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Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm (German Edition)

Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm (German Edition)

Titel: Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Rose
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Fuß zu gehen. Die Gegend ist ziemlich rau. Und wenn man das Klettern nicht gewohnt ist …“
    Sabrina war nicht unbedingt ein Naturkind. Als sie die Wagentür öffnete, drang ein Schwall eiskalter Luft herein, und sie zog die Tür schnell wieder zu. „Vielleicht können wir im Auto essen.“
    „Feigling.“ Er stieg aus, machte die Heckklappe auf und holte einen großen Rucksack heraus. Dann schloss er die Klappe wieder, nahm den Rucksack auf den Rücken und ging los. Sabrina blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Als sie neben ihm war, warf er ihr eine dicke blaue Decke zu. „Können Sie die tragen?“
    „Sicher.“
    Jetzt ging er einen schmalen Pfad hinunter. Sabrina trottete hinter ihm her und sog tief die reine würzige Luft ein. Genauso riecht Gavin, ging es ihr plötzlich durch den Kopf. Nach Baumharz, Sonne und Erde. Eigentlich seltsam für einen Stadtmenschen.
    „Achtung“, rief er ihr über die Schulter hinweg zu, als der Weg steiler wurde. „Soll ich Sie an die Hand nehmen?“
    „Nein, nicht nötig.“ Sie war schon ewig nicht mehr gewandert, seit dem Sommer, in dem sie von zu Hause weggelaufen war, um zu heiraten. Davor war sie häufiger mit ihrem Großvater unterwegs gewesen, manchmal auch zu Pferde, aber meistens zu Fuß. Und wenn im Gasthof nicht viel los war, war auch die Großmutter mitgekommen. Diese Tage gehörten zu den glücklichsten in Sabrinas Leben. Aber das war lange vorbei. Um sich von den traurigen Gedanken abzulenken, blickte sie sich um. Unwillkürlich blieb ihr Blick auf Gavins Rückseite hängen, auf seinen kräftigen Beinen und dem knackigen Hintern. Wahrscheinlich zahlte er irgendeinem Trainer ein Vermögen, damit er in Form blieb.
    Die nächsten zehn Minuten konzentrierte sie sich auf den unebenen Weg. Endlich blieb Gavin stehen. „Wir sind da.“
    Schwer atmend richtete sie sich auf und blickte sich um. Sie standen auf einer Lichtung am Fuß eines Felsens. In einem Steinring war Feuerholz aufgeschichtet. „Ja, und? Hier ist doch nichts.“
    „Falsch.“ Er ließ den Rucksack von den Schultern gleiten, zog die Handschuhe aus und machte Feuer. Das trockene Holz brannte sehr schnell. „Was wissen Sie von Aspens Geschichte?“
    Sabrina hockte sich vor das Feuer, zog die Handschuhe aus und wärmte sich die Hände. „Ich weiß, dass Aspen im Jahr 1879 gegründet wurde, als man hier Silber fand. Aber mehr leider nicht, obwohl ich oft im Sommer hier war, wenn meine Eltern auf Forschungsreise waren.“
    „Was für eine Forschung?“
    „Meine Eltern arbeiten als Verhaltensforscher an der Uni von Pennsylvania und untersuchen alle möglichen Tierarten überall in der Welt.“
    „Und sie haben Sie nie mitgenommen?“
    „Nein, sie meinten, ich wäre bei den Großeltern besser aufgehoben.“ Allerdings war Sabrina davon überzeugt, dass ihre Eltern keine Lust gehabt hatten, auf die Tochter aufzupassen, und sie daher lieber bei den Großeltern gelassen hatten.
    Inzwischen hatte Gavin die Decke dicht an das Feuer gelegt und allerlei Behälter, zwei Thermosflaschen und schließlich ein Brot aus seinem Rucksack geholt, das in eine große Stoffserviette eingewickelt war. Sollte sie ihm helfen? Sabrina entschied sich dagegen. Schließlich hatte er sie quasi zu diesem Ausflug gezwungen. So schob sie die Hände tief in die Hosentaschen und entfernte sich ein paar Schritte vom Feuer, um sich die Umgebung anzusehen. Seltsam, obwohl sie Gavin den Rücken zuwandte, spürte sie seinen Blick wie den eines Leitwolfs, der sein Rudel bewachte – oder seine nächste Beute fixierte.
    Sie wandte sich um. Tatsächlich, er blickte sie aufmerksam an. „Kommen Sie. Wir wollen erst mal was essen. Setzen Sie sich.“
    Zögernd ließ sie sich auf der Decke nieder, möglichst nah am Feuer und möglichst weit von Gavin entfernt. Der Mann machte sie nervös. „Die Blütezeit damals während des Silberbooms hat nicht lange gedauert, oder?“, fragte sie weniger aus Interesse, als vielmehr um sich abzulenken.
    Gavin sah sie an, und sie erschauerte leicht. „Die meisten Minen waren 1893 ausgebeutet, und in den dreißiger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts hatte Aspen weniger als tausend Einwohner. Früher waren es mal fünfzehntausend gewesen. Erst als man zehn Jahre später die Gegend hier als Skigebiet entdeckte, erlebte Aspen einen neuen Aufschwung. Aber all das hat das Jarrod Ridge unbeschadet überstanden.“
    „Das Snowberry Inn auch“, gab sie sofort zurück. „Meine Vorfahren leben hier

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