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Verliebt in einen Gentleman

Verliebt in einen Gentleman

Titel: Verliebt in einen Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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lächeln.
    „Stimmt“, sage ich, „ich war aber auch nicht auf der Flucht, sondern auf einem geordneten Rückzug.“
    „Wie, haben Sie etwa nicht Ihren Prinzen getroffen und mit ihm getanzt?“, fragt er.
    Ich pruste aus. „Ha! Als ob es dort drinnen überhaupt so etwas wie Prinzen gäbe. Das ist nur eine Riesenansammlung von Kröten.“
    Der Mann findet das wohl sehr erheiternd, denn er lacht laut und herzlich.
    Ich betrachte ihn von der Seite. Irgendwie sieht der sympathisch aus, gerade jetzt, wo er so lacht. Er hat schöne Zähne und hübsche Lachfalten in den Augenwinkeln. Ohne Mütze sieht er jung aus. Ich will wetten, dass er nicht viel älter ist, als ich.
    Mein Magen knurrt nun laut vernehmbar.
    “Entschuldigung“, sage ich peinlich berührt, „aber ich habe einen Mordshunger.“
    Wieder lacht der Chauffeur. Diesmal kann ich nicht mitlachen, denn mein leerer Magen stimmt mich nicht sehr heiter. „Sie haben wohl nichts dabei?“, frage ich, „Vielleicht irgendein Cräcker oder ein Bonbon?“
    „Tut mir leid“, er zuckt mit den Achseln, „ich hatte zwar eine Stulle mit, aber die habe ich schon längst aufgegessen.“
    „Etwas zu trinken?“, frage ich jetzt. Ich klinge wie ein nörgelndes Kleinkind, aber aus Not verzichte ich auf alle Würde.
    Der Chauffeur runzelt die Stirn. „Wollen Sie etwa behaupten, dass Sie in diesem Luxusschuppen weder etwas zu essen noch zu trinken bekommen haben?“
    Ich nicke. Dann erzähle ich ihm, dass ich davon ausgegangen war, es würde für das leibliche Wohl gesorgt.
    Der Mann schüttelt ungläubig seinen Kopf. „Das darf doch nicht wahr sein! Das ist ja mal ein toller Gastgeber! Fährt protzig mit der Limo einher und lässt seine Gäste auf dem Trockenen sitzen.“
    Ich nicke heftig. Genauso sehe ich das nämlich auch.
    Der Chauffeur wirft einen Blick auf die Uhr im Armaturenbrett. Er scheint nachzudenken. Dann sagt er: „Ich schlage jetzt mal etwas vor. Es ist gerade mal halb elf. Ich glaube nicht, dass mein Auftraggeber meine Dienste vor halb eins beansprucht. Wenn Sie versprechen, uns nicht zu verraten, dann fahren wir eben mal runter in den Ort und gucken, ob es noch irgendwo etwas zu essen gibt.“
    Ein Hoffnungsschimmer macht sich in meinem Herzen breit, und ich lächele ausgesprochen zustimmend.
    „Da wäre nur ein Problem“, sage ich jedoch.
    „Das wäre?“
    „Dass ich keinen Cent bei mir habe.“
    Er macht eine wegwerfende Geste. „Ist schon okay. Ich lege das erst mal aus, und wir begleichen das in Münster.“
    Ich nicke.
    „Okay“, sagt mein Retter, „dann schnallen Sie sich mal an, und wir fahren los.“
    Er startet den Motor, und los geht’s.
    Kaum läuft der Wagen, da arbeitet die Heizung und es wird wohlig warm. Ich wackele zufrieden mit meinen Zehen und lehne mich genüsslich in das weiche Polster zurück.
    Eigentlich könnte man ja auch misstrauisch sein, schießt es mir durch den Kopf. Der anscheinend so hilfsbereite Chauffeur könnte auch ein Wüstling sein, der mit mir tiefer in den Wald hineinfährt, um mich zu überfallen.
    Aber als ich den Mann von der Seite ansehe, denke ich mir, dass meine etwaigen Bedenken unbegründet sind. Der Kerl sieht so präsentabel aus, dass er es gar nicht nötig hätte, Frauen zu überfallen. Vermutlich kann er sich sowieso nicht vor Angeboten retten.
    Ich beschließe, artige Konversation zu machen, um die Situation zu entspannen.
    „Wie lange arbeiten Sie schon als Chauffeur?“, frage ich.
    „Seit heute Abend um halb acht“, antwortet er.
    Ich stutze. „Wie? Sind Sie ganz neu in diesem Job?“
    Er schüttelt seinen Kopf. „Nein, das auch nicht. Ich fahre nur gelegentlich und auch nur an den Wochenenden. Ich bin Student und verdiene mir so ein wenig Geld dazu.“
    Ich bin überrascht. So ist das also! Gerade eben dachte ich noch, ich müsste die Rolle der „feinen Dame aus besseren Kreisen“ spielen, und da stellt sich heraus, dass wir beide einfach nur Studenten sind. Vielleicht haben wir sogar mal in der selben Veranstaltung gesessen, wer weiß?
    Vorsichtshalber frage ich: „Und was studieren Sie?“
    Er sieht mich von der Seite an.
    „Ich schlage vor, dass wir das siezen lassen, aber nur wenn es Ihnen recht ist. Wenn wir uns mal zufällig in der Mensa begegnen sollten, würden wir uns auch nicht siezen.“
    „Das ist eine gute Idee“, entgegne ich. „Also: Was studierst du?“
    „Ich bin im siebten Semester meines Wirtschaftsinformatik-Studiums. Und du?“
    „Ich studiere Anglistik

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