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Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm (German Edition)

Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm (German Edition)

Titel: Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Rose
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schon genauso lange wie Ihre.“
    „Ich weiß.“ Er wies auf die Thermosflaschen. „Was möchten Sie? Es gibt warmen Kakao, Kaffee und Wasser. Ich habe Chili mitgebracht. In der einen Dose ist frisch geriebener Käse, in der anderen saure Sahne. Und dann gibt es noch rohes Gemüse und einen Dip, sozusagen als Vorspeise.“
    „Das ist ja wirklich eine reiche Auswahl“, musste sie zugeben. „Damit hatte ich gar nicht gerechnet.“
    „Warum nicht? Weil ich ein Mann bin?“ Er öffnete einen der Behälter, und bei dem Duft des würzigen Chiligerichts lief Sabrina das Wasser im Mund zusammen.
    „Nein, weil Sie ein reicher Mann sind.“
    „Was haben Sie denn erwartet?“
    „Na ja, irgendein Superessen in einem teuren Restaurant mit weißen Tischtüchern und Kerzen und Kellnern, die um einen herumspringen. Und einer Weinkarte, die so umfangreich ist wie ein Telefonbuch.“
    Er blickte sie so ausdruckslos an, dass sie nicht wusste, ob er sich ärgerte. „Wenn ich das getan hätte, hätten Sie doch wohl gedacht, dass ich Sie beeindrucken will, oder?“
    „Ist das nicht Ihre Absicht?“
    Geschickt füllte er einen Teller mit dem dampfenden Chili und reichte ihn ihr. „Vielleicht. Aber nun essen Sie erst mal, bevor es kalt wird.“
    Sie runzelte kurz die Stirn, schob sich dann aber eine Gabel Chili in den Mund. „Hm … Das ist gut!“
    „Nach einem Rezept eines meiner älteren Brüder.“
    „Meine Empfehlung an den Küchenchef.“
    Er hob seinen Becher und prostete ihr zu. „Ich freue mich, dass es Ihnen schmeckt.“
    „Haben Sie das Chili selbst gekocht?“
    „Warum nicht? Selbst reiche Leute sollen hin und wieder schon mal einen Kochlöffel angefasst haben.“
    Verlegen senkte sie den Kopf. Weshalb tat er das? Was wollte er von ihr? In Aspen gab es viele Frauen, die sehr viel besser aussahen als sie. War er von denen gelangweilt? Oder ging es doch um den Gasthof?
    „Weshalb sind Sie nach Aspen zurückgekehrt?“, unterbrach er sie in ihren Gedanken.
    Was ging ihn das an? Sie würde die Information so knapp wie möglich halten. „Meine Großmutter starb, und Grandpa brauchte Hilfe.“
    „Haben Sie vor, länger zu bleiben?“
    „Ja.“
    „Was haben Sie denn davor gemacht?“
    „Ich war auf dem College und habe gearbeitet.“ Und geheiratet. Aber das musste er nicht wissen. „Und was haben Sie so getrieben, bevor Sie nach Aspen zurückgekommen sind?“
    „Ich habe gearbeitet und bin viel gereist.“
    „Wohin denn?“
    „Durch die ganze Welt. Je nach Lust und Laune, aber auch aus beruflichen Gründen.“
    Das hörte sich gut an. Sie und Russell hatten auch viel reisen wollen, sobald er die Militärzeit hinter sich gehabt hätte. Aber von seinem letzten Einsatz war er nicht zurückgekehrt.
    Den Rest der Mahlzeit verbrachten sie schweigend. Als Gavin die Teller zusammenstellte, fiel ihr auf, dass seine Hände nicht die eines reinen Schreibtischmenschen waren. Sie waren kräftig und gebräunt und hatten kleine vernarbte Stellen. Das passte eigentlich nicht zu Sabrinas bisheriger Vorstellung von einem verwöhnten Millionär mit Cadillac und teurer Armbanduhr. „Tun Sie noch etwas anderes, außer in Aspen die Zeit totzuschlagen und die Börsenkurse zu beobachten, Gavin?“
    „Ich bin Architekt und Bauingenieur.“
    Au weia, da hatte sie ja total danebengelegen. Er lebte also nicht nur vom Familienvermögen, sondern hatte einen richtigen Beruf. Zwar erklärte das immer noch nicht, warum er sie in diese Eiseskälte hier oben gebracht hatte, aber sie musste zugeben, dass ihr nicht mehr kalt war, so dicht am Feuer und mit dem Felsen im Rücken, der den Wind abhielt. „Und was bauen Sie so?“
    „Alles Mögliche. Brücken, Staudämme, Minen, große Gebäude. Ich suche mir immer das aus, was mir am interessantesten erscheint.“
    „Sie lieben Ihren Beruf ganz offensichtlich.“
    „Ja, ich habe nie etwas anderes tun wollen.“
    „Dann kann ich verstehen, dass es Ihnen schwerfällt, hier für ein Jahr festgehalten zu sein.“
    „Ich werd’s überleben.“ Gedankenverloren stocherte er mit einem Stock im Feuer.
    Sabrina lehnte sich zurück und stützte sich auf den Ellbogen. „Sie haben mir immer noch nicht gesagt, was Sie von meinem Großvater wollten“, fing sie wieder an.
    „Das hier.“ Er wies mit ausgestrecktem Arm um sich herum.
    Schnell kam sie wieder hoch und sah ihn fragend an. „Das hier? Was soll das heißen?“
    „Das Stück Land hier um uns herum. Mit einer ausgebeuteten Silbermine, die

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