Verliebt in der Nachspielzeit
Hanna die Jacke ab und hängte sie in einen Garderobenschrank. Sie stand im Flur, der mit Teppichen ausgelegt war und an dessen Wänden Bilder und Fotos hingen. Überall dominierten helles Holz und eine überaus freundliche Atmosphäre. John zog sich seine Lederjacke aus und legte sie über das Treppengeländer.
„John?“ Eine helle Stimme kam fragend aus dem hinteren Teil des Hauses.
„Ja, Mom! Wir sind da.“ Er schob Hanna weiter ins Haus hinein und bemerkte grinsend, dass sie die beiden Geschenke wie Schutzschilde an ihre Brust presste. Normalerweise machte sie überhaupt keins Aufhebens um ihr Aussehen, aber heute hatte sie sich besondere Mühe gegeben, trug dunkle Hosen, eine hellgrüne Bluse, Perlenohrringe, hatte sich ihr Haar zu einer kunstvollen Frisur geflochten und dezentes Make-up aufgelegt.
„Ich dachte, dass ihr erst in einer Stunde kommen würdet“, erklang wieder die Stimme seiner Mutter, als John und Hanna die riesige Küche des Hauses betraten. Margaret Brennan stand neben einer großen Kochinsel und trocknete sich gerade die Hände ab, als sie beide anblickte und breit lächelte. Sie war etwas größer als Hanna mit einer schlanken Figur, einem herzförmigen Gesicht und den betörenden Grübchen, die sie bereits von John kannte.
Obwohl sie in der Küche arbeitete, darauf ließen die köstlichen Gerüche schließen, trug sie eine elegante graue Hose und ein pinkes Top, das der neusten Mode nachempfunden war. An den Füßen trug sie jedoch bunte Flipflops, die mit Muscheln bedeckt waren. Ihr herzliches Lachen, mit dem sie beide bedachte, nahm Hanna schlagartig jegliche Panik.
„Es ging alles ziemlich schnell mit dem Mietwagen“, erklärte John und schob Hanna weiter nach vorne. „ Mom, das ist Hanna.“
„Freut mich sehr, Sie kennen zu lernen, Mrs. Brennan“, Hanna reichte ihr die rechte Hand und lächelte freundlich. Johns Mom dagegen schüttelte nur den Kopf und legte Hanna einen Arm um die Schulter.
„Schön, dass John dich endlich mal nach Hause gebracht hat, Schätzchen. Ich bin fast umgekommen vor Neugierde. Also, mein Name ist Maggie und ich möchte, dass du dich ganz wie zu Hause fühlst, Liebes. Hast du Hunger, Durst? Möchtest du dich ausruhen?“
Hanna schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Mir geht es wunderbar.“
„Fein.“
„Hey, bekomme ich keine Willkommensumarmung?“, entrüstete sich John hinter ihnen.
Maggie schnaubte, küsste i hn jedoch auf die Wange. „Jake und Dad sind noch angeln und Josh ist bei Kumpels, John. Warum gehst du nicht nach oben und bringst eure Taschen hoch? Hanna und ich werden uns in der Zwischenzeit ums Abendessen kümmern.“
John murrte nur und verdrehte die Augen, während er Hanna beide Geschenke abnehmen wollte.
„Oh, das nicht! Das mit der blauen Verpackung kannst du ruhig mitnehmen. Das hier ist für deine Mom.“
„Geschenke!“ Mag gie grinste breit. „Los, los, John. Ich fresse sie schon nicht auf.“
Als John wieder aus der Küche verschwand, rief er noch: „Wenn sie zu nervig wird, ruf einfach nach mir, Schatz!“
Hanna errötete unweigerlich. Sie wusste nicht, ob dies wegen des Kosenamens passierte, oder weil er sich seiner Mom gegenüber ein wenig rüpelhaft benahm.
„Es war natürlich nur ein Scherz mit dem Abendessen. Setz dich ruhig und wir unterhalten uns ein wenig.“
„Ich würde gerne helfen, wenn ich darf.“ Sie legte Johns Mutter das Geschenk hin. „Ich hoffe, Sie können es gebrauchen, Mrs. Brennan.“
„Mag gie.“ Sie lächelte charmant. „Sag einfach Maggie zu mir, ja?“ Sie öffnete vorsichtig das Geschenk und entdeckte zwei Kochbücher.
„John hat mir erzählt, dass du unglaublich gerne und gut kochst. Da habe ich mir gedacht, dass ich ein deutsches und ein französisches Kochbuch in englischer Sprache mitbringe.“
„Das ist ein fabelhaftes Geschenk. Wirklich!“ Sie legte Hanna eine Hand auf den Arm und drückte ihn liebevoll. „Vielen Dank. Vielleicht können wir zusammen mal das eine oder andere Rezept ausprobieren und du zeigst mir ein paar Tipps und Tricks.“
„Gerne.“ Sie sah sich in der tollen Küche um. „Das ist mit Abstand die schönste Küche, die ich seit langem gesehen habe. Womit soll ich denn anfangen?“
„Wenn du möchtest, könntest du einen grünen Salat machen. Die Zutaten findet du im Kühlschrank.“ Maggie schälte gerade Kartoffeln. „Mir hat John auch erzählt, dass du gerne kochst. Er war voll des Lobes über deine selbst gemachte
Weitere Kostenlose Bücher