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Verlangen

Verlangen

Titel: Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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»Bring sie zurück.«
    »Nein!« Sie griff nach seinem Arm, der sich unter ihren Fingerspitzen anspannte und steinhart wurde.
    Er blickte mit eisigen blauen Augen auf sie herunter. »Meines Wissens ist dein Leben außerhalb des Slipstreams in Gefahr. Du hättest dich für mich nicht gefährden dürfen.«
    »Aber du darfst dich für mich in Gefahr bringen?«
    Aidan sagte nichts. Sein prachtvolles Gesicht war angespannt und verkniffen, und seine wunderschönen Augen – die sie gerade noch voller Liebe angesehen hatten – waren jetzt gefühllos und wirkten uralt. »Ich brauche dich lebend, Lyssa. Dich am Leben zu erhalten ist mir wichtiger, als dich an meiner Seite zu haben.«
    Connor reichte Aidan sein Schwert, packte Lyssa um die Taille und hob sie hoch.
    Als sie sich auf den Eingang zubewegten, schrie Lyssa verwirrt auf.
    »Mach es nicht noch schwieriger, als es ohnehin schon ist.« Er wandte den Blick ab, mit angespannter Mundpartie und geblähten Nasenflügeln. »Gib mir etwas Handfestes, womit ich etwas anfangen kann, Wager.«
    Connor verließ den Raum. »Nimm es nicht persönlich«, murmelte er mit den Lippen an Lyssas Ohr. »Er muss seine Gefühle wegsperren, sonst schafft er es nie, über den nächsten Schritt nachzudenken.«
    Mit seinen unglaublich langbeinigen Schritten legte Connor die Entfernung zur Höhle rasch zurück. Dort sah sie die Ältesten in einer Ecke zusammengetrieben, einige verletzt, andere drohten mit grässlichen Vergeltungsmaßnahmen. Aidans Männer schienen durch die Situation zermürbt zu sein, doch sie hielten die Spitzen ihrer Schwerter auf den wirren Haufen gerichtet und gerieten nicht ins Wanken.
    An der Konsole arbeitete ein Einzelner mit flinken Tastenanschlägen. Als Connor eintrat, blickte er auf. »Captain, könntet Ihr einen Blick darauf werfen?«
    Connor nickte und stellte Lyssa ab. »Rühr dich nicht vom Fleck«, warnte er sie.
    Er übernahm das Touchpad, und plötzlich war sie bei Aidans Männern in Vergessenheit geraten, wogegen sie von den unheimlichen Ältesten immer noch mit mordlustigen Blicken bedacht wurde. Aufgrund der großen Wassermasse auf der anderen Seite der Felswand war die Luft schwül, doch sie fror, weil sie innerlich zitterte.
    Die beiden Männer an der Konsole arbeiteten emsig, und in der Zwischenzeit richtete sich Lyssas Aufmerksamkeit nach innen. Sie konzentrierte sich darauf, sich zusammenzureißen, bis sie allein war, und kämpfte gegen das nahezu übermächtige Verlangen an, loszurennen und durch den Gang zu Aidan zurückzulaufen. Sie wollte ihn mit einer Sehnsucht, die aus tiefster Seele kam, und sie bezweifelte, dass diese Sehnsucht jemals gestillt werden würde, doch sie verstand Aidans Motive. Sie könnte es auch nicht ertragen, wenn ihm etwas zustieße, und deshalb brachte es sie um, ihn hier zurückzulassen. Er machte all das allein durch, und sie wollte ihm unbedingt dabei helfen.
    Sie war derart in Gedanken verloren, dass sie die unnatürliche Stille, die sich über den Raum gesenkt hatte, nicht gleich wahrnahm. Erst als sie Glut hinter ihrem Rücken fühlte und den sinnlichen Geruch einatmete, der Aidan gan z allein gehörte und den sie so sexy fand, nahm sie die Veränderung wahr.
    Lyssa versteifte sich.
    »Du bist immer noch hier«, murmelte er. Er stand regungslos hinter ihr, so dicht, dass er sie fast berührte und sie seine tiefen, langsamen Atemzüge fühlte. Sie konnte seinen inneren Kampf ahnen, das Ringen darum, auf Distanz zu bleiben. Sie kniff die Augen fest zu, ihre Hände ballten sich zu Fäusten.
    Sie verstand, warum sie auf diese Art auseinandergehen mussten – ein kalter Entzug. Er konnte es sich nicht leisten, seine Gefühle zu offenbaren. Die Zuneigung, die er ihr gezeigt hatte, als er aus der Röhre herausgekommen war, war jetzt zu einer Belastung geworden. Sowie ein Damm gebrochen war, würde die Flut kein Ende nehmen, bis kein Wasser mehr übrig war. Sie hielt sich ebenfalls zurück, da sie wusste, dass die anfängliche Verzweiflung Tage anhalten würde, wen n sie seinen Verlust betrauerte.
    Aber sie konnte nicht gehen, ohne es ihm gesagt zu haben, wenigstens dieses eine Mal … »Ich liebe dich.«
    Der Schauer, der ihn durchzuckte, ließ die Luft zwischen ihnen fühlbar vibrieren. Seine Hände umfassten ihre Handgelenke, doch er behielt den provozierenden Abstand bei. Seine Daumen glitten über ihren Puls. »Ein niedliches Outfit«, flüsterte er zurück.
    Eine Träne bildete sich und fiel dann, rasch gefolgt von

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