es herrschte ein langes Schweigen. Peter konnte kaum glauben, was er eben gehört hatte.
    »Du solltest besser herkommen. Die Ärzte sagen, es ist . . .« Weiter kam Anne nicht. Sie begann zu weinen. Sie konnte das Wort nicht über ihre Lippen bringen, das ertrug sie nicht.
    Peter begriff dennoch, was Anne ihm mitteilen wollte. »Ich komme, so schnell ich kann.«
    Nachdem sie aufgelegt hatte, ging Anne zurück zu Lilly, um an ihrem Bett zu wachen.
    Sie sah aus, als würde sie friedlich schlafen. Es konnte doch einfach nicht sein, dass sie so schwerkrank war, wie die Ärzte behaupteten.
    Es klopfte an der Tür, und wenige Augenblick später trat Schwester Isabelle in das Zimmer. »Es ist jemand für Sie gekommen. Eine Caroline Wagner. Soll ich sie zu Ihnen lassen?«
    Ein Hauch von Erleichterung machte sich in Anne breit. Caro war gekommen. »Bitte lassen Sie sie zu mir.«
    Schwester Isabelle nickte und verschwand.
    Nur ein paar Sekunden später öffnete sich die Tür erneut. Seltsam fremd in ihrer Schutzkleidung kam Caro ins Zimmer. Ihr war anzusehen, dass sie sich große Sorgen machte. »Oh Anne«, war alles, was Caro sagen konnte, ehe sie Anne in die Arme schloss.
    »Ich bin so froh, dass du da bist.« Anne schmiegte sich eng an Caro. Ihre Wärme beruhigte sie ein wenig.
    Caro strich Anne zärtlich durchs Gesicht. »Ich bin immer bei dir«, flüsterte sie ihr ins Ohr. »Was sagen denn die Ärzte?«
    »Lilly hat eine Hirnhautentzündung. Es ist sehr ernst«, stammelte Anne.
    Caro wusste nicht, was sie erwidern sollte. In einer solchen Situation gab es keine Worte, die wirklich Trost spenden konnten. Statt dessen hielt sie Anne noch fester.
    Irgendwann setzten sich die beiden Frauen an Lillys Bett.
    Kurze Zeit später kam Peter. »Was ist denn nur passiert?« wollte er mit besorgtem Gesichtsausdruck wissen.
    »Ich gehe mal besser vor die Tür. Sonst wird es hier zu voll«, erklärte Caro. Sie schenkte Anne noch einen liebevollen Blick, ehe sie das Zimmer verließ.
    Anne teilte Peter alles mit, was sie über den Zustand ihrer Tochter wusste.
    Von nun an wechselten sich Peter und Caro an Lillys Bett ab, nur Anne war die ganze Zeit bei ihrer Tochter. Sie konnte keine Sekunde von ihrer Seite weichen.
    Lillys Zustand blieb unverändert. Regelmäßig sahen die Ärzte nach ihr. Doch sie konnten nichts Neues mitteilen.
    Kurz vor Mitternacht waren Caro und Peter nach Hause gegangen, um sich eine Weile hinzulegen. Sie hatten Anne angeboten, sie abzulösen, doch sie wollte um keinen Preis ihre Tochter verlassen und blieb die ganze Nacht über an Lillys Bett.
    Irgendwann war Anne ein wenig eingenickt. Erst die morgendliche Visite weckte sie.
    »Guten Morgen«, begrüßte Dr. Schrammer sie. Er studierte Lillys Akte und warf dann einen Blick auf die kleine Patientin. Seine Miene erhellte sich etwas. »Ihre Vitalparameter sind stabil. Die Entzündungszeichen in ihrem Blut sind leicht gesunken. Das ist wirklich gut, auch wenn wir weiter abwarten müssen«, erklärte er.
    Ein erleichtertes Lächeln huschte über Annes Lippen. Es ging bergauf.
    Dr. Schrammer kontrollierte noch einige Schläuche, spritzte Lilly ihre Medikamente und verließ kurz darauf das Zimmer.
    Genau in dem Augenblick trat Caro durch die Tür.
    »Was machst du denn hier? Musst du nicht arbeiten?« fragte Anne erstaunt über Caros Anwesenheit.
    »Ich habe mir freigenommen. Ich will dir beistehen«, antwortete Caro. Sie sah Anne direkt in die Augen. Caro strahlte genau die Geborgenheit aus, die Anne jetzt brauchte. In ihrer Nähe fühlte sie sich sicher.
    Plötzlich schlug Lilly die Augen auf und murmelte einige unverständliche Worte.
    »Lilly«, Anne strahlte über das ganze Gesicht. Sie stürzte sofort zu ihrer Tochter und küßte sie sanft auf die Stirn. Sie war aufgewacht. Jetzt würde alles wieder

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