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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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Noch beschränkt sich dieser Service auf die USA , doch nicht nur Amerikaner brauchen Hilfe beim Internet-Dating. Ich hoffe, die Dienste meiner Firma binnen der nächsten Jahre auf Großbritannien ausweiten zu können.«
    Ich lehnte mich zurück. »Nein, das wirst du nicht«, sagte ich laut. »Denn das werde ich tun.«
    Ach, tatsächlich? , fragte ich mich und musste lachen. Meine Reaktion war spontan erfolgt, doch um ehrlich zu sein, gefiel mir dieser Gedanke.
    Es würde mir nicht im Traum einfallen, meine glücklosen Freunde für meine Ghostwriter-Dienste zur Kasse zu bitten, schließlich tippte ich meine Flirty-Mails mit einer Leichtigkeit in die Tastatur, gegen die selbst Sam nicht anstinken konnte. Doch das Ganze in ein Geschäftsmodell zu verwandeln, ein paar raffinierte Ideen hinzuzufügen … das war eine Herausforderung ganz nach meinem Geschmack. Charley, die Powerfrau, setzte sich ungeduldig auf. Steve Sampson aus Boston lockte mich aus der Reserve: Mir gefiel die Vorstellung, es mit ihm aufzunehmen.
    Mein Handy piepte in meiner Handtasche. Ich kramte es hervor und seufzte. So verführerisch diese Idee auch war, sie war nicht mehr als ein Luftschloss. Die Arbeit nahm mich mehr in Anspruch denn je, und Margot, meine Stellvertreterin, hatte in der letzten Zeit keinen Hehl daraus gemacht, dass sie auf meinen Job scharf war. Ich musste meine Stellung verteidigen, als hinge mein Leben davon ab: Außerplanmäßige Aktivitäten, ganz gleich wie reizvoll, standen bis auf Weiteres völlig außer Frage.
    Doch als ich nun aufs Display blickte, war Margot augenblicklich vergessen.
    Denn die Person, die mir eine SMS geschickt hatte, war John. Vor Aufregung verspürte ich eine wahre Explosion in meinen Fortpflanzungsorganen. John MacAllister? An einem Samstag? Lambert, bist du dieses Wochenende in der Stadt? Ich würde dich morgen Abend gern zum Essen einladen. Um acht im Tower. J. x
    J. und ein Kuss? J. UND EIN KUSS ? Immer mit der Ruhe, Charley , rief ich mich selbst zur Ordnung. Bleib mal schön auf dem Boden. » HAILEY !«, brüllte ich, alles andere als auf dem Boden bleibend. Hailey war in eine innige Umarmung mit Matty versunken, verträumt blickten die beiden hinüber zur Burg. Bleib auf dem Boden, Charley , ermahnte ich mich noch einmal, doch mein Mund klappte ganz von allein auf. » HAILEEEEEEEEEEY !« Ich sprang auf und rannte den Hügel hinab zu meinen um die Picknickdecke versammelten Freunden. Endlich! Endlich! John und ich hatten eine Verabredung! AN EINEM WOCHENENDE ! Die Bedeutung dieser Einladung war nicht zu unterschätzen.
    Matty säuselte weiter schmalziges Zeug in Haileys Ohr, während ich noch einen Zahn zulegte.
    Vermutlich hätte ich das Gefälle bei diesem Tempo sogar bewältigen können, hätte ich meine Laufschuhe getragen, in meinen Riemchensandalen ging das allerdings gar nicht. Gerade, als ich den Mund öffnete, um erneut » HAILEY !« zu brüllen, traf meine jämmerlich glatte Ledersohle auf einen flachen Stein. Mein Bein schoss nach vorn und zwang mich in einen peinlichen Spagat. Ich spürte, wie ich wie in Zeitlupe durch die Luft flog, während sich mein Rock um meinen Kopf bauschte. Als ich auf ein paar gefährlich aussehenden Felsbrocken zur Landung ansetzte, schoss mir der Gedanke durch den Kopf, was Sam wohl ohne mich als Gastgeberin dieses Picknicks anfangen sollte.
    Und dann schlug ich mit dem Kopf auf dem Stein auf, was die Rädchen in meinem Hirn vermutlich zum ersten Mal in zweiunddreißig Jahren zum Aussetzen zwang.

Kapitel zwei
    Verwirrt und mehr als nur ein bisschen erstaunt schloss ich die Augen, dann öffnete ich eins mit einem fast unmerklichen Blinzeln. Allmächtiger. Ich hatte richtig gesehen: John MacAllister saß an meinem Bett.
    Ich war zu schockiert, um glücklich zu sein, und freudig erregt war ich schon gar nicht. Diese Situation – die ich mir seit über sieben Jahren in meiner Fantasie ausmalte – war viel zu unglaubwürdig, um wahr zu sein.
    War das etwa ein Tagtraum?
    Nach kurzem Nachdenken öffnete ich beide Augen. Wenn John tatsächlich an meinem Bett saß, wäre ich schön blöd, die Gelegenheit ungenutzt verstreichen zu lassen.
    John MacAllister saß tatsächlich an meinem Bett. Ohne in meine Richtung zu schauen, tippte er abwesend auf seinem BlackBerry herum. Aber er saß an meinem Bett. Was zum

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