Verleumdung
Gästen der Lounge zur Verfügung standen. Er loggte sich auf der Hotmail-Adresse ein, die er eigens zu diesem Zweck eingerichtet hatte. Danach schaute er ein weiteres Mal auf die Uhr. Er hatte mit Peggy-Lee vereinbart, dass sie als Beweis für den ausgeführten Auftrag ein Foto hochlud, zu dem er von diesem Computer aus zehn Minuten lang Zugang hätte. Anschließend würden sich die Dokumente selbst vernichten, und alle Spuren wären verschwunden. Er klickte ungeduldig auf »Aktualisieren«.
Der Champagner perlte behaglich am Gaumen, während er darauf wartete, dass die versprochene E-Mail eintraf. Routinemäßig ließ er seinen Blick prüfend durch die Lounge schweifen und bemerkte dabei sofort die beiden Männer, die ein Stück vom Eingang entfernt standen. Er starrte sie an. Sie trugen anonyme Nadelstreifenanzüge, aber es bestand dennoch kein Zweifel daran, dass sie nicht hierhergehörten. Dies waren keine Geschäftsreisende wie er selbst und alle anderen im Executive Club, sondern Polizisten. Und wenn ihn nicht alles täuschte, suchten sie nach ihm. Sie hatten garantiert einen anonymen Tipp erhalten, dass sich hier zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Person aufhielt, die für sie interessant sein könnte. Er seufzte irritiert.
Also war die kleine Miss Wu noch immer beleidigt. Denn diese Sache hatte er ihr zu verdanken, daran bestand kein Zweifel. Natürlich hätten sie keinerlei Beweise gegen ihn, aber ärgerlich war es trotzdem. Er aktualisierte noch einmal, und jetzt tauchte eine Nachricht auf. Das Betrefffeld war leer, doch im Anhang befanden sich eine Bild- und eine Tondatei.
Jetzt hatten ihn die beiden Polizisten endlich erkannt und kamen mit nervösen Schritten auf ihn zugeeilt. Kevin Love versuchte, die Seite zu schließen, doch der Bildschirm war plötzlich wie erstarrt. Also holte er stattdessen sein Handy hervor und kam sofort nach Nizza durch.
»Es gibt eine kleine Verzögerung«, teilte er mit. »Vermutlich komme ich einen Tag später.«
Anmerkung
B ei der Arbeit an diesem Roman waren uns folgende Texte von großem Nutzen: Roger Atwood: Stealing History , Michael Bjerre et al.: Blindt i Basra , Matthew Bogdanos: Thieves of Bagdad , Anja Dalsgaard-Nielsen: Umulig mission , Christopher Joyce & Erich Stover: Witnesses from the grave , Clea Kloff: Knoglekvinden , William R. Maples: Dead Men Do Tell Tales . All diese Autoren haben uns wichtige Details für die im Buch beschriebene Wirklichkeit geliefert und sind für eine ergänzende Lektüre sehr zu empfehlen. Unser Dank gilt außerdem Trine Busch, Andrea Fehlauer, Steen Holger Hansen, Esben Horn, Karsten Juhl Jørgensen, Leonhardt & Høier, Niels Lynnerup, Simon Pasternak, Katrine Pasternak, Katrine Mathilde Bech Taxholm, Sofie Voller und vielen anderen.
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