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Verliebt in der Nachspielzeit

Verliebt in der Nachspielzeit

Titel: Verliebt in der Nachspielzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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John.“
    „Tja“, antwortete er mit einem tiefen Flüstern. „In meinem Alter weiß ich eben, was ich will.“

10. Kapitel

    Hanna eilte aus dem Kaufhaus heraus und sah nervös auf ihre Uhr, denn sie hatte nur noch wenig Zeit, um pünktlich zu ihrer Verabredung mit Andie zu kommen, die in einer halben Stunde bei ihr zu Hause sein wollte. Die beiden hatten sich vorgenommen, das Spiel der Titans zu schauen und währenddessen Hannas restliche Sachen, die noch nicht in Johns Wohnung waren, zusammenzupacken. Darunter fiel Hannas Lieblingsgeschirr, das sie von ihrer französischen Großmutter geschenkt bekommen hatte, weshalb sie noch einmal aus dem Haus hatte gehen müssen, um Luftpolsterfolie zu besorgen. Leider hatte sich herausgestellt, dass erst im dritten Geschäft, das Hanna aufgesucht hatte, solche Folie verkauft wurde. Nun war sie ziemlich spät dran und wollte Andie nicht durch ihre Unpünktlichkeit verärgern.
    Da John bereits die meisten Kartons in seine Wohnung gebracht hatte, wartete nur noch wenig Arbeit auf sie, worüber Hanna extrem froh war. Sie hasste Umzüge und freute sich wie wahnsinnig darauf, endlich auch offiziell bei John zu wohnen. Als er heute Morgen die Wohnung verlassen hatte, um mit seinem Team nach Philadelphia zu fahren, hatte er noch Scherze über ihre geblümte Bettwäsche gemacht, die sie gestern aufgezogen hatte. Mit einem frechen Grinsen hatte Hanna entgegnet, dass er in der vergangenen Nacht wenig gegen ihr Bettzeug gesagt hatte, als er über sie hergefallen war.
    Lächelnd schwenkte Hanna nach links, um zum Eingang der U-Bahn zu gelangen, als plötzlich jemand ihren Arm packte und sie herumriss.
    Sie stieß einen erschrockenen Schrei aus und ließ automatisch die Einkaufstasche fallen, die sie in der Hand gehalten hatte.
    „Schlampe! Du dreckige Hure!“
    Zu Tode erschrocken sah Hanna eine Hand auf sich zukommen und hob den freien Arm vor ihr Gesicht, um sich zu schützen. Die Faust traf dennoch ihr Kinn und hätte sie vermutlich nach hinten taumeln lassen, wenn sie nicht grob festgehalten worden wäre.
    „Hilfe!“ Sie schrie auf, als sie heftig gegen das Bein getreten wurde.
    Die Unbekannte kreischte los und schüttelte sie so grob, dass Hannas Zähne aufeinander schlugen. Verzweifelt versuchte sie sich zu befreien, erntete dabei jedoch einen harten Schlag gegen das Brustbein, der sie nach Luft schnappen ließ. Sie klappte zusammen und ging in die Knie.
    „Ich hasse dich, du Hure! Du verlogene Hure!“
    „Lassen Sie mich los! Hilfe!“ Panisch sah sich Hanna um und bemerkte die entsetzten Gesichter von Passanten. „Hilfe! Helfen Sie mir!“
    Ihre Angreiferin rastete nun völlig aus und trat ihr in den Rippen, bevor sie Hanna wieder hochriss. Für so eine kleine Frau war die unbekannte Furie unglaublich kräftig, schoss es der benommenen Hanna durch den Kopf.
    „Sie da! Lassen Sie die Frau los!“
    Hanna hörte die fremde Stimme und stieß ein Dankgebet aus, während sich die Krallen der Frau schmerzhaft in ihre Arme bohrten. Sie sah durch ihre zerzausten Haare eine beängstigende Grimasse aus Wut und Hass, die ihr ins Gesicht spukte.
    „Wenn Sie nicht sofort die Frau loslassen, rufe ich die Polizei!“
    Da die Frau nicht reagierte, sondern Hanna mit dunklen Augen fixierte, schrie sie ängstlich: „Rufen Sie die Polizei! Bitte, schnell!“
    „Ich hasse dich! Ich bringe dich um, du Hure!“ Wieder kreischte die Frau völlig irre auf und schüttelte sie. Hanna nahm alle Kraft zusammen und stieß die durchgeknallte Frau von sich. Dabei stolperte sie über ihre eigene Tasche und fing sich schnell, nur um einen harten Tritt im Rücken zu spüren. Sie versuchte noch, sich irgendwo festzuhalten, fiel jedoch hilflos nach vorne und sah die Treppenstufen der U-Bahn auf sich zukommen.

    Als Hanna wieder wach wurde, war das erste, was sie bemerkte, der sterile Krankenhausgeruch, bevor sie das monotone Piepsen eines Gerätes hörte. Gleich darauf bemerkte sie den dumpfen Schmerz in ihrer Hand und ihrem Unterarm. Verwirrt schlug sie die Augen auf und sah sich orientierungslos um.
    „Hanna“, Johns krächzende Stimme kam von links, also drehte sie schwerfällig den Kopf in diese Richtung. Irgendetwas stimmte nicht, überlegte sie angestrengt, während ihre Gedankengänge und Bewegungen wie in Zeitlupe geschahen.
    „Hanna ... es tut mir so leid“, John saß auf einem Stuhl neben dem Bett, nahm ihre unverletzte Hand in seine Hände und zog sie an seine Wange. Verwirrt stellte sie

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