Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2
an dem sein Partner und Pudge sich gegenübersaßen. „Aber Sie sind derjenige mit dem Sarg und den Vampirzähnen, Norman. Und dennoch behaupten Sie, Ms. Garrett und Mr. Argeneau seien Vampire?”
„Es sind falsche Zähne, das habe ich Ihnen doch gesagt”, murmelte Pudge gequält. „Wenn Sie mir die Handschellen abnehmen, nehme ich die verdammten Dinger raus. Meine sind falsch, aber ihre sind echt.”
„Sicher, Norman”, stimmte der dunkelhaarige Polizist, Officer Trebech, ihm beschwichtigend zu.
„Hören Sie auf, mich so zu nennen!”, fauchte Pudge. „Norman! Wie ich diesen Namen hasse! Das ist ein Name für einen langweiligen Außenseiter.” Er starrte die Polizisten wütend an, dann sagte er: „Ich habe es Ihnen doch schon mehrfach gesagt, Etienne Argeneau ist ein Vampir. Ebenso wie die Frau. Verdammt, sie hat mich sogar gebissen!”
Rachel zuckte zusammen. Sie hatte ihn nicht gebissen, aber sie war näher dran gewesen, als ihr lieb war, und Pudge hatte einen Kratzer, wo einer ihrer Zähne ihn erwischt hatte. Sie schwor sich, niemals wieder so weit zu gehen. Naja, bei Etienne war das natürlich anders. Sie genoss ihre Liebesbisse, wenn sie - Liebesbisse? Rachel schüttelte den Kopf. Sexbisse vielleicht. Keine Liebesbisse. Sie liebte Etienne nicht. Oder doch? Diese Frage ging ihr permanent im Kopf herum, gefolgt von einem Aufwallen verwirrender Gedanken und Gefühle. Gefühle, die sie manchmal überfielen und Herzklopfen verursachten, was sie ziemlich beunruhigte. Mein Gott, sie konnte ihn doch nicht plötzlich lieben!
Rachel bemerkte plötzlich, dass Lucern sie interessiert anstarrte. Dann fiel ihr wieder ein, dass die Personen, die sich mit ihr zusammen im Nebenraum des Verhörzimmers versammelt hatten, ihre Gedanken lesen konnten. Sie zwang sich, ihre sich überschlagenden Gedanken und Gefühle in eine dunkle Ecke ihres Gehirns zu verbannen, und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem zu, was hinter der Spiegelscheibe geschah. Pudge starrte die Polizisten wütend an und hatte den Mund zugeklappt.
„Sie sagen also, sie habe Sie gebissen”, stellte Carstairs fest. „Glauben Sie, dass Sie jetzt ebenfalls ein Vampir sind, Norman?”
„Nennen Sie mich nicht Norm -” Pudge hielt plötzlich inne und keuchte erregt. „Ja, sie hat mich gebissen! Glauben Sie, dass ich dadurch zum Vampir geworden bin?”
„Das weiß ich nicht, Norman. Sie sind der Experte. Warum sagen Sie es uns nicht?”
Pudge dachte eine Minute nach, dann räsonierte er: „Ich glaube, es ist möglich. Aber Renfield ist nicht schon nach einem Biss zum Vampir geworden. Er.... ” Plötzlich schaute er entsetzt drein. „Oh Mann! Renfield wurde Draculas Diener für sein ganzes Leben, und das nach einem einzigen Biss. Er war sein Sklave.”
„Es macht Sie also zu Ms. Garretts Sklaven?”, fragte Trebech.
Pudge hörte nicht zu. Er war zu sehr beschäftigt. „Oh Gott, und er hat Käfer und solche Dinge gegessen! Mann! Ich weiß nicht, ob ich Käfer essen kann.” Die Polizisten wechselten einen Blick, während Pudge verzweifelt den Kopf schüttelte.
„Ich denke, das reicht. Ich möchte jetzt gern mit ihm sprechen.”
Rachel warf dem Mann, der das gesagt hatte, einen Blick zu: Dr. Smythe, ein Psychiater aus ihrem Krankenhaus. Man hatte ihn aufs Revier gebeten, um Pudges geistigen Zustand zu begutachten. Er hatte darum gebeten, Pudge zunächst einfach beobachten zu können, während er verhört wurde. Er behauptete, dass die meisten Menschen auf Vertreter der Psychiatrie anders reagierten als auf Laien ganz generell, selbst wenn diese Laien Polizisten seien. Jetzt wollte er offenbar selbst ein paar Fragen stellen.
Captain Rogers - Carstairs’ und Trebechs Vorgesetzter - nickte und stand auf. „Selbstverständlich, Doktor. Kommen Sie mit.”
Rachel sah ihnen nach, als sie das Zimmer verließen. Einen Augenblick später öffnete sich die Tür des Verhörraums, und Dr. Smythe und Captain Rogers traten ein. Der Captain winkte Carstairs und Trebech zu sich, sprach leise mit ihnen und ging dann wieder. Als er den Raum verlassen hatte, stellte Dr. Smythe sich vor und setzte sich auf den Stuhl, auf dem zuvor Trebech gesessen hatte. Er lächelte Pudge an und sagte: „Norman, kennen Sie den Unterschied zwischen Fantasie und Wirklichkeit?”
Rachel lächelte ein wenig über die Frage. Etwas ganz Ähnliches hatte auch Etienne gefragt, als sie noch in Pudges Haus gewesen waren. Ihr Blick streifte kurz die Tür des Raums, als Captain
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